Hund und Büro: So bringen Sie beides unter einen Hut
Den eigenen Hund mit auf den Arbeitsplatz zu bringen, kann zu einer Auflockerung des Büroalltags führen, ist jedoch nicht immer unproblematisch. Hier gilt es nämlich, nicht nur die Rechte des Arbeitsgebers zu beachten, sondern auch die Interessen der Kolleg:innen zu respektieren, die sich potenziell von Ihrem vierbeinigen Begleiter gestört fühlen könnten.
Bevor Sie also Ihren Hund mit ins Büro nehmen, müssen Sie auf jeden Fall sicherstellen, dass Ihr Hund die Arbeitsabläufe in Ihrer Abteilung nicht durcheinanderbringt und die Rechte Ihres Arbeitgebers gewahrt bleiben. Wie Sie das Projekt Bürohund am besten angehen und sich dabei optimal organisieren, zeigen wir Ihnen hier.
Ihr Hund im Büro: Wie ist eigentlich die Rechtslage?
Ob Sie Ihren Hund mit ins Büro nehmen dürfen, ist gesetzlich eindeutig geregelt: Gemäß Paragraph 106 der Gewerbeordnung liegt das Weisungsrecht auf Seiten Ihres Arbeitgebers. Dieser entscheidet grundsätzlich, ob Sie Ihren Hund mit ins Büro bringen dürfen oder nicht. Es ist also keinesfalls möglich, Ihren Vierbeiner ohne vorherige Absprache mit zur Arbeit zu nehmen.
Arbeitgeber müssen dabei jedoch den Grundsatz der Gleichbehandlung einhalten: Es ist nicht rechtens, bestimmten Mitarbeitenden das Mitbringen eines Hundes zu erlauben und anderen dieses Recht zu verweigern – es sei denn, dass es hierfür einen triftigen Grund gibt. Mögliche Ausschlusskriterien wären hier die Größe und Rasse des Tieres sowie das generelle Verhalten des Hundes, wenn dies die Sicherheit der Belegschaft gefährdet oder die Arbeitsabläufe im Unternehmen stört. Grundsätzlich muss der Hund verhaltensunauffällig sein, damit sich das Tier als Bürohund eignet.
5 Tipps für Bürohunde: Hierauf sollten Sie achten
Die rechtliche Grundlage ist geklärt: Ihr Arbeitgeber erteilt Ihnen die Erlaubnis, Ihren Hund mit ins Büro zu bringen. Nun gilt es, gewisse Vorbereitungen zu treffen, damit die Situation im Büro für alle Beteiligten problemlos funktioniert. Mit unseren 5 Tipps bereiten Sie sich ideal auf das Projekt Bürohund vor:
Mit Kolleg:innen kommunizieren
Vorab mit Vorgesetzten zu sprechen und diese zu fragen, ob die Anwesenheit eines Hundes im Büro möglich ist, ist aus rechtlicher Perspektive essenziell. Sprechen Sie aber vorab auch mit Ihren Kolleg:innen und fragen Sie diese, ob es hier Bedenken gibt. Hat jemand eventuell Angst vor Hunden? Gibt es möglicherweise sogar Mitarbeitende, die allergisch auf Hunde reagieren?
Sie sollten Ihren Kolleg:innen auf jeden Fall nicht einfach Ihren Willen aufzwingen, sondern im Vorfeld Meinungen zu Ihrem Hund im Büro einholen. Falls alle Mitarbeitenden nichts dagegen haben, sind Sie auf der sicheren Seite. Bei Problemen in Einzelfällen können Sie sich gezielt um eine Lösung kümmern und beispielsweise veranlassen, dass Ihr Arbeitsplatz in einen etwas abgegrenzten Bereich verlagert wird.
Einer Umfrage zufolge tragen Hunde laut 90 % der Befragten zu einer deutlich positiveren Arbeitsatmosphäre im Büro bei.[1]
Einen festen Hundebereich im Büro einrichten
Damit Sie die Situation im Büro für Ihre Kolleg:innen und für Ihren Hund so angenehm wie möglich gestalten, sollten Sie für Ihren Hund einen eigenen Bereich in den Büroräumen einrichten, der sich in Ihrer Nähe befindet. Dort können Sie einen Hundekorb oder eine Decke sowie Spielzeuge platzieren, damit sich Ihr Hund wohlfühlt und sich schnell an die neue Umgebung gewöhnt.
Außerdem stellen Sie so sicher, dass sich niemand im Büro von Ihrem Hund gestört fühlt und somit die Arbeitssituation für alle Beteiligten nicht beeinträchtigt wird.
Auf Sauberkeit achten
Sorgen Sie stets dafür, dass Ihr Hund sauber im Büro auftaucht. Halten Sie außerdem Reinigungslappen oder Bürsten bereit, wenn Sie unmittelbar vor dem Arbeitsbeginn noch einmal Gassi gehen. In diesem Zusammenhang ist auch darauf zu achten, dass sich Ihre Kolleg:innen nicht durch Gerüche belästigt fühlen können.
Schon zu Hause fürs Büro üben
Sie kennen Ihren Hund am besten und können abschätzen, wie lebhaft das Tier ist. Sollte Ihr Hund einen überdurchschnittlich hohen Bewegungsdrang haben oder häufig bellen, stellt dies Ihre Mitarbeitenden relativ schnell vor eine Geduldsprobe und strapaziert die Arbeitssituation. Sorgen Sie also dafür, dass sich Ihr Hund im Büro anständig benimmt und niemanden stört.
Bereiten Sie Ihren Hund beispielsweise schon von zu Hause aus gezielt auf die Situation im Büro vor. In unserem Artikel Homeoffice und Hund geben wir Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie zu Hause Haustier und Arbeit miteinander in Einklang bringen und dort schon einmal fürs Büro üben können.
Für genug Auslauf sorgen
Jeder Hund hat einen gewissen Bewegungsdrang, den er ausleben möchte. Sorgen Sie daher unmittelbar vor dem Arbeitsbeginn und während der Mittagspause für genug Auslauf, damit Ihr Hund im Laufe des Arbeitstages nicht unruhig wird. Ein Spaziergang vor der Arbeit oder zur Mittagszeit tut übrigens nicht nur Ihrem Hund gut: Auch Sie bekommen so etwas frische Luft, was sich positiv auf Ihre Konzentrationsfähigkeit und Produktivität auswirken kann.
Projekt „Bürohund“: Organisation ist alles
Mit etwas organisatorischem Geschick und ein paar Gesprächen im Vorfeld sollte Ihrem Vorhaben, Ihren Hund mit ins Büro zu nehmen, nichts im Wege stehen. Mit unseren Ratschlägen wird das Projekt „Bürohund“ ein Erfolg und sowohl Sie als auch Ihre Kolleg:innen werden Ihren Hund als willkommene Abwechslung im Büroalltag wahrnehmen. Das Wichtigste haben wir hier für Sie noch einmal zusammengefasst:
- Per Gesetz muss der Arbeitgeber einem Hund im Büro ausdrücklich zustimmen, bevor Sie Ihn auf die Arbeit mitnehmen können.
- Beziehen Sie bei der Frage, ob Sie Ihren Hund mit auf die Arbeit nehmen, nicht nur Ihre Vorgesetzten mit ein, sondern befragen Sie auch Ihre Kolleg:innen im Hinblick auf Einwände.
- Achten Sie darauf, dass Ihr Hund im Büro einen eigenen Bereich hat, das Tier gepflegt ist und darüber hinaus genug Auslauf bekommt.