1. Komplexe Themen greifbar machen: die Anekdoten-Methode
Sie präsentieren ein Thema, das wenigen bekannt und dazu noch erklärungsbedürftig ist? Keine leichte Aufgabe. Ihre Präsentation kann dennoch vollends begeistern, wenn Sie es schaffen, Komplexes zu vereinfachen und dem Publikum echte Berührungspunkte zum Thema zu bieten.
Ihren Vortrag mit einer Anekdote zu beginnen ist eine bewährte und einfache Methode, um genau das zu tun. Dabei ist es wichtig, die richtige „Flughöhe“ zu finden: Der Bezug zur Thematik sollte weder zu weit hergeholt noch von Anfang an ersichtlich sein.
Gute Beispiele dafür findet man dort, wo aus einem persönlichen Bedürfnis eine Erfolgsgeschichte wurde. Sei es bei den Präsentationen erfinderischer Start-up-Gründer:innen oder den TedXTalks, wo Top-Wissenschaftlern:innen die komplexesten Themen auf den Punkt bringen: Nichts geht ohne eine vermeintlich ganz alltägliche Geschichte, die später Geschichte schrieb.
2. Präsentation trifft Engagement: die lebendige Statistik
Gerade wenn Präsentationen vor einem großen Publikum stattfinden, tritt ein Phänomen auf, das viele aus ihrer Schulzeit kennen: Unaufmerksamkeit.
Ein Grund dafür sind die fest zugewiesenen Rollen in der Präsentationssituation. Eine:r spricht, der Rest hört zu. Einfach nur zuzuhören ist aber für viele Menschen – gerade im beruflichen Umfeld – kaum möglich. Die Folge: Eine:r spricht, der Rest hört nicht zu und lenkt sich mit etwas anderem ab.
Wollen Sie sich diese Frustration für sich selbst und Ihre Zuhörenden ersparen, hilft es, diese miteinzubeziehen. Eine großartige Methode dazu ist die lebendige Statistik. Lassen Sie Ihre Zuhörenden sich in verschiedene Gruppen aufteilen, die Relevanz für Ihr Thema besitzen. Wer ist Millennial? Wer älter? Wer pendelt mit Rad und ÖPNV zur Arbeit, wer mit Auto? Ihnen fällt sicher etwas ein. Im Laufe Ihrer Präsentation können Sie nun immer wieder auf die Gruppierungen eingehen, beispielsweise indem Sie sich Bestätigung für eine Ihrer Thesen einholen oder eine kurze Frage zur Lebensrealität der betreffenden Gruppe stellen.
Sie werden schnell merken, dass sich Ihr Publikum von einer passiven in eine aktive Zuhörer:innenschaft entwickelt hat und Ihnen die volle Aufmerksamkeit schenkt.
Übrigens: Die lebendige Statistik funktioniert auch bei Online-Vorträgen in Business-Calls. Nutzen Sie dazu einfach die Chat-Funktion Ihres Präsentationstools. Sie können Ihr Publikum dazu aufrufen, eine 1 in den Chat zu tippen, wenn es zu einer bestimmten Gruppe gehört, und eine 2, wenn es zu der anderen gehört. Auch hier können Sie immer wieder Bezug auf die Gruppierungen nehmen und so nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch Engagement steigern.
3. Neue Perspektiven präsentieren: die Kopfstand-Methode
Für den Aha-Effekt am Anfang drehen Sie mit der Kopfstand-Methode die Prämisse Ihrer Präsentation einfach um. Anstatt Ihrem Publikum beispielsweise die Frage zu stellen, was zu tun ist, um neue Kundschaft zu gewinnen, fragen Sie, wie Sie die bestehende am besten vergraulen.
Die absurde Ausgangslage führt dazu, dass Ihr Publikum sämtliches Vorwissen aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Gerade bei einer Präsentation vor den eigenen Kolleg:innen oder einem Expert:innenkreis aus Ihrem Fachgebiet ist die Kopfstand-Methode mehr als ein aufmerksamkeitsstarkes Stilmittel: Die neue Perspektive auf einen altbekannten Sachverhalt kann dazu genutzt werden, Festgefahrenes zu lockern.
Es ist die Vorbereitung, die aus einem einfachen Vortrag ein informatives Erlebnis macht. Und am meisten davon sollten Sie in den Auftakt stecken: Schließlich ist auch bei Präsentationen der erste Eindruck der Wichtigste.
4. Kommen Sie Ihrem Publikum näher: die Blitzlicht-Umfrage
Präsentieren heißt eine Beziehung zum Publikum aufbauen. Und neben einem sympathischen Auftreten gehört dazu, etwas über Ihr Publikum zu wissen – am besten, wie es zu Ihrem Themengebiet steht. Über eine einfache a/b-Umfrage erfahren Sie das unkompliziert und schnell.
Wenn Sie es jetzt schaffen, das Umfrageergebnis aktiv in Ihre Erzählung mit einzubauen, fühlen sich die Zuhörenden konstant persönlich angesprochen. Haben Sie beispielsweise herausgefunden, dass Ihr Publikum einem Sachverhalt kritisch gegenübersteht, können Sie Sätze wie „Das dachte ich auch, bis…“ oder „Ich verstehe Sie, aber lassen Sie mich versuchen, Sie vom Gegenteil zu überzeugen.“ verwenden.
Übrigens: Die Blitzlicht-Umfrage lässt sich genauso gut wie die oben beschriebene lebendige Statistik auch bei Online-Vorträgen umsetzen.
5. Aha-Effekt beim Publikum: der stumme Impuls
Beim stummen Impuls geht es in erster Linie darum, einen Spannungsbogen aufzubauen. Beginnen Sie Ihre Präsentationsfolien mit einem starken Bild, Video oder einem Schlagwort, dessen Zusammenhang zur Thematik nicht auf Anhieb erkennbar ist und vermeiden Sie es, ihn direkt zu erklären. Arbeiten Sie sich danach wie gewohnt durch Ihre Präsentation bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Zusammenhang ersichtlich wird.
Wiederholen Sie jetzt den stummen Impuls vom Anfang, führt das bei Ihrem Publikum zu einem Aha-Effekt. Nicht nur der Impuls selbst, sondern die komplette Präsentation, die er „einrahmt“, bleiben so besser bei den Zuhörenden haften.
Im Überblick: 5 begeisternde Einstiege in Präsentationen zusammengefasst
Bereits in den ersten Minuten einer Präsentation entscheidet sich, ob Sie Ihr Publikum für Ihr Thema begeistern können oder ob Sie langweilen. Wir haben Ihnen 5 Methoden nähergebracht, die für einen erfolgreichen Einstieg sorgen. Das Wichtigste dazu haben wir Ihnen auf einen Blick zusammengefasst:
- Die Anekdoten-Methode macht komplexe Themen greifbarer
- Die lebendige Statistik sorgt online und offline für Engagement
- Die Kopfstand-Methode ermöglicht neue Perspektiven auf Altbekanntes
- Die Blitzlicht-Umfrage schafft Vertrautheit zwischen Ihnen und Ihrem Publikum
- Der stumme Impuls sorgt für einen Aha-Effekt, an den sich erinnert wird