- Keine generelle Führerscheinpflicht für Segelboote
- Segeln ohne Schein: Größe des Segels und Stärke des Motors entscheidend
- Segelboot mieten ohne Segelschein? Könnte schwierig werden
- Ein Segelschein ist immer empfehlenswert
Keine generelle Führerscheinpflicht für Segelboote
Segeln polarisiert: Die einen lieben es, die anderen wollen lieber per Motorkraft angetrieben werden – und wieder andere werden bei dem leichtesten Wellengang seekrank. In welche Kategorie gehörst du? Wer sich unsicher ist, sollte die ersten Segelerfahrungen an Bord eines erfahrenen Seglers oder einer erfahrenen Seglerin sammeln, der oder die Anfänger:innen sagt, was sie zu tun haben.
Wurde die erste Lust geweckt, wollen die meisten Wassersportler:innen früher oder später selbst ans Ruder und die Segel nicht nur auf Anweisung setzen. Doch in einigen Fällen ist dafür ein Segelschein vonnöten. Zwar herrscht in Deutschland für Segelboote keine grundsätzliche Führerscheinpflicht, doch abhängig von Bundesland, Gewässer und Größe des Bootes müssen Segelnde nachweisen, dass sie mit ihren Booten auch umgehen können.
So ist ein Segelschein auf den meisten Gewässern beispielsweise zwingend notwendig, wenn das Segelboot mit einem Motor von mehr als 15 PS ausgestattet ist – unabhängig von der Nutzung des Motors.
Segelscheine in Deutschland
- Sportbootführerschein Binnenseeschifffahrtsstraßen (SBF Binnen, der Grundschein)
- Sportbootführerschein Seeschifffahrtsstraßen (SBF See, beispielsweise für Ost- und Nordseeküste erforderlich)
- Sportküstenschifferschein (SKS, Fortgeschrittenenschein)
- Sportseeschifferschein (SSS, für Segelyachten)
- Jüngstensegelschein des DSV (für Kinder ab sieben Jahren)
Segeln ohne Schein: Größe des Segels und Stärke des Motors entscheidend
Mit unmotorisierten Jollen und Kielbooten oder solchen mit einer maximalen Leistung von 15 PS ist das Segeln ohne Segelschein in Deutschland prinzipiell erst einmal erlaubt. Es gibt jedoch zahlreiche Einschränkungen und Ausnahmen, die von Bundesland zu Bundesland und von Gewässer zu Gewässer variieren können.
Maßgeblich für die Erlaubnis ist neben der Motorisierung die Größe des Segels. Drei Beispiele:
- Auf einigen Binnen-Wasserstraßen in und um Berlin (zum Beispiel die Havel-Oder-Wasserstraße, Untere-Havel-Wasserstraße und Spree-Oder-Wasserstraße) ist ein Segelschein ab einer Segelfläche von sechs Quadratmetern vorgeschrieben.
- Am Bodensee in Baden-Württemberg dürfen Segelnde bis zu einer Segelfläche von zwölf Quadratmetern und mit einer Motorisierung von bis zu sechs PS ohne Führerschein in See stechen.
- Auf dem Rhein sind Segelboote mit einem Motor von mehr als fünf PS segelscheinpflichtig.
Für die genauen Befahrensregeln sollten sich Segelnde an die zuständigen Behörden des betreffenden Landes wenden, in den meisten Fällen ist dies die Umwelt- oder Verkehrsbehörde.
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Segelboot mieten ohne Segelschein? Könnte schwierig werden
Wer also beispielsweise eine kleine Jolle sein Eigen nennen darf, dem stehen in ganz Deutschland viele Reviere zur Verfügung, die sich mit Windkraft oder einem kleinen Hilfsmotor ohne Segelschein erkunden lassen. Ob die Außenalster in Hamburg, die großen Seen in Bayern (Chiemsee, Starnberger See, Ammersee) oder auch die deutschen Küstengewässer der Ostsee oder Nordsee – all das ist auch ohne Sportbootführerschein möglich.
So weit, so gut. Doch nur die wenigsten Hobbysegler:innen verfügen über ein eigenes Segelboot. Und viele Segelbootvermietungen verlangen die Vorlage eines Segelscheins, bevor sie eine Jolle oder sogar größere Boote abgeben – oder wollen in einem Gespräch herausfinden, ob die Interessenten über ausreichend Erfahrung verfügen, um nicht auf dem Gewässer in Not zu geraten.
Wenn das Leben andere Pläne hat
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Ein Segelschein ist immer empfehlenswert
Auch wenn Segeln ohne Segelschein vielerorts möglich ist – wer dieser Freizeitbeschäftigung regelmäßig nachgehen möchte, sollte früher oder später über einen Segelschein nachdenken. Denn zum einen verhindert dieser mitunter Diskussionen über die eigene Segelerfahrung – einmal vorgezeigt, schon sind die Fähigkeiten belegt.
Zum anderen werden im Rahmen der Ausbildung wichtige Grundkenntnisse vermittelt, die später in kritischen Situationen auf dem Wasser hilfreich sein können. Auch versicherungstechnisch kann ein Segelschein im Falle eines Unfalls von Vorteil sein.
Neben dem Schein gehören auf deine Packliste fürs Segeln übrigens die richtige Kleidung, Sonnencreme – und wenn du einen richtigen Segelurlaub planst, die Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherung von AXA Partners. Mit dieser bist du vor hohen Stornokosten geschützt, falls du den Trip kurzfristig canceln musst.*