- „Bonnie & Clyde“: Überfälle und Kugelhagel
- „True Romance“: Bonnie & Clyde à la Tarantino
- „Knockin‘ on Heaven’s Door“: Im Schlafanzug Richtung Meer
- „Little Miss Sunshine“: Eine Familie, ihr Bus und ganz viel Herz
- „Darjeeling Limited“: Roadmovie mit neurotischen Brüdern
- „Into the Wild“: Ein Aussteiger auf dem Weg nach Alaska
- „Green Book“: Der Pianist, sein Chauffeur und ein Cadillac
- Roadmovies: Bewegend bis zur letzten Ausfahrt
„Bonnie & Clyde“: Überfälle und Kugelhagel
„Seit ‚Bonnie und Clyde‘ war kein Pärchen mehr so gut darin, böse zu sein“: Dieses Zitat aus dem Trailer des Films „True Romance“ bezieht sich auf eines der berühmtesten Roadmovies aller Zeiten. In „Bonnie & Clyde“ (1967) verkörpern Warren Beatty und Faye Dunaway ein skrupelloses Gangsterpaar, das 1934 tatsächlich in einem Kugelhagel der US-Polizei ums Leben kam.
Banküberfälle, wilde Schießereien und abenteuerliche Verfolgungsjagden – aus dieser Mischung entsteht immer wieder packendes Kino. Keine Frage: „Bonnie & Clyde“ (Regie: Arthur Penn) war eine Inspiration für viele Nachfolgefilme.
Nice to know: Im Mai 1996 griffen Die Toten Hosen das Schicksal von Bonnie & Clyde auf. Ihr gleichnamiger Song erschien auch als Single-Auskopplung aus dem äußerst erfolgreichen Album „Opium fürs Volk“.
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„True Romance“: Bonnie & Clyde à la Tarantino
Welchen Einfluss „Bonnie & Clyde“ hatte, zeigt etwa das romantische Roadmovie „True Romance“ (1993), das eine wahre Starbesetzung auffährt. In dem von Quentin Tarantino verfassten Drehbuch dreht sich alles um das frisch verheiratete Pärchen Clarence (Christian Slater) und Alabama (Patricia Arquette), ein Callgirl. Clarence tötet deren Zuhälter und schnappt sich einen Koffer. Der enthält allerdings nicht die Habseligkeiten Alabamas, sondern ist voll mit Kokain. Beide beschließen, den Stoff in Los Angeles zu verkaufen. Die Folge: Die Mafia und die Polizei heften sich an ihre Fersen.
Nice to know: Die Kritiker:innen urteilten: „Hart, sexy, brutal: ein Thriller-Meisterstück.“ Auch Brad Pitt, Samuel L. Jackson und Dennis Hopper sind mit von der Partie.
„Knockin‘ on Heaven’s Door“: Im Schlafanzug Richtung Meer
Beim bekanntesten Roadmovie aus Deutschland hatte Til Schweiger maßgeblich die Finger im Spiel. In „Knockin‘ on Heaven's Door“ (1997) trat er als Produzent an und spielte gleichzeitig eine der Hauptrollen. Der Plot: Im Krankenhaus erfahren Martin (Til Schweiger) und Rudi (Jan Josef Liefers), dass sie nicht mehr lange zu leben haben. Als Rudi gesteht, dass er noch nie am Meer war, brechen sie in ihren Schlafanzügen Richtung Nordsee auf. Legendär: die Tankstellenszene mit ihrem geklauten Mercedes-Coupé und natürlich die Ankunft in den Dünen.
Nice to know: Moritz Bleibtreu sorgt in der Rolle des Ganoven Abdul für Lacher. Im Jahr 2000 glänzt er dann in dem Roadmovie „Im Juli“ auf der Fahrt von Hamburg nach Istanbul.
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„Little Miss Sunshine“: Eine Familie, ihr Bus und ganz viel Herz
Auf ganz andere Weise begeisterte 2006 das satirische Roadmovie „Little Miss Sunshine“. Familie Hoover macht sich in einem alten VW-Bus aus Albuquerque auf den Weg nach Los Angeles. Die kleine Olive träumt nämlich davon, einen Schönheitswettbewerb zu gewinnen. Unterwegs kommt es zu skurrilen Streitereien und technischen Problemen. Dann verstirbt auch noch der drogensüchtige Opa an einer Überdosis. Auf den letzten Drücker gelangt die Familie an ihren Zielort, doch der Auftritt endet anders als geplant.
Jonathan Dayton und Valerie Faris, Regisseur und Regisseurin hinter dem Film, gaben mit „Little Miss Sunshine“ ihr Spielfilmdebüt – und landeten prompt einen Volltreffer! Rund acht Millionen Dollar kostete die Produktion, spielte am Ende jedoch über 100 Millionen Dollar ein.
Nice to know: Abigail Breslin verkörperte die süße Olive und wurde im Alter von zehn Jahren für einen Oscar nominiert. Gewonnen hat allerdings ihr Kollege Alan Arkin als bester Nebendarsteller, zudem erhielt das Originaldrehbuch einen Oscar.
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„Darjeeling Limited“: Roadmovie mit neurotischen Brüdern
Auto, Motorrad, VW-Bus – und was kommt jetzt? Richtig, auch auf der Schiene kann ein Roadmovie Fahrt aufnehmen. In „Darjeeling Limited“ (Regie: Wes Anderson) rattern die neurotischen Brüder Francis (Owen Wilson), Peter (Adrien Brody) und Jack (Jason Schwartzman) durch Indien. Ein Jahr nach dem Tod des Vaters wollen sie einen „spirituellen Selbstfindungstrip“ unternehmen. Francis’ Ziel: „Ich will, dass wir wieder Brüder werden!“
Nice to know: Vier Jahre vor „Darjeeling Limited“ wurde Adrien Brody 2003 als bester Hauptdarsteller im Polanski-Drama „Der Pianist“ mit einem Oscar ausgezeichnet. Seine Leistung ist ein Highlight für die Ewigkeit.
„Into the Wild“: Ein Aussteiger auf dem Weg nach Alaska
Eine wahre Tragödie war die Vorlage für den Kultfilm „Into the Wild“ (2007) von Schauspieler und Regisseur Sean Penn. Christopher McCandless ließ seine Eltern und alle Sicherheiten hinter sich. Der Aussteiger aus Kalifornien wollte sich in die Wildnis Alaskas zurückziehen, wurde dort aber 1992 tot aufgefunden.
Im Film aus dem Jahr 2007 begegnet McCandless (Emile Hirsch) auf der Suche nach Freiheit mehreren Hippies, einem vom FBI gesuchten Mähdrescherfahrer, einer Nymphomanin und einem schrulligen Witwer. Und er atmet die Natur ein – bis sein Leben letztlich in einem ausrangierten Bus, dem sogenannten „Magic Bus“, ein Ende findet.
Nice to know: Im Juni 2020 wurde der verrottende „Magic Bus“ mit dem Hubschrauber aus dem Denali Nationalpark abtransportiert. Du kannst ihn an der University of Alaska in Fairbanks besichtigen.
„Green Book“: Der Pianist, sein Chauffeur und ein Cadillac
2019 wurde „Green Book“ (Regie: Peter Farrelly, deutscher Titel: „Eine besondere Freundschaft“) mit drei Oscars ausgezeichnet. Alles dreht sich hier um die Beziehung von Dr. Don Shirley (Mahershala Ali) und Tony Vallelonga (Viggo Mortensen).
Der „Doc“ ist schwarz, wohlhabend und ein begnadeter Pianist, der klamme Italo-Amerikaner ein schlichter Haudrauf aus dem New Yorker Nachtleben. Das passt, denn der Virtuose sucht für seine Konzertreise durch die Südstaaten einen Chauffeur mit Bodyguard-Qualitäten. Es dauert Hunderte Kilometer, bis sich die Charaktere im mintgrünen Cadillac annähern. Aber dann entsteht ein besonderes Verhältnis zwischen beiden.
Nice to know: Das „Green Book“, das dem Film seinen Namen gab, war eine Art „Reiseführer“ für afroamerikanische Autofahrer. Es erschien von 1936 bis 1966 und warnte vor Gefahren und Diskriminierung.
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Roadmovies: Bewegend bis zur letzten Ausfahrt
Zugegeben: Es gibt noch viel mehr hervorragende Roadmovies als die hier vorgestellten. „Thelma & Louise“ (1991), „Natural Born Killers“ (1994), „Rain Man“ (1988), „Paris, Texas“ (1984) oder auch „Theo gegen den Rest der Welt“ (1980) – sie alle gehören zu dieser speziellen Erzählform.
Die Zutaten sind stets ähnlich: Menschen mit einem Haufen von Problemen stoßen auf weitere Probleme, was auf dem steinigen Weg, wo immer er auch hinführen mag, zur Reflexion des eigenen Daseins führt. Am Ende wartet die letzte Ausfahrt: Sie führt ins Verderben oder verspricht eine bessere Zukunft.