- Calanche di Piana: Raue Wälder und tiefblaues Meer
- GR 20: Fernwandern auf korsisch
- Lac de Melo: Beliebte Seentour
- Mare a Mare Nord: Quer durch den Naturpark
- Capo Rosso: Spektakuläres Panorama
- Wandern auf Korsika: Ein Naturerlebnis
Calanche di Piana: Raue Wälder und tiefblaues Meer
An der Westküste Korsikas findest du die weit in den Himmel ragenden, bizarren Felsformationen Calanche di Piana, die 1983 zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt wurden. Das Besondere an ihnen? Die sogenannten „Tafoni“, witterungsbedingt entstandene Felsformen, die teilweise an einen Hundekopf, ein Herz oder eine Schildkröte erinnern. Sie geben der Gegend ihre extravagante Optik, die vor allem in der Abendsonne beeindruckt, wenn die Felsen rot zu glühen beginnen.
Die Wanderung, die als leicht bis mittelschwer eingestuft ist, erfordert Trittsicherheit und ein wenig Ausdauer. Sie führt dich entlang steiniger Wege kontinuierlich bergauf, vorbei an Nadelwäldern, knorrigen Wurzeln, haushohen Felsen und steilen Abhängen. Immer wieder kannst du den weiten Blick auf das Meer genießen. Durch einen dichten Nadelwald geht es bald wieder bergab und du erreichst nach etwa zwei Stunden reiner Gehzeit wieder deinen Startpunkt.
Details zum Weg:
- Länge und Gehzeit: 5,3 Kilometer, etwa 2 Stunden
- Zu überwindende Höhenmeter: 350 Meter hinauf, 300 Meter herunter
- Rundweg: ja
- Anspruch: leicht bis mittelschwer
- Wegmarkierung: gelbe Markierungen, teilweise zusätzlich beschildert
Ausrüstung
- Wander- oder Trekkingschuhe mit gutem Profil, am besten bereits eingelaufen
- Funktionskleidung (atmungsaktive Oberbekleidung, Wanderhose, Regen- und Windjacke)
- ggf. Wanderstöcke
- Sonnenschutz (Sonnenbrille, Sonnencreme, Kopfbedeckung)
- ausreichend Proviant und Getränke (je nach Versorgungssituation entlang der Strecke mindestens zwei Liter pro Person)
- Kartenmaterial
- Smartphone/GPS
GR 20: Fernwandern auf korsisch
Der Grande Randonnée 20, kurz GR 20, ist einer der schönsten, aber auch anspruchsvollsten Fernwanderwege Europas. Du solltest bereits Erfahrungen im Fernwandern und im alpinen Gelände mitbringen, wenn du dich dem knapp 200 Kilometer langen Weg stellen willst. Von Calenzana im Nordwesten der Insel führt der GR 20 quer durch den Parc Naturel Régional de Corse bis nach Conca im Südosten. Die beste Jahreszeit für die Wanderung im Hochgebirge ist zwischen Mitte Juni und Ende Oktober.
Was dich erwartet? Wunderschöne Panoramablicke entlang der Gipfelgrate bis hin zum Meer, erfrischende Bäder in glasklaren Berg- und Gletscherseen und atemberaubende Sonnenauf- und Untergänge auf über 2.000 Metern Höhe. Komfort suchst du allerdings vergebens auf einer Fernwanderung wie dieser. Aber was machen schon einfache Unterbringungen, Selbstverpflegung und Blasen an den Füßen aus, wenn du nach zwei Wochen stolz und erschöpft das Ziel erreichst und mächtig was zu erzählen hast?!
Details zum Weg:
Länge und Gehzeit: insgesamt etwa 200 Kilometer (15-16 Etappen à 5-9 Stunden)
Zu überwindende Höhenmeter: insgesamt etwa 12.500
Rundweg: nein
Anspruch: mittelschwer bis schwer, eine gute Kondition sowie Erfahrung im Hochgebirge sind Voraussetzung
Wegmarkierung: rot-weißer Doppelstrich
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Lac de Melo: Beliebte Seentour
In der Sonne glitzernde Seen, umrandet von hohen Bergketten, Felsen und rauen Nadelbäumen findest du im Restonica-Tal mitten im Herzen Korsikas. Eine der beliebtesten Wanderungen auf der Insel ist die Tour zum Lac de Melo. Vom Startpunkt Bergerie de Grotelle, einer Art Käserei, führt der Weg hinauf zur Bergerie de Melo. Anschließend hast du die Wahl zwischen der sich links abzweigenden, etwas entspannteren Wandervariante und dem rechts abzweigenden, sportlich angelegten Weg hinauf zum Lac de Melo.
Auf etwa 1.710 Metern Höhe angekommen, blickst du auf den See, der in einer Senke und umgeben von kargen Bergformationen liegt. Hier lohnt sich eine Pause, um den Ausblick zu genießen. Die Standardroute führt nun wieder zurück zur Bergerie. Willst du noch mehr spektakuläre Ausblicke genießen, kannst du deine Wanderung bis zum Lac de Capitello (1.930 Meter) fortführen. Der Aufstieg, der mit einem traumhaften Rundumblick belohnt wird, erfordert allerdings auch nochmal eine gewisse Anstrengung und ist anspruchsvoller als der zum Lac de Melo.
Details zum Weg:
- Länge und Gehzeit: 5,9 Kilometer, etwa 1,5 Stunden
- Zu überwindende Höhenmeter: 360 Meter hoch, 360 Meter hinunter
- Rundweg: möglich
- Anspruch: mittelschwer bis schwer, da alpine Verhältnisse
- Wegmarkierung: gelbe Markierung
Die beste Reisezeit zum Wandern auf Korsika
Planst du Küstenwanderungen in moderater Höhe oder in der Ebene, sind Frühling und Herbst ideal. Dann sind die Temperaturen angenehm und du kannst die Pracht der frühsommerlichen Blüten bzw. der rot, orange und gelb eingefärbten Herbstwälder bestaunen. Außerdem geht es in den Hotels auf Korsika in der Nebensaison noch angenehm ruhig zu.
Mare a Mare Nord: Quer durch den Naturpark
Der nördliche der drei „Mare a Mare“-Wege, die die Küsten Korsikas miteinander verbinden, führt dich von Moriani an der Ost- bis nach Cargèse an der Westküste Korsikas. Deutlich weniger alpin als der GR20 läufst du auf dem Mare an Mare Nord im Durchschnitt auf 600 bis 1.100 Metern Höhe durch die Natur Korsikas. Ein weiteres Plus gegenüber dem GR20: Durch die entspanntere Etappenaufteilung und die weniger abgeschiedenen Routenverläufe kommst du häufiger in Dörfern vorbei, also auch an komfortablen Unterkünften und Versorgungsmöglichkeiten.
Während der etwa zehntägigen Tour durchquerst du einmal den landschaftlich überaus reizvollen Parc Naturel Régional de Corse. Er führt dich durch Täler und knorrige Kastanien- und Eichenwälder, an Seen und Flüssen entlang, vorbei an Dörfern und dem Forêt d'Aitone mit seinen berühmten Schwarzkiefern und vielen Bademöglichkeiten. Schwimmst du lieber im Meer, bietet sich ein Bad zum Ende der imposanten Mehrtagestour an: Am Strand des Zielortes Cargèse an der Westküste Korsikas ist das Wasser tiefblau und kristallklar.
Details zum Weg:
- Länge und Gehzeit: insgesamt etwa 120 Kilometer (10 Etappen à 4-7 Stunden)
- Zu überwindende Höhenmeter: insgesamt etwa 6.000
- Rundweg: nein
- Anspruch: mittelschwer
- Wegmarkierung: orangefarbene Markierungen, Wegweiser
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Capo Rosso: Spektakuläres Panorama
Einen der schönsten Ausblicke auf der gesamten Insel findest du unweit der Felsformationen Calanche di Piana auf der Halbinsel Capo Rosso ganz im Westen. An ihrem äußersten Ende befindet sich eine 300 Meter hohe Felsklippe mit dem „Turm von Turghiu“. Von hier aus hast du einen atemberaubenden Blick über die Halbinsel La Scandola, das sich wellende Wasser des Golfs von Porto und des Golf von Girolata und die Küste entlang bis zur kleinen Stadt Cargèse, dem Start- oder Zielpunkt der „Mare a Mare Nord“-Wanderung.
Die Wanderung startet am Parkplatz Capo Rosso, wo du dich in einem kleinen Bistro nochmal stärken kannst. Nach etwa 45 Minuten Gehzeit kommst du an eine Abzweigung und hast nun die Wahl: zwischen dem etwas anspruchsvolleren Weg, der in einem kleinen Pfad abgeht und einige Kletterstellen bereithält, und der Hauptroute, die für alle geeignet ist, die es gern entspannt angehen. Das Ziel ist dasselbe: Der Ausblick vom Turm entschädigt für alle Anstrengungen und lässt dich Korsika als ein Natur- und Wanderparadies in Erinnerung behalten.
Details zum Weg:
- Länge und Gehzeit: 7,2 Kilometer, 2 Stunden und 45 Minuten
- Zu überwindende Höhenmeter: 460
- Rundweg: möglich
- Anspruch: leicht bis mittelschwer
- Wegmarkierung: Wegweiser
Wandern auf Korsika: Ein Naturerlebnis
Egal, ob du dich für eine der anspruchsvollen Fernwanderungen entscheidest oder doch lieber entspannt und mit Weitblick über das Meer die Pfade entlang schlenderst: Korsika bietet mit seiner abwechslungsreichen Natur für jeden Wandergeschmack traumhafte Touren an. Im zentralen Naturpark findest du Hochgebirge mit karstigen Felsen, Nadelwald und Gletscherseen, an den Küsten und Stränden erwarten dich atemberaubende Steilfelsen, das blaue, klare Meerwasser und – bei klarer Sicht – ein Blick bis nach Sardinien.