- Allem voran: Die innere Haltung beim Golfschwung
- Der Stand beim Golf – und das Tee
- Richtig ausgeholt: Der Aufschwung
- Der magische Moment: Vom Durchschwung
- Wege zum Golf-Glück
Ein gekonnter Golfschwung ist ein wundervoller Anblick. Und Spieler:innen, denen er gelingt, berichten, dass er sich ebenso wundervoll anfühlt. Kraft, Rhythmus, Rotation, Beschleunigung – ein biomechanisch und mental ungeheuer komplizierter Vorgang, der mit sehr viel Übung und guter Anleitung allmählich runder, harmonischer, besser wird.
Allem voran: Die innere Haltung beim Golfschwung
Golfexperten:innen sind sich in einem Punkt einig: Den „perfekten Schwung“ gibt es nicht, zu unterschiedlich sind individuelle körperliche Voraussetzungen und – daraus folgend – erlernte Abläufe. Wie du am besten lernst, ist ebenfalls individuell. Ein guter Coach ist für den Anfang zu empfehlen, denn jemand sollte deinen Ablauf von außen sehen und korrigieren.
Dabei gibt es einen großen Spielraum: traditionell-streng, sogar dogmatisch, mit exakten Anweisungen. Oder eher mit der Methode des „natürlichen Lernens“, die darauf setzt, dass dein Instinkt den richtigen Weg vorgibt. Was für dich besser funktioniert, wirst du bald herausfinden. Nur eines gilt es zu vermeiden: mit großem inneren Druck einem vermeintlichen Ideal nachzustreben.
Experten-Tipp: Ein Plädoyer für den „natürlichen“ Schwung stammt von der dreimaligen Deutschen Meisterin Stefanie Eckrodt. Sie weiß von mentalen Blockaden, die viele Schüler:innen irgendwann heimsuchen, und wie ein intuitiver Zugang, das Vertrauen in den eigenen Körper, solche Krisen überwinden kann.
Wie schnell wird ein Golfball?
Mathematisch ausgedrückt: Die Anfangsgeschwindigkeit des Balls entspricht der maximalen Beschleunigung des Schlägerkopfs. Wie weit der Golfball am Ende fliegt, hängt aber natürlich von Winkel, Flugbahn, Spin und äußeren Bedingungen ab.
Messungen haben ergeben: Bei Clubspieler:innen sind 150 km/h schon gut, bei durchschnittlichen Golfprofis 195 km/h. Spitzengolfer:innen kommen auf rund 215 km/h. Das entspricht recht genau der Beschleunigung, die die besten Tennisprofis beim Aufschlag erreichen. Die peitschenartige Zuspitzung der Kräfte im Moment des Treffpunkts weist tatsächlich einige Ähnlichkeiten auf. In beiden Bewegungsmustern kommen Körperrotation, Armzug und eine zusätzliche Beschleunigung aus dem Handgelenk zusammen.
Der Stand beim Golf – und das Tee
Der richtige Stand ist noch einfach zu erklären: parallel zur Zielrichtung, Füße gut schulterbreit, leicht vorgebeugt, leicht angewinkelte Arme, sodass der Schlägerkopf bequem vor dem Ball liegt.
Der zweite Aspekt der Standposition ist die Ausrichtung, das „Ansprechen“ in Richtung Ziel, PGA-Trainer Sebastian Schäfer erklärt es in einem Video ausführlich: Ein Fernziel, zum Beispiel einen Baum hinter der Fahne, und ein Nahziel, zum Beispiel ein Boden-Merkmal kurz hinter dem Ball, als Hilfsmittel beim Anvisieren ausmachen.
Expertentipp: Für den Anfang immer ein Tee verwenden, egal, mit welchem Schläger und welcher angepeilten Weite. Es lernt sich einfach besser, wenn die Beschaffenheit des Bodens als Faktor erst einmal ausgeklammert ist.
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Richtig ausgeholt: Der Aufschwung
Jetzt wird es ernst: die Ausholbewegung, meist „Aufschwung“ genannt. Dabei bleiben Füße und Blick auf den Ball fest, Schulter und Hüfte drehen sich, dem Schlägerkopf folgend, im Grunde automatisch mit. Aus dieser gespannten Körperhaltung, mit mehr oder wenig starker Rotation in Hüfte und Schultergürtel, entlädt sich im nächsten Moment ein Schlag, der enorme Energie auf den Ball bringt.
Expertentipp: Mit leichten Schlägern (Sand-Wedge) und sachte beginnen. Anfänger:innen, die gleich gewaltig zuschlagen, weil sie das bei anderen so gesehen haben, werden wenig Fortschritte machen und sich womöglich verletzen.
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Der magische Moment: Vom Durchschwung
In diesem Sekundenbruchteil kondensiert sich der ganze, beglückende, frustrierende, süchtig machende Golfsport. Der Golfschläger wird so zum Ball geschwungen, dass der Kopf eine möglichst lange Bahn beschreibt, so entsteht die größte Beschleunigung. Die vorher aufgebaute Körperspannung entlädt sich so, dass der Schlag vermeintlich eher „geschieht“ als bewusst ausgeführt wird. Eine Wahrnehmung, die natürlich auf jeder Menge Übung beruht.
In der Bewegung steckt eine komplizierte Körpermechanik, an der sich die Geister scheiden: Ist es sinnvoll, als Coach exakte Ansagen über Gewichtsverlagerung und die erwünschten Bewegungen von Hüfte, Ellenbogen und Handgelenken zu machen? Oder ist es besser, den Schützling – natürlich mit steuerndem Feedback – sein eigenes Muster entfalten zu lassen?
Expertentipp: Zwei YouTube-Videos zum Golfschwung spiegeln diese beiden Denkschulen. Der Kanal EricksHeer liefert eine Art Gebrauchsanweisung mit vielen Winkeln und Drehungen. Oliver Heuler warnt hingegen vor dem „Dickicht der Golf-Dogmen“.
Wege zum Golf-Glück
Der beste Weg, Golf zu lernen, ist der klassische, zugleich aufwendige und teure: möglichst viele Stunden mit einem „Pro“. Für ein autodidaktisches Herangehen ist der Sport einfach zu kompliziert. Glücklicherweise hat das digitale Zeitalter mit Lehrvideos, Onlinekursen und virtuellen Trainingssessions zusätzliche Möglichkeiten geschaffen. Ein Element ist allerdings unverzichtbar: der fachkundige Blick auf deinen Schwung und eine verständliche und motivierende Rückmeldung dazu.