- Vom Sohn eines Schmieds zum Architekturgenie: Antoni Gaudí
- Ein Frühwerk – und doch schon unverwechselbar: Casa Vicens
- Lebenswerk und unvollendetes Meisterstück: Die Sagrada Família
- Mäzen, Auftraggeber und Freund Gaudís: Eusebi Güell
- Wo alles schwingt und wogt und fließt: Gaudís Casa Milà
- Auch Hundertwasser war beeindruckt: Gaudís Barcelona
Vom Sohn eines Schmieds zum Architekturgenie: Antoni Gaudí
Barcelona. Gaudí. La Sagrada Família. Diese Namen nennen Liebhaber:innen der katalanischen Hauptstadt und ihrer Architektur in einem Atemzug. Die spektakuläre Basilika ist das Hauptwerk des 1852 geborenen Antoni Gaudí i Cornet, wie sein vollständiger Name lautet. Ihr widmete er einen Großteil seines Lebens. Doch darüber hinaus schuf er viele weitere Werke von unvergänglicher Schönheit.
Wer in Barcelona auf den Spuren des großen Architekten unterwegs ist, wer über die Formen des Palau Güell gestaunt und durch den gleichnamigen Park spaziert ist, fragt sich irgendwann zweifellos: Woher rührte diese enorme Schaffenskraft, die eine ganze Epoche revolutionierte?
Die meisten Expert:innen glauben, dass die Wurzeln dazu in Gaudís Kindheit zu finden sind. Geboren als Sohn eines Kupfer- und Kesselschmiedes, half er schon früh in der elterlichen Werkstatt aus und beschäftigte sich mit Fragen von Raum und Volumen. Gleichzeitig verbrachte das häufig kränkelnde Kind viel Zeit im Grünen: Gaudí bezeichnete die Natur einmal als seine größte Lehrerin. Das alles sollte seine späteren Arbeiten prägen.
Wenn das Leben andere Pläne hat
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Ein Frühwerk – und doch schon unverwechselbar: Casa Vicens
Der Einfluss der Natur zeigte sich bereits in einem der ersten von Gaudí entworfenen Gebäude, der Casa Vicens an der Carrer de les Carolines 24 im Stadtteil Gràcia. Sie gehört heute zum UNESCO-Welterbe. Die Vielfalt und Farbenpracht der Landschaft Kataloniens schlägt sich hier zum Beispiel im für Gaudí typischen Detailreichtum, in Mosaiken, Vögelmotiven an den Wänden und zahlreichen bunten Ornamenten nieder. Auch Gaudís Vorliebe für schräge Pfeiler, Stützen und weich geschwungene Linien wird hier bereits deutlich.
Die Casa Vicens erhielt ihren Namen nach dem Auftraggeber Manuel Vicens, einem reichen Börsenmakler, der sie als Stadthaus nutzte. 2018 wurde sie renoviert. Heute beherbergt das von 1883 bis 1889 errichtete und 2018 renovierte Gebäude ein Museum, in dem du interessante Details über die Geschichte des Hauses und seine architektonischen Besonderheiten erfährst.
Lebenswerk und unvollendetes Meisterstück: Die Sagrada Família
Als Gaudí die Casa Vicens plante, beschäftigte ihn bereits sein Hauptwerk, die Sagrada Família. 1883, ein Jahr nach Baubeginn, hatte er die Bauleitung dieses bis heute unvollendeten Jahrtausendprojektes übernommen. Die markantesten äußeren Kennzeichen der Basilika sind die Türme, die einige wegen ihrer spindelartigen Form mit Elementen einer Sandburg vergleichen.
Nach der Vollendung sollen es 18 sein: zwölf Türme für die Apostel, vier für die Evangelien, einer für die Jungfrau Maria – und der höchste Turm in der Mitte für Jesus Christus. Als religiöser Mensch hatte Gaudí allerdings festgelegt, dass auch Letzterer mit seinen 172 Metern nicht höher sein darf als die umliegenden Berge: Des Menschen Werk soll die Schöpfung Gottes nicht überragen.
Eigentlich sollte die Sagrada Família 2026 vollendet sein, die Bauzeit verlängert sich jedoch voraussichtlich um einige Jahre. Dennoch ist der sakrale Prachtbau ein absolutes Must-see bei einem Barcelona-Besuch. Eintrittskarten für die Sagrada Família solltest du möglichst schon einige Zeit vorher kaufen, da sie tagesaktuell schnell vergriffen sind.
Good to know: Wie in kirchlichen Bauten üblich, gelten in der Basilika übrigens einige Kleidervorschriften. Unter anderem sind nackte Schultern und Rücken, bauchfreie Oberteile und zu kurze Hosen und Röcke verpönt.
Ein kurzer Abstecher zur Rambla
Ganz weltlich geht es im fußläufig erreichbaren Altstadtviertel El Raval mit der berühmten Rambla zu. Ein Abstecher dorthin bietet sich nach dem Besuch der Sagrada Família geradezu an. Dort erwarten dich zahlreiche Bars, Shops und das bunte Treiben in der Markthalle La Boqueria!
Good to know: Du hast im bunten Treiben zwischen den Marktständen deine Brieftasche verloren? Halb so wild: Die Taschenversicherung SafetyFirst von Mehrwerk Nord sichert deine persönlichen Wertsachen gegen Diebstahl, Beschädigung und Verlust finanziell ab.*
Sagrada Familie: Zahlen und Fakten
Mit dem 172 Meter hohen Christusturm wird die Sagrada Família nach ihrer Fertigstellung die höchste Kirche der Welt sein. Einige weitere Daten zum Gebäude und seiner Geschichte:
- Der Grundstein zur Basilika wurde am 19. März 1882 gelegt.
- Die Sagrada Família ist innen von einem kreuzförmigen Grundriss geprägt. An ihrer höchsten Stelle ist sie 75 Meter hoch, selbst die kleineren Seitenschiffe erreichen stolze 30 Meter.
- Erst 2010 hat der damalige Papst Benedikt XVI. die Sagrada Família zur Kirche geweiht.
- Das Gebäude umfasst inklusive Baufläche ein Areal von mehr fast 18.000 Quadratmetern.
- Der beste Zeitpunkt für einen Besuch ist der späte Nachmittag. Denn dann bricht sich das Sonnenlicht in den imposanten Buntglasfenstern am schönsten.
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Mäzen, Auftraggeber und Freund Gaudís: Eusebi Güell
Gaudí war nicht immer der religiöse und fast asketisch lebende Mann, als der er heute oft porträtiert wird. Als junger Mensch war er leiblichen Genüssen durchaus zugetan und pflegte ein – wie es in vielen Beschreibungen heißt – „dandyhaftes“ Äußeres. Aus dieser Zeit blieben ihm lebenslange, gute und freundschaftliche Beziehungen zu wichtigen und wohlhabenden Bürgern Barcelonas, allen voran zu seinem Auftraggeber und Mäzen Eusebi Güell.
Neben dem Bau seines Wohnpalastes Palau Güell in der Nähe der Rambla vertraute der Unternehmer dem Architekten auch die Planung des Park Güell im Nordwesten von Barcelona an. Er liegt etwas abseits des Zentrums – falls du bei schönem Wetter nicht in die U-Bahn hinabsteigen möchtest, erreichst du ihn am besten mit dem Taxi. Die wunderschöne Anlage solltest du aber auf keinen Fall verpassen.
Berühmt ist der Park Güell unter anderem für den bunten Salamander, der Besucher gleich am Eingang empfängt, und die unfassbare Vielfalt an bunten, in allen Farben erstrahlenden Mosaiken. Auch das Haus, in dem Gaudí seine letzten Lebensjahre verbrachte, befindet sich im Park Güell. Auf der riesigen Bank, die zu den meistfotografierten Motiven des Parks gehört, kannst du dich zwischendurch inmitten des Trubels etwas ausruhen.
Mehr vom Meer
Als kleine Kulturauszeit zu empfehlen ist auch ein Abstecher ans Meer. Schließlich bietet Barcelona nicht nur prächtige Architektur und eine lebendige Kunst- und Kulturszene, sondern versprüht maritimes Flair und ist mit seinen zahlreichen Stränden auch für einen Badetag prima geeignet.
Stilvoll übernachten und essen
- Almanac Barcelona (Gran Via de les Corts Catalanes 619–621): Modernes Hotel für gehobene Ansprüche im Stadtzentrum – nur einen Katzensprung von vielen Sehenswürdigkeiten entfernt.
- Grand Hotel Central (Via Laietana 30): 5-Sterne-Boutiquehotel in historischem Gebäude. Zentral gelegen, dennoch ruhig und mit entspanntem Luxus.
- Hotel Arts Barcelona (Marina 19–21): Aufwendiges Design und toller Blick aufs Mittelmeer zeichnen dieses Hotel im blauen Glasturm aus. Exquisiten frischen Fisch gibt’s in der Enoteca Paco Pérez.
- Restaurant Blanc im Hotel Mandarin Oriental (Passeig de Gràcia 38–40): Das von Sterneköchin Carme Ruscalleda gestaltete Restaurant bringt exzellente regionale Spezialitäten auf den Tisch. Tipp: das speziell vom Küchenchef zusammengestellte Sonntags-Menü genießen.
Wo alles schwingt und wogt und fließt: Gaudís Casa Milà
Im Auftrag des Industriellen Pere Milà entwarf Gaudí die Casa Milà, heute eine der größten Sehenswürdigkeiten Barcelonas. Das auch „La Pedrera“ genannte, von 1906 bis 1910 errichtete Haus wurde über Barcelona und Spanien hinaus schnell berühmt: Es ist die wohl reinste Verkörperung von Gaudís „Modernisme“, der katalanischen Variante des Jugendstils. Die wellenförmigen Fassaden und Terrassen, die abgerundeten Ecken, die eigenartigen Lüftungstürme und Schornsteine, alles scheint zu schwingen und zu wogen – das musst du einfach gesehen haben!
Heute beherbergt die Casa Milà ein Museum und eine Wohnung, die im Stil des beginnenden 20. Jahrhunderts eingerichtet ist. Auf dem Dachboden sind Exponate zum Wirken des katalanischen Architekten ausgestellt. Nach der Casa Milà wandte er sich von weltlichen Projekten ab und widmete sich fortan ausschließlich seiner Arbeit an der Sagrada Família. 16 Jahre währte sein so kreatives Leben noch, bevor es am 10. Juni 1926 schrecklich profan endete: Antoni Gaudí starb, nachdem ihn auf dem Weg zur Arbeit eine Straßenbahn angefahren hatte.
Auch Hundertwasser war beeindruckt: Gaudís Barcelona
Es gibt viele Gründe für einen Städtetrip nach Barcelona – Gaudí und seine Bauwerke zählen zweifellos zu den herausragendsten. Die bunten, außergewöhnlichen Formen der von ihm gestalteten Gebäude, Skulpturen und Accessoires sind auch für architektonisch ungeschulte Augen ein Genuss. Nicht nur der österreichische Künstler und Architekt Friedensreich Hundertwasser ließ sich in seinem Schaffen sichtlich von Gaudí beeinflussen.
Möchtest du Gaudís Werk selbst bewundern, sind die Monate Mai bis Juli und September am besten für einen Barcelona-Besuch. Im August kann es sehr heiß werden. Hältst du die Hitze vor Ort einmal gar nicht aus und musst deine Reise aufgrund gesundheitlicher Folgen vorzeitig beenden, bist du mit der Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherung von AXA Partners bestens abgesichert. Mit ihr bekommst du bei einer Verkürzung deiner Reise im Versicherungsfall bis zu 10.000 Euro zurück.*