Knapp 100 Kilometer führt dieser leicht zu gehende Wanderweg quer durch Ostfriesland. Je nach Lust und Laune und Verfassung durchquerst du die typisch flachen, weiten (Hochmoor)landschaften in drei bis sechs Tagesetappen.
Das grüne, von Kanälen durchzogene Binnenland, die frische Brise – hier kannst du einmal so richtig durchatmen und entschleunigen. Typisch ostfriesisch sind auch die alten Holländerwindmühlen sowie schwarzbunten Kühe und Schafe, die auf den saftigen Wiesen grasen.
Ein besonderes Highlight für alle Kunstliebhaber:innen sind 24 sogenannte Scheuerpfahl-Skulpturen am Wegesrand: von lokalen Künstler:innen gestaltete sogenannte Scheuerpfähle, an denen Rinder und Pferde sich reiben können. Bäume sind auf den Weiden der norddeutschen Tiefebene nämlich eher selten. Dafür kann der Blick oft weit in die Ferne schweifen.
Routenverlauf
Ostfriesland erwandern: Mitten durch’s Fehnland
Startpunkt des Ostfriesland-Wanderwegs ist Rhauderfehn, eine Kommune im Landkreis Leer. Sie liegt inmitten einer Fehnlandschaft – damit sind nicht die putzigen kleinen Elfenwesen gemeint, sondern schnurgerade Kanäle.
Diese dienten der Entwässerung der großen Moore und dem Abtransport des dort abgebauten Torfes; da die Kähne getreidelt (gezogen) wurden, verlaufen parallel Wege oder Straßen. Vielerorts entstanden entlang dieser Fehnkanäle Siedlungen. Diese Fehnkanäle mit ihren weißen Klappbrücken wirst du auf deiner Wanderung durch Ostfriesland häufig sehen.
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Von Rhauderfehn gehst du durch Ihrhove, über saftige Weiden und durch kleine Wäldchen bis zur Stadt Leer. Dort überquert der Weg die Jann-Berghaus-Brücke. Die Brücke ist bekannt als eine der größten Klappbrücken in Westeuropa, die den modernen Kreuzfahrtschiffen den störungsfreien Weg von der Meyer-Werft in Papenburg die Ems hinauf bis ins Meer ermöglicht.
Am Museumshafen hast du außerdem einen großartigen Blick auf die historischen Schiffe. Die Kreisstadt Leer lädt mit ihrer hübschen, malerischen Innenstadt zu einer Verweilpause oder auch einer Übernachtung ein.
Wichtigste Infos zum Ostfriesland-Wanderweg im Überblick:
- Länge: 97 Kilometer
- Gehzeit: 3 bis 6 Tagesetappen
- Rundweg: nein
- Wegmarkierung: weißes „O“ auf schwarzem Hintergrund
- zu überwindende Höhenmeter: keine Steigungen
- Schwierigkeit: leicht
- Wegbeschaffenheit: gut
- Einkehrmöglichkeiten auf der Tour: ja
- mit Kinderwagen befahrbar/barrierefrei: ja
- per ÖPNV erreichbar: ja
- erforderliche Ausrüstung: bequeme Schuhe und wettergerechte Kleidung (v.a. Wind/Regenjacke), ausreichend Proviant und Wasser, Sonnenschutz, Smartphone/Handy (für Notrufe), Notfall-App der Region, Karte, ggf. GPS, Erste-Hilfe-Ausrüstung, Fernglas
- Unterkünfte: zahlreiche Ferienwohnungen und -häuser an den Etappenzielen
Vorbei an Kühen, Schafen und Mühlen: Ab nach Aurich!
Weiter geht die Wanderung durch Ostfriesland nach Logabirum. Unterwegs kommst du an Brinkum und Holtland vorbei – und an einigen der berühmten Kunstscheuerpfähle. Grüne, weite Felder beherrschen die Landschaft, dein Blick schweift in die Ferne. Der Ferienort Hesel ist das nächste Ziel.
Der Weg führt dich anschließend zur Parkanlage Gut Stikelkamp, an die berühmte Mühle Bagband. Zahlreiche Scheuerpfahl-Skulpturen stehen entlang der saftigen Wiesen. Der Wegabschnitt endet in Großefehn. Wie der Name schon verrät: Auch hier gibt es zahlreiche Kanäle mit weißen Klappbrücken. Mehr Ostfriesland geht kaum.
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Dass sie vom Rest Deutschlands als verschrobene Minderheit angesehen wurden, äußert sich beispielsweise in den vielen Ostfriesenwitzen. Dabei ist die ostfriesische Kultur bemerkenswert und die Menschen sind keineswegs wie häufig behauptet alle eigen und wortkarg, sondern die meisten sehr offen und herzlich.
Auf der nächsten, gut 13 Kilometer langen Etappe dominieren weitläufige Wiesen und Felder. Schwarzbunte Kühe und Schafe stehen auf den Koppeln am Wegesrand. Danach durchquerst du ein paar kleinere Ortschaften und gelangst dann nach Aurich, der heimlichen Hauptstadt Ostfrieslands. Die Innenstadt und zahlreiche historische Bauten wie das Schloss oder die Lambertikirche sind einen Besuch wert – am besten übernachtest du hier.
Hinter Aurich überschreitest du den Ostfriesland-Äquator
Hinter Aurich schließlich: der Ostfriesland-Äquator. Auf einem angenehmen Pflasterweg durchschreitest du das bedeutungsschwangere Tor; der Weg folgt hier nun einer stillgelegten Eisenbahnlinie. Auch auf diesem Teil des Ostfriesland-Wanderwegs gibt es einige der Scheuerpfahl-Skulpturen zu sehen.
Er führt idyllisch durch Wäldchen, Wiesen, Felder und kleinere Ortschaften. Das heutige Ziel ist nach kräftezehrenden 25 Kilometern und fünf Stunden reiner Gehzeit die Kleinstadt Esens.
Der letzte Tag der Ostfriesland-Wanderung verläuft größtenteils auf dem Deich Richtung Bensersiel. Dort kannst du den Weitblick vom Deich nochmal richtig auskosten. Und Meeresluft atmen: Vor dir liegt die Nordsee und die Ostfriesischen Inseln, die ebenfalls einen Abstecher wert sind. Von Bensersiel ist es mit der Fähre nur etwa eine Stunde auf die Insel Langeoog – ein toller Tagesausflug für die ganze Familie!
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Drei Highlights, die überzeugen
- Längster und ältester Wanderweg Ostfrieslands
- Zwischen Sandhorst und Plaggenburg überquerst du den „Ostfriesland-Äquator“
- Windmühlen, Fehnkanäle, schwarzbunte Kühe: pures Ostfriesland-Flair
Im Mai ist das Farbenspiel besonders prächtig
Ostfriesland hat zu jeder Jahreszeit seine Reize. Auf die lange Wanderung solltest du dich aber lieber nicht im Winter machen, denn dann kann der Wind empfindlich kalt pfeifen. Besser wanderst du zwischen Frühling und Frühherbst. Besonders herrlich ist das Farbenspiel im Mai: Der gelbe Raps leuchtet, die Wiesen erstrecken sich sattgrün, und das Wasser der Nordsee schimmert in allen erdenklichen Blautönen.
Doch Achtung: Das Wetter kann schnell wechseln und es weht häufig eine frische Brise. In jeden Rucksack gehört deshalb eine wind- und regenfeste Jacke. Wer gerne Tiere und vor allem Vögel beobachtet, sollte auch ein Fernglas im Gepäck haben.
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Besonders praktisch: Der Ostfriesland-Wanderweg ist gut aufteilbar auf mehrere Tage und Etappen – Teilstrecken lassen sich mit dem Bus fahren.
Besonders spektakulär : Die 24 künstlerisch gestalteten Scheuerpfahl-Skulpturen.