Von dem einst fortschrittlichen Kanalbauwerk war lange Zeit nicht mehr viel zu sehen. Die Hochbauten des Aquädukts, der das antike Köln mit frischem Wasser versorgte, wurden im Mittelalter zu großen Teilen für Baumaterial abgetragen. Einzelne, vor allem unterirdische Teile, blieben aber erhalten. Einige Hochbauten wurden mittlerweile rekonstruiert und sind so ebenfalls im Verlauf der Wanderung zu bestaunen, so etwa die Aquäduktbrücke Vussem bei Mechernich.
Heute erinnert der Römerkanal-Wanderweg an die längste Wasserversorgungsleitung, die die Römer nördlich der Alpen errichteten. Auf rund 120 Kilometern führt er an bedeutenden kulturhistorischen Stätten vorbei, auf die rund 50 Informationstafeln hinweisen.
Routenverlauf
Im Alltag oder auf Reisen
Als Inhaber:in einer Amex Gold Card profitierst du von exklusiven Vorteilen, Upgrades und Versicherungsleistungen für die ganze Familie.*
Die Eindrücke auf dem Römerkanal-Wanderweg, der in Nettersheim an der damaligen Wasserquelle des Aquädukts seinen Ursprung nimmt, sind charmant und vielseitig: Neben der malerischen Natur der Eifel und des Rheinlandes geht es entlang jahrhundertealter Ruinen, Burgen und Wallanlagen. Der Weg ist vorbildlich ausgeschildert und weist auf historische Bauwerke hin. Viele Gastwirtschaften säumen die Strecke und laden zur Einkehr ein.
Großer Pluspunkt: Parallel zur Wanderroute verlaufen Bahnstrecken – wer also nur einen Teilabschnitt gehen möchte, erreicht die einzelnen Etappen des Wanderwegs problemlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Drei Highlights, die überzeugen
- Das Museum Römerthermen in Zülpich informiert multimedial über 2.000 Jahre Badekultur und überzeugt mit seinem Kinderangebot.
- Das Römerkanal-Infozentrum in der mittelalterlichen Stadt Rheinbach erklärt anschaulich Technik und Geschichte des ehemaligen römischen Aquädukts.
- Das Naturzentrum Eifel in Nettersheim zeigt die Vielfältigkeit der Region – idealer Einstieg mit vielen interessanten Fakten, die auf die Wanderung vorbereiten.
Burgen, Ruinen und Natur entlang des früheren Aquädukts
Den Römerkanal-Wanderweg säumen viele Burgen und Schlösser, von denen einige zu besichtigen sind.
- Besonders sehenswert ist die ehemalige Wasserburg Dalbenden aus dem 12. Jahrhundert, die am Anfang des Wanderweges bei Urft liegt.
- Auf Etappe vier sind die Ruinen der malerischen Anlage Hardtburg zu sehen.
- Auf Etappe sechs verzaubert das erst im 18. Jahrhundert fertiggestellte Schloss Rösberg.
Als Naturschauspiel beeindruckt zudem vor allem die atemberaubende Ville-Seenplatte, die auf renaturierten Tagebaugruben im 20. Jahrhundert entstand.
Wichtigste Infos zum Römerkanal-Wanderung im Überblick:
- Länge: rund 120 Kilometer
- Gehzeit: etwa 38 Stunden
- Rundweg: nein
- Wegmarkierung: stilisierter Querschnitt durch eine Aquäduktleitung mit Rundbogen
- zu überwindende Höhenmeter: bis zu 846
- Schwierigkeit: leicht bis mittel
- Wegbeschaffenheit: vorrangig Sand- und Waldboden
- Einkehrmöglichkeiten auf der Tour: ja
- mit Kinderwagen befahrbar/barrierefrei: nur in Teilstrecken
- per ÖPNV erreichbar: Nahe dem Wanderweg verlaufen die Bahnlinien der Deutschen Bahn (DB) und der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB)
- Erforderliche Ausrüstung: Wanderschuhe und wettergerechte Kleidung, ausreichend Proviant und Wasser, Handy
- Unterkünfte: zahlreich, entlang der Strecke auch als Wanderpaket zu buchen
Gemeinsam mit dem Wasserlauf bis nach Köln
Die Schlussetappe führt vom Wasserturm in Brühl bis nach Köln. Das letzte Stück der Strecke verläuft entlang des Duffesbachs, der in antiker Zeit als künstlicher Bachlauf das Wasser aus verschiedenen Zuflüssen nach Köln leitete. Es geht durch den Kölner Grüngürtel und vorbei am Beethovenpark im Stadtteil Sülz. Hier endet der Römerkanal-Wanderweg – und bei einem reichhaltigen Angebot an Einkehrmöglichkeiten am Zielort kommen hungrige Wander:innen garantiert auf ihre Kosten.
Besonders praktisch: Gute Erreichbarkeit mit Nah- und Fernverkehr, die Etappen von durchschnittlich 16 Kilometern Länge sind gute Tagestouren.
Besonders spektakulär: Die Nähe zu einem der größten römischen Bauwerke in Mitteleuropa, dessen Überbleibsel teilweise noch zu sehen sind.