Smart Lock: Mit dem Smartphone die Tür öffnen

Ein Mann öffnet mit seinem Smartphone die Eingangstür
Torsten Schultze
Torsten Schultze
Du hast gerade die Tür ins Schloss gezogen, da fährt dir ein kalter Schauer über den Rücken: Der Haustürschlüssel liegt noch auf dem Küchentisch! Wie kommst du jetzt wieder in die Wohnung? Solche Sorgen lassen sich mit einem sogenannten Smart Lock vermeiden. Statt mit einem Schlüssel wird das smarte Türschloss elektronisch geöffnet, zum Beispiel mit dem Smartphone oder Zahlencode. Was ein Smart Lock ist, wie es funktioniert und welche Vor- und Nachteile die elektronischen Türöffner haben, liest du hier.
  1. Was ist ein Smart Lock?
  2. Smartes Türschloss, einfache Montage
  3. Bluetooth- oder Internetanbindung: Intelligenzunterschiede beim smarten Türschloss
  4. Wie sicher ist ein Smart Lock?
  5. Smartes Türschloss? Kluge Idee!

Was ist ein Smart Lock?

Das schlüsselfreie Öffnen einer Tür kennen viele aus dem Urlaub: Beim Einchecken wird Hotelgästen oft eine kleine Plastikkarte überreicht, die bei Berührung mit dem Schloss das Hotelzimmer öffnet. Für Reisende bedeutet das weniger Ballast, da sich die Karte einfach im Portemonnaie verstauen lässt. Hotels sparen sich damit wiederum den teuren Austausch des Zimmerschlosses, der bei Verlust eines klassischen Schlüssels anstehen würde. Intelligente Türschlösser gibt es mittlerweile aber auch für das eigene Zuhause.

Smart Lock klingt zunächst nach komplizierter Technik. Im Grunde ist es aber nichts anderes als ein funkbetriebener Antrieb für das Türschloss: Im Gerät ist ein kleiner Motor verbaut, der über einen Schlüssel auf der Innenseite der Tür gestülpt wird. Bekommt das intelligente Türschloss per Funktechnik den Befehl dazu, dreht dieser Motor den Schlüssel im Schloss und entriegelt so die Tür. Der Befehl kann auf verschiedene Weisen gegeben werden. Öffnen lassen sich Smart Locks je nach Modell und Funktionsumfang zum Beispiel:

Im Alltag oder auf Reisen

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Ein Smartphone zeigt ein elektronisches Schloss an

Smartes Türschloss, einfache Montage

Smart Locks einzubauen ist unkompliziert und nicht nur etwas für DIY-Profis. Viele Modelle können auf der Türinnenseite einfach auf das alte Schloss geklebt, gesteckt oder geschraubt werden. Andere smarte Türschlösser kommen mit eigenem Schließzylinder daher. Der Einbau ist etwas kniffliger, da der alte Zylinder gegen den neuen ausgetauscht werden muss.

Bei beiden Varianten sieht die Tür nach dem Einbau von außen wie vorher aus und kann auch weiterhin mit einem Schlüssel geöffnet werden. Das wird besonders wichtig, wenn dem smarten Türschloss einmal der Strom ausgehen sollte. Smart Locks und ihre Bedienelemente werden über Batterien oder Akkus betrieben. Die halten mehrere Monate, und viele Systeme warnen bei niedrigem Ladestand. Trotzdem macht es Sinn, für alle Fälle einen Ersatzschlüssel bei Nachbarn oder Freunden zu deponieren.

Wer sich für ein intelligentes Türschloss ohne eigenen Schließzylinder interessiert, sollte vorher einen genauen Blick auf das alte Haustürschloss werfen. Es sollte über eine Not- und Gefahrenfunktion verfügen. Das heißt: Das Schloss muss sich von außen aufschließen lassen, auch wenn innen bereits ein Schlüssel steckt. Andernfalls wird die per Smart Lock verschlossene Wohnung bei einer Fehlfunktion zum Fort Knox. Wegen ihrer hohen Sicherheitsstandards sind Brandschutz- oder Fluchttüren nicht für eine Aufrüstung mit einem Smart Lock geeignet.

Übrigens sind die smarten Türschlösser nicht nur etwas für das Eigenheim. Auch die Mietwohnung kann mit einem Smart Lock gesichert werden. Der Vermieter muss vor dem Einbau zwar nicht zwingend um Erlaubnis gefragt werden, eine Absprache ist aber dennoch zu empfehlen. Vor dem Auszug muss die Tür wieder in ihren Originalzustand zurückversetzt werden. Da sich Smart Locks aber rückstandsfrei wieder entfernen lassen, ist das kein Problem.

Ein Mann öffnet eine Haustür mit dem Handy via Bluetooth

Bluetooth- oder Internetanbindung: Intelligenzunterschiede beim smarten Türschloss

Smart Locks können auf verschiedene Weise angesteuert werden, entweder per Bluetooth oder über das Internet. Beide Möglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile und kommen mit unterschiedlichem Funktionsumfang daher. Dabei gilt: Je mehr das Türschloss können soll, umso teurer wird es.

Bluetooth-Verbindung per Anbieter-App

Ein smartes Türschloss mit Bluetooth-Verbindung kann nur aus unmittelbarer Nähe zum Beispiel mit einem per Bluetooth verbundenen Smartphone oder (je nach Anbieter) mit der Smartwatch geöffnet werden. Diese Variante ist günstiger als eine Ausführung mit Internet-Fernzugriff. Günstiger heißt aber nicht schlechter: Stiftung Warentest testete im Oktober 2020 smarte Türschlösser und kürte das günstigste Testmodell zum besten. Mit knapp 80 Euro ist das eQ-3 Eqiva Smart Lock recht erschwinglich. Beim Test überzeugte vor allem die einfache Handhabung.

Die Bluetooth-Verbindung von Smart Locks erfolgt über eine App des Türschloss-Herstellers. Mit der können auch andere zum Bluetooth-Zutritt eingeladen werden. Wenn gewünscht, sogar nur für einen bestimmten Zeitraum. Das ist praktisch, wenn zum Beispiel eine Reinigungskraft jede Woche zur gleichen Zeit ins Haus kommt. Beim Airbnb-Besuch einer per Smart Lock gesicherten Ferienwohnung kann nach Buchung ein digitaler Zugangscode zugeschickt werden, der nach Ende des Aufenthalts automatisch erlischt. Die zeitaufwendige Schlüsselübergabe entfällt.

Smarte Locks mit coolem Feature: Geofencing

Wer seine Standortdaten mit dem intelligenten Türschloss teilt, dem kann bei vielen Modellen automatisch die Tür aufgesperrt werden. In der App wird dazu ein „Geofence“ (zu deutsch: geografischer Zaun) definiert. Das ist ein individuell festzulegender Radius von mindestens 50 Metern rund um das Schloss. Das Smart Lock erkennt über die GPS-Daten des Smartphones, wenn dieser Radius verlassen wird. Kommt die berechtigte Person zurück, sucht das Smartphone per Bluetooth nach dem Schloss und öffnet es automatisch. Die Tür muss dann nur noch aufgedrückt werden. Gerade wenn nach dem Großeinkauf beide Hände mit Tüten voll sind, ist das ein nützliches Feature.

Viele Smart Locks mit Bluetooth-Verbindung lassen sich zusätzlich mit einer Fernbedienung, einem Keypad oder einem Fingerabdrucksensor upgraden. Wer neben dem Schlüssel auch das Smartphone in der Wohnung vergisst, kann so trotzdem die Tür öffnen. Diese Gadgets haben natürlich ihren Preis: Die Aufrüstung des eQ-3 Eqiva Smart Lock mit dem Fingerabdrucksensor Ekey Uno kostet zum Beispiel 245 Euro extra.

Smart, smarter, Internetanbindung

Noch komfortabler wird ein Smart Lock, wenn es auch aus der Ferne bedient werden kann. Das Nuki Smartlock 2.0 beispielsweise lässt sich per Zusatzgerät – einer sogenannten Bridge – ins hauseigene WLAN einbinden. Damit kann zum Beispiel spontan einem Freund von unterwegs die Tür geöffnet werden.

Auch das Smarthome-System kann durch ein intelligentes Türschloss ergänzt werden. Wer auf eine wichtige Lieferung wartet, kann dann per Smarthome-Kamera mit dem Zustelldienst kommunizieren und über WLAN-Fernzugriff Zugang zum Hausflur gewähren. Denkbar ist auch, dass nach Öffnen des Smart Locks per Sprachbefehl (manche Schlösser können per Amazon Alexa oder Google Assistant geöffnet werden) automatisch die eigene Lieblingsmusik abgespielt und das Licht eingeschaltet wird – Smarthome-Einbindung des intelligenten Türschlosses sei Dank.

Smart Lock Nuki

Wie sicher ist ein Smart Lock?

In der Theorie können Smart Locks mit Internetanbindung gehackt werden. Allerdings wollen Einbrecher schnell in die Wohnung. Sie würden ein Türschloss wohl eher aufbohren, als es aufwendig zu hacken. Anbieter machen es Datendieben mit einer ausgefeilten Verschlüsselung schwerer, das smarte Türschloss zu knacken. Außerdem kann die Verbindung zwischen Smartphone und Smart Lock mit einem starken Passwort gesichert werden. Wer das Sicherheitsrisiko der Internetanbindung dennoch scheut, kann auch einfach darauf verzichten. Die Ansteuerung des Smart Locks im Nahbereich per Bluetooth kann nicht abgefangen werden.

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Smartes Türschloss? Kluge Idee!

Mit Smart Locks darf der Schlüssel zu Hause bleiben. Freunden, Verwandten und sogar Urlaubsbesuch kann dank App ganz einfach der Zutritt zur (Ferien-)Wohnung gewährt werden. Viele Smart Locks sind leicht zu installieren und kosten in der Basis-Ausführung nicht die Welt. Auch ins Smarthome-System können die intelligenten Türschlösser unkompliziert eingebunden werden. Wer aus Sicherheitsbedenken das Smart Lock lieber offline lässt, kann per Bluetooth-Verbindung die Tür öffnen und sich so trotzdem ein bisschen Zukunft ins eigene Zuhause holen.

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