- Ray-Ban Stories: Smarte Brille mit Facebook-Know-how
- Xiaomi Smart Glasses: Alleskönner mit Überholpotenzial
- Vuzix Blade: Hochpreisige Smart Glasses aus dem Big Apple
- Bosch Light Drive System: Bilder direkt aufs Auge – dank Hologramm
- Smart Glasses: Massen- oder Nischenprodukt?
Ray-Ban Stories: Smarte Brille mit Facebook-Know-how
Ray-Ban hat seine Smart Glasses zusammen mit Facebook entwickelt und sie ganz in diesem Sinne „Ray-Ban Stories“ getauft. Die ab September 2021 angebotene Datenbrille erhielt positive Kritiken, das Fachmagazin pcwelt.de vergab vier von fünf möglichen Sternen und schwärmte von einem „großartigen ersten Schritt in die Welt der intelligenten Brillen“.
Die rund 330 Euro teuren Ray-Ban Stories bieten zwei Kameras für hochauflösende Bilder und Filme. Über Lautsprecher in den Bügeln kannst du Musik hören und Anrufe entgegennehmen. Das Aufnehmen und Abspielen von Videos und Fotos steuerst du mit einem kleinen Touchpad am rechten Bügel oder per Sprachbefehl.
Dank der Verbindung mit der App Facebook View kannst du Inhalte erstellen und teilen. Kritiker:innen loben insbesondere Design und Ausstattung der Sonnenbrille, die im typischen Ray-Ban-Style gestaltet ist und sich mit optischen Gläsern ausstatten lässt. Das mitgelieferte Hartschalenetui dient gleichzeitig zum Aufladen.
Nice-to-know: Die ersten Ray-Ban-Brillen waren für Piloten der US-Armee bestimmt, die unter Kopfschmerzen und Übelkeit aufgrund der blendenden Sonne litten. Für den nötigen Strahlenschutz („Ray Ban“) sorgten dann Fliegerbrillen mit grünen Gläsern.
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Xiaomi Smart Glasses: Alleskönner mit Überholpotenzial
Das chinesische Techunternehmen Xiaomi kündigte im Februar 2023 auf dem Mobile World Congress seinen neuesten Coup an und stellte bereits einen Prototypen der Wireless AR Smart Glass Discovery Edition vor. Das Gehäuse der Smart Glasses besteht aus Carbon und wiegt somit nur 126 Gramm.
Die Brille nutzt zwei retinaähnliche Micro-OLED Displays mit einem PPD-Wert (Pixel per Degree) von 58. Damit kommt die VR- bzw. AR-Brille von Xiaomi dem Meta-Konzern von Mark Zuckerberg zuvor, der an ähnlichen Entwicklungen arbeitet.
Die Brille nutzt Distributed Computing, verbindet sich via NFC kabellos mit dem Smartphone und unterstützt eine von Xiaomi selbst entwickelte Gestensteuerung, die es ermöglicht, virtuelle Inhalte im Raum akkurat und in korrekter Relation zu bewegen und auch andere Geräte mit den eigenen Gesten fernzusteuern.
Nice-to-know: Release-Datum und Preis der Datenbrille stehen noch nicht fest.
Was sind Datenbrillen?
Datenbrillen sind nicht mit VR-Brillen zu verwechseln, die ihre Träger:innen in virtuelle Welten („Virtual Reality“) entführen. Im Grunde sind Smart Glasses eine Art Smartphones für die Augen, allerdings sind sie bisher weit weniger ausgereift.
Vuzix Blade: Hochpreisige Smart Glasses aus dem Big Apple
Das New Yorker Unternehmen Vuzix hat mit der rund 1.000 Dollar teuren Vuzix Blade eine Datenbrille im oberen Preissegment entwickelt. Auf einem Display im rechten Brillenglas lassen sich Streaminginhalte (Netflix, Amazon Prime) empfangen, auch Smartphone-Nachrichten werden dort angezeigt.
Weitere Highlights: Über die installierte Sprachassistentin Alexa kannst du mit der Vuzix Blade Smarthome-Geräte steuern, Uber-Taxis bestellen oder Nachrichten und Wetterinfos empfangen. Kleines Manko: Wenn du die integrierte HD-Kamera kontinuierlich nutzt, hält der Akku lediglich rund 35 Minuten. Das Streamen von Filmen ist immerhin etwa zwei Stunden lang möglich.
Nice-to-know: Die Gläser der Blade bieten vollen UV-Schutz und sind nach US-Sicherheitsstandard zertifiziert.
Smart Glasses: Unterstützung für die Medizin
Bosch Light Drive System: Bilder direkt aufs Auge – dank Hologramm
Eine smarte Brille ohne Kamera? Das auf jede normale Brille aufsetzbare Light Drive System von Bosch arbeitet mit einem Lichtscanner, der ein holografisches Bild erzeugt. Dieses wird wiederum direkt auf die Netzhaut des Trägers oder der Trägerin übertragen. Gefahr fürs Auge besteht dabei nicht – der Laser kommt mit einer Leistung von weniger als 15 Mikrowatt aus.
So ist es möglich, Stadtpläne oder Rezepte studieren, ohne die Hände zu benutzen. Weckrufe einrichten, Anrufe entgegennehmen, Termine planen, Nachrichten verschicken – all das funktioniert mit den Smart Glasses von Bosch ebenfalls. Zum Scrollen und für andere Aktionen tippt der oder die Träger:in leicht auf den Brillenbügel.
Da das Light Drive System nur etwa 10 Gramm wiegt, ist es beim Tragen der Brille so gut wie gar nicht zu spüren; auch Außenstehende erkennen es kaum. Gesteuert wird das System nicht durch eigene KI, sondern durch die Koppelung ans Smartphone. Der integrierte Akku versorgt das System laut Hersteller bis zu 14 Stunden mit Energie.
Die Datenbrille ist allerdings noch nicht für Endverbraucher:innen erhältlich. Sie soll zunächst an Großanbieter gehen, die passende Geräte dann später in den Handel bringen. Der Preis steht dementsprechend noch nicht fest.
Good to know: Bezahlst du deine neue Smarte Brille mit einer American Express Kreditkarte, ist sie automatisch 90 Tage gegen Beschädigungen, Raub und Einbruchdiebstahl versichert.*
Smart Glasses: Massen- oder Nischenprodukt?
Ob Smart Glasses eines Tages mehr sein werden als ein Spezialtool für bestimmte Berufe oder teures Hightech-Spielzeug, ist noch nicht abzusehen. Die derzeitigen Entwicklungsansätze sind aber vielversprechend, wie auch die CES-Messe in Las Vegas gezeigt hat.
Letztlich wird die Nachfrage darüber entscheiden, ob Konzerne wie die asiatischen Techunternehmen weiter in die Entwicklung von Datenbrillen zum privaten Gebrauch investieren. Zudem müssen die Hersteller das Problem des Datenschutzes noch gründlicher angehen. Aber wer weiß, vielleicht entwickeln sich die besten Smart Glasses in einigen Jahren tatsächlich zu „Smartphones für die Augen“.
Vielleicht ja bald sogar per Smart Brille: Mit der Amex App hast du dein Banking von überall im Griff. Einfach per Smartphone.*