- Tipp 1: Korrigiere die Belichtung
- Tipp 2: Halte die Akkus warm
- Tipp 3: Spiele mit der Tiefenschärfe
- Tipp 4: Fotografiere in RAW
- Tipp 5: Schnee mit dem Smartphone fotografieren
- Tolle Fotos mit Schnee
Tipp 1: Korrigiere die Belichtung
Der helle, weiße Schnee verwirrt die automatische Belichtungsmessung deiner Kamera, weil er das Sonnenlicht von unten reflektiert. Das Bild wird deshalb oft zu dunkel, wodurch der Schnee nicht weiß, sondern grau aussieht. So korrigierst du die Belichtung:
- Stelle deine Kamera in einen Halbautomatik-Modus. Entweder auf Zeitautomatik (Av oder A), bei der die Kamera bei fest eingestellter Blende automatisch die Verschlusszeit bestimmt. Oder auf die Blendenautomatik (Tv, T oder S), in dem die Kamera bei fest eingestellter Verschlusszeit automatisch die Blende wählt.
- Finde im Menü deiner Kamera die Belichtungskorrektur (Lichtwaage), das ist eine Skala mit einer großen Null in der Mitte und Strichen zu beiden Seiten.
- Bewege nun die Markierung von der Null einen vollen Strich nach rechts auf +1 EV (Exposure Value). Mach ein Foto und schau es dir auf dem Kameradisplay in der Hundert-Prozent-Ansicht an. Der Schnee sollte weiß sein, aber noch Details in den hellsten Flächen zeigen. Passe gegebenenfalls den Wert nach links oder rechts an.
Extra-Tipp: Den ISO-Wert (Lichtempfindlichkeit) kannst auf „Auto“ lassen, denn dank des Schnees ist meist genügend Licht vorhanden.
Im Alltag oder auf Reisen
Tipp 2: Halte die Akkus warm
Wo Schnee ist, da ist Kälte. Das kann leider negative Auswirkungen auf deine Kamera und Ausrüstung haben. Das solltest du beachten:
- Der Akku deiner Kamera wird bei Kälte schneller leer, du solltest also Ersatzakkus dabei haben. Bewahre diese, wenn möglich nah an deinem Körper auf, sonst könnten sie schon vor dem Einsatz leer sein.
- Durch die starke Temperaturschwankung von warm zu kalt und umgekehrt, kann sich an Kamera und Objektiv Feuchtigkeit bilden und schlimmstenfalls die Elektronik beschädigen. Bewahre sie daher auf dem Weg zum Einsatzort (und zurück) in einem verschließbaren Plastikbeutel auf (zum Beispiel einer Kühltasche).
- Wechsel das Objektiv nicht draußen in der Kälte, auch so könnte Feuchtigkeit in die Kamera gelangen.
Extra-Tipp: Wenn du vom Shooting in der Kälte wieder zu Hause bist, lass die Kamera im Beutel liegen, bis sie sich auf Zimmertemperatur erwärmt hat.
Tipp 3: Spiele mit der Tiefenschärfe
Die Tiefenschärfe deines Objektivs bestimmt, in welcher Entfernung zu deiner Kamera Objekte scharf und unscharf sind. Bei Schnee gibt es unterschiedliche Motive, für die verschiedene Einstellungen gut sind. Unabhängig von der Blendeneinstellung haben kurze Brennweiten (weitwinklig) eine größere Tiefenschärfe als lange Teleobjektive.
- Bei Landschaftsaufnahmen ist grundsätzlich eine hohe Tiefenschärfe besser, damit so viel wie möglich auf dem Foto scharf ist. Verwende dafür eine weitwinklige Objektiv-Brennweite (zum Beispiel 24 Millimeter) und Blende 8.
- Schnee ist auch als unscharfer Hintergrund für andere Motive sehr schön, verwende dafür eine geringe Tiefenschärfe (entweder durch eine offene Blende bis 4), oder eine lange Objektivbrennweite (zum Beispiel 100 Millimeter). Nun musst du nur noch auf das Motiv scharfstellen, zum Beispiel eine Person oder einen Baum.
- Besonders außergewöhnliche Schneebilder kannst du mit Makro-Objektiven machen. Diese können kleine Objekte und sogar einzelne Schneeflocken aus sehr kurzer Entfernung bildfüllend und scharf abbilden. Die Tiefenschärfe ist hier objektivbedingt sehr gering, weshalb du die Blende schließen musst (Wert 11–22).
Extra-Tipp: Ein Zoom-Objektiv mit Brennweiten von Weitwinkel bis Tele gibt dir genügend Spielraum für Perspektive und Tiefenschärfe. Außerdem musst du damit in der Kälte nicht das Objektiv wechseln.
Nerdpedia
Tipp 4: Fotografiere in RAW
Wenn du deine Fotos im RAW-Format speicherst, nehmen sie zwar mehr Speicherplatz als JPG-Dateien ein, enthalten dafür aber auch viel mehr Bildinformationen. Hier sind einige Vorteile von RAW:
- Um den Weißabgleich brauchst du dir beim Fotografieren in RAW keine Gedanken machen. Lasse die Einstellung auf automatisch und wenn der Schnee auf dem Foto zu blau oder gelblich aussieht, korrigiere das in der Bildbearbeitung ohne Qualitätsverlust.
- RAW-Dateien enthalten noch Bildinformationen in Schatten und Lichtern. Du kannst dort in der Bildbearbeitung noch sichtbare Details herausholen.
- Störendes Bildrauschen ist in der Bildbearbeitung leichter zu entfernen.
Extra-Tipp: Falls du trotzdem im JPG-Format speichern willst, korrigiere den Weißabgleich im Menü deiner Kamera manuell. Versuche verschiedene Farbtemperaturen, bis der Schnee in der Foto Rückschau auf dem Kameradisplay richtig aussieht.
Der Polfilter
Das hat verschiedene Effekte. Einerseits können Fotograf:innen so Reflexionen und Spiegelungen (etwa in Gewässern oder Fensterscheiben) verstärken oder reduzieren. Andererseits kräftigt er Farben und Kontraste. Letzteres ist der Effekt, den wir für Fotos mit Schneelandschaften haben wollen. Vor allem der Himmel wirkt nun so blau wie auf einer Postkarte.
Tipp 5: Schnee mit dem Smartphone fotografieren
Eine teure Spiegelreflexkamera ist kein Muss, um schöne Bilder im Schnee zu machen. Auch ein Smartphone bietet tolle Möglichkeiten, wenn du die folgenden Tipps beachtest:
- In den internen Kamera-Apps von Android und Apple gibt es eine manuelle Belichtungskorrektur. Korrigiere diese nach oben.
- Auch Smartphones können Fotos als RAW-Dateien speichern. Diese lassen sich in der App-internen Fotobearbeitung noch optimieren.
- Verwende Farbfilter, um deinen Fotos einen kreativen Look zu geben. Das geht in der Kamera-App oder bei Drittanbietern wie Instagram.
Extra-Tipp: Auch Smartphone-Akkus sind bei Kälte viel schneller leer als normal. Bewahre dein Smartphone im Winter daher nah am Körper auf, zum Beispiel in der Hosentasche.
Tolle Fotos mit Schnee
Wer sich auf die besonderen Herausforderungen von Schnee einstellt, wird mit wunderschönen Fotos belohnt. Egal ob weiß bedeckte Tannen, auf funkelnden Eiszapfen oder in malerischen Berglandschaften: Schneebilder begeistern sowohl als besondere Erinnerungsfotos als auch gerahmt an der Wand. Fotograf:innen sollten dabei jedoch nie vergessen, sich warm anzuziehen und ihre Ausrüstung zu schützen.