- CES Las Vegas: Chamäleonautos und smarte Badewannen
- MWC Barcelona: Ausblick auf die vernetzte Gesellschaft
- Computex in Taipeh: Größte IT-Messe Asiens
- Viva Technology in Paris: Plattform für Start-up-Unternehmen
- IFA in Berlin: Breit aufgestellt und international bedeutsam
- 2022: Das Jahr der Technikmessen
CES Las Vegas: Chamäleonautos und smarte Badewannen
Die große Technikmesse CES in Las Vegas gilt als weltweiter Start ins Technikjahr. Hier präsentieren Hersteller traditionell im Januar ihre Pläne für das Sommer- und Weihnachtsgeschäft und stellen neue Prototypen vor, die schon bald in Serie gehen könnten. Einst erblickten Videorecorder (1970), CD (1981) und DVD (1996) hier das Licht der Öffentlichkeit. Heute gibt es auf der CES technische Innovationen wie Autos, die die Karosseriefarbe wechseln, zu bestaunen, ebenso wie smarte Badewannen, die auf Zuruf das Wasser temperieren oder beleuchten oder futuristische E-Autos mit einer Reichweite im vierstelligen Bereich.
Nice to know: Die erste CES fand 1967 statt – und zwar in New York, als Ableger der Chicago Music Show, der bis dahin größten Verbrauchermesse für elektronische Geräte.
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MWC Barcelona: Ausblick auf die vernetzte Gesellschaft
Wer in der Mobilfunkwelt Rang und Namen hat, stellt seine Neuentwicklungen alljährlich in der Gaudí-Stadt Barcelona der Öffentlichkeit vor, beim GSMA Mobile World Congress (MWC), der größten Mobilfunkmesse Europas.
Nachdem die Fachmesse 2020 ganz ausgefallen war und 2021 mit deutlich geringerer Besucherzahl stattgefunden hatte, soll sie 2022 Ende Februar wieder durchstarten. Zugesagt haben bereits große Namen wie Samsung, Intel, Xiaomi, Ericsson und Nokia.
Das Messemotto 2022 lautet „Connectivity Unleashed“ – es geht um die vernetzte Gesellschaft. Die sechs Themenschwerpunkte sollen sein:
- Advancing Artificial Intelligence
- Internet of Things/Internet of Everything
- Finance Tec
- Tech Horizon
- CloudNet
- 5G-Mobilfunknetze
Good to know: Die Veranstaltung wird ausschließlich für Fachbesucher:innen geöffnet sein. Parallel soll auch wieder die Messe 4YFN in Barcelona stattfinden, auf der Startups und Investor:innen zueinander finden können.
Computex in Taipeh: Größte IT-Messe Asiens
Auch die taiwanesische Fachmesse Computex will nach zwei Jahren als reine Onlineveranstaltung Ende Mai 2022 wieder echte Präsenz im Taipei Nangang Exhibition Center bieten. Die einstige Taipeh Computer Show ist vor allem eine Computer- und Hardwaremesse. Da in der Region zahlreiche IT-Unternehmen Studien- und Forschungszentren betreiben, ist das Interesse an dieser Messe überaus groß.
Neue Prozessoren und SoC sowie Grafikkarten, Laptopreihen und Desktopcomputer, insbesondere aus taiwanesischer Fertigung, füllen die Messehallen am Ufer des Keelung. Daneben spielen aber auch 5G-Mobilfunk und die besonders in Asien sehr beliebten Smarthome-Applikationen und -Gadgets eine wachsende Rolle.
Good to know: Die Computex 2022 ist ausschließlich für Fachbesucher:innen konzipiert.
Viva Technology in Paris: Plattform für Start-up-Unternehmen
Die Viva Technology, oft auch kurz Viva Tech genannt, findet 2022 erst im sechsten Jahr statt und ist für Juni geplant. Trotz ihrer Jugend präsentiert sich die Technikmesse überaus erfolgreich: 2019 brachte sie es bereits auf 124.000 Besucher:innen.
Dabei unterscheidet sich die Ausrichtung der Expo deutlich vom Fokus anderer Technikmessen wie der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin. Zwar sind auch in Paris IT-Branchenschwergewichte wie Facebook und Microsoft sowie viele Heimelektronikanbieter:innen vertreten, doch die Messe versteht sich vor allem als Start-up-Plattform.
Nice to know: Auf der ersten Viva Tech 2016 waren 5.000 Start-up-Unternehmen vertreten.
Die Messetrends 2022: IoT und 5G-Mobilfunk
Einst lagen die Schwerpunkte der großen, globalen Technikmessen weit auseinander. Barcelona stand für die mobile Kommunikation, die CES für Technikneuheiten in der Heimelektronik, und die Computex war immer auch die Hausmesse taiwanesischer PC-Hersteller.
Doch mit fortschreitender Vernetzung und Integration wachsen auch die Messeinhalte zusammen. Ob im virtuellen Facebook-Metaversum, an Bord eines bestens mobil vernetzten Mercedes EQS oder vor dem heimischen Super-TV: Inhalte, virtuelle Erlebnisse und Augmented-Reality-Welten wandern gemeinsam in die Cloud und das Internet of Things (IoT). Ob die Daten über Smartphone, Tablet oder VR-Brille abgerufen werden, wird dabei zunehmend zur Nebensächlichkeit.
Medieninhalte, die Kommunikation mit Freund:innen und Familie oder der Zugriff auf das eigene, intelligente Zuhause sind längst von überall her möglich. Bestimmender Trend der digitalen Zukunft ist deshalb das Zusammenwachsen – technologisch und räumlich.
Mit 5G-Mobilfunk wird dies alles erstmals auch in Echtzeit möglich, eine wichtige Voraussetzung beispielsweise für die autonome Mobilität mit ihren riesigen Sensor-Datenmengen. Auch dies ist ein großes Thema für die Tech-Anbieter.
IFA in Berlin: Breit aufgestellt und international bedeutsam
Die Abkürzung IFA steht bekanntlich für Internationale Funkausstellung, der Name kennzeichnet vor allem die Anfänge der bis heute global bedeutenden Ausstellung: Die Messe wurde 1924 als Präsentationsforum für Röhrenradios und später auch für Fernsehgeräte konzipiert. Inzwischen hat sie sich nach der CES zur weltweit zweitgrößten Ausstellung entwickelt für:
- Heimelektronik,
- Mobilität und mobile Dienste im Auto,
- IT, Robotik und Mobilfunk,
- aber auch für sogenannte weiße Ware, also Haushaltsgeräte.
Angesichts dieses breiten Spektrums hat die IFA Mobilitätsinhalte nun in die zeitgleich und am selben Ort stattfindende Messe-Tochter SHIFT Mobility ausgelagert. Für die Themen und offenen Fragen der Urban Mobility bietet eine Stadt wie Berlin schließlich das ideale Experimentierfeld.
Good to know: Die IFA ist für Anfang September 2022 geplant und wohl nur für Fachbesucher:innen geöffnet.
Nerdpedia
2022: Das Jahr der Technikmessen
Der Trend zu Onlineveranstaltungen hat auch sein Gutes: Als Nichtfachbesucher:in kannst du zunehmend über Livestreams an den Keynotes und Neuheitenpräsentationen der großen Hersteller teilnehmen. Die großen Trends sind dabei klar erkennbar: das Zusammenwachsen von Mobilitäts- und IT-Themen und das Internet of Things sowie das globale Netz per Datenfunk verknüpfter Geräte vom Handy über die Waschmaschine im Smarthome bis zum Verkaufsterminal am Point of Sale. Bei der Heimelektronik geht die Entwicklung weiter zu immer besserem Heimkinosound, größeren Bildschirmen und stylishen Geräten wie dem aufrollbaren Fernseher mit 65-Zoll-Display.