- Was ist Glaskugel-Fotografie?
- Das brauchst du für die Glaskugel-Fotografie
- Die richtigen Kameraeinstellungen
- So fotografierst du mit dem Lensball
- Beliebte Motive
- Der Blick in die Glaskugel
Was ist Glaskugel-Fotografie?
Glaskugel-Fotografie ist das Fotografieren einer klaren Kugel aus Glas oder einem anderen transparenten Material (auf Englisch „Lensball“), in der sich das Motiv in einem sehr weiten Sichtfeld spiegelt.
- Eine Besonderheit dieser physikalischen Spiegelung ist, dass das Bild in der Kugel auf dem Kopf steht. Es lässt sich natürlich per Bildbearbeitung drehen, aber dann steht der Hintergrund auf dem Kopf – das ist der spezielle Look dieses Genres.
- Der Grund für diesen Effekt liegt darin, dass das Licht im dichteren Glas anders gebrochen wird als in der Umgebungsluft (Refraktion). So funktionieren im Prinzip übrigens auch normale Kameraobjektive, allerdings weniger extrem (mit Ausnahme der sogenannten Fisheye-Objektive).
- Im Unterschied zu einem Fisheye-Objektiv (Brennweiten unter 20 Millimeter) kannst du die Glaskugel frei bewegen und auf Oberflächen legen. So lässt sich der Bildausschnitt flexibler wählen.
Good to know: Ein Fisheye-Objektiv erzeugt zwar einen ähnlichen Look wie eine Glaskugel, diese ist aber mit einem Preis ab etwa 20 Euro viel günstiger.
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Das brauchst du für die Glaskugel-Fotografie
Um mit einer Glaskugel zu fotografieren, brauchst du prinzipiell keine besondere Kamera, es klappt auch mit dem Smartphone. Die beste Bildqualität erreichst du allerdings mit einem großen Kamerasensor wie Vollformat sowie hochwertigen Objektiven.
- Glaskugel: Verschiedene Hersteller von Fotozubehör bieten spezielle Lensballs für Fotograf:innen an, das Fotografieren ist aber auch mit allen anderen Glas- oder Kristallkugeln möglich. Wichtig ist eine durchgängig gute Qualität – im Material dürfen sich keine Lufteinschlüsse oder Kratzer befinden.
- Typische Kugelgrößen: Üblich sind Durchmesser zwischen 60 und 100 Millimetern. Je größer die Kugel, desto besser ist zwar die Bildqualität, desto schwerer musst du aber auch tragen. Eine 10-Zentimeter-Glaskugel wiegt ungefähr 1,4 Kilogramm.
- Lichtstarkes Objektiv: Der Hintergrund der Kugel soll auf dem Foto meist unscharf aussehen (geringe Tiefenschärfe). Deshalb brauchst du ein Objektiv, bei dem sich die Blende weit öffnen lässt (Wert 2,8 oder weniger). Die Brennweite (Weitwinkel, Normal oder Tele) hängt vom gewünschten Fotostil ab. Sinnvoll ist aber oft ein weitwinkliges Objektiv (24 bis 35 Millimeter), da es ein großes Sichtfeld hinter der Kugel einfängt.
- Stativ: Ein Stativ ist nützlich, wenn die Lichtverhältnisse lange Belichtungszeiten erfordern oder du die Kugel aus größerer Entfernung mit einem Teleobjektiv fotografierst, was aus der Hand leicht zu unscharfen Bildern führt.
Good to know: Glaskugel-Fotograf:innen sollten immer ein Tuch (etwa aus Mikrofaser) dabeihaben, um die Kugel sauber zu halten.
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Die richtigen Kameraeinstellungen
Bevor du mit dem Fotografieren beginnst, solltest du deine Kamera vorbereiten. Stelle sie entweder in den manuellen Modus, um alle Werte selbst einzustellen. Oder wähle die Zeitautomatik (A, Av), wenn die Kamera die Belichtungszeit automatisch bestimmen soll (empfehlenswert).
- Blende: Wähle einen niedrigen Wert wie 2,8, um mit geringer Tiefenschärfe einen unscharfen Hintergrund zu erhalten.
- ISO (Lichtempfindlichkeit): Diesen Wert solltest du so niedrig wie möglich wählen (zum Beispiel 100), da sich sonst die Bildqualität verschlechtert. Bei schlechteren Lichtverhältnissen erhöhe die ISO-Zahl oder benutze ein Stativ, um auch mit längeren Verschlusszeiten scharf zu fotografieren.
- Dateiformat: Speichere deine Fotos im RAW-Format, wenn du mehr Bildinformationen für die Nachbearbeitung erhalten möchtest. Falls du kleinere Dateigrößen bevorzugst und keine Bildbearbeitung machst, dann wähle das JPG-Format.
- Verschlusszeit: Falls du nicht mit Zeitautomatik fotografierst, zeigt dir die Kamera meistens die korrekte Verschlusszeit an, wenn du den Auslöseknopf halb durchdrückst. Aus der Hand ist eine kurze Verschlusszeit wie 1/250 Sekunde empfehlenswert, was aber nur bei guten Lichtverhältnissen möglich ist. Erhöhe gegebenenfalls die ISO-Zahl oder benutze ein Stativ.
Good to know: Bei der Glaskugel-Fotografie solltest du kein Blitzlicht verwenden, da die Kugel den Blitz reflektiert.
Bildbearbeitung
Auch bei der Glaskugel-Fotografie kannst du die Qualität durch nachträgliche Bildbearbeitung verbessern. Die genauen Details hängen vom Foto und deinem Geschmack ab, aber grundsätzlich ist es oft gut, Kontrast und Sättigung leicht zu erhöhen. Aus gestalterischer Sicht ist es zudem oft sinnvoll, das auf dem Kopf stehende Motiv umzudrehen. Falls du mit dem Smartphone fotografierst, kannst du diese Änderungen leicht in der Kamera-App vornehmen und auf Wunsch auch digitale Farbfilter anwenden.
Am Computer kannst du mit kostenloser oder Kaufsoftware wie Adobe Lightroom professionelle Ergebnisse erzielen. Dafür sollten die Fotos im RAW-Format gespeichert sein, da diese Dateien sehr viel mehr Bildinformationen als die im JPG-Format enthalten.
So fotografierst du mit dem Lensball
Wenn du ein Motiv ausgewählt hast, kannst du mit dem Fotografieren beginnen. Das Motiv sollte nicht zu klein oder entfernt sein, da es in der Kugel sonst zu klein erscheint.
- Wähle einen guten Untergrund für die Glaskugel und sorge dafür, dass sie nicht wegrollen kann. Holz oder Gras sind dafür zum Beispiel gut. Im Handel gibt es auch spezielle Halterungen. Oder du kannst etwas Salz oder Sand darunter streuen.
- Nutze den Sucher der Kamera oder Live-View und finde eine gute Position, sodass dein Motiv in der Glaskugel und gleichzeitig unscharf dahinter auf dem Foto erscheint. Das geht entweder per Hand oder mithilfe eines Stativs.
- Du solltest manuell scharf stellen, da sich der Autofokus oft nur auf die Kugel selbst einstellt, aber nicht auf das Bild darin. Am besten klappt das Fokussieren auf einem Stativ in der 100-Prozent-Ansicht des Kameradisplays. Aus der Hand braucht es etwas mehr Übung.
- Mache ein Testfoto und schaue dir das Resultat auf dem Kameradisplay an. Passe gegebenenfalls ISO oder Verschlusszeit an und achte darauf, dass neben deinem Motiv keine störenden Elemente in der Kugel zu sehen sind.
Extra-Tipp: Ein beliebtes Motiv ist die Glaskugel in der Hand. Wenn möglich, lasse die Kugel dabei von einer anderen Person halten, da du so besser die Perspektive wählen und fokussieren kannst.
Beliebte Motive
Eine Glaskugel ist ein ungewöhnliches kreatives Mittel, mit dem du grundsätzlich in jedem fotografischen Genre experimentieren kannst. Es gibt aber einige Motive, die besonders gut geeignet sind.
- Seen und Gewässer: Diese sehen in dieser Form der Fotografie besonders interessant aus und profitieren von dem doppelten Spiegelspiel zwischen Kugel und Wasser. Das gilt vor allem, wenn die Wasseroberfläche nicht zu unruhig ist und es eine schöne Lichtstimmung gibt (etwa zum Sonnenuntergang oder zur blauen Stunde).
- Bäume und Pflanzen: Ein Baum, der wie in einer Miniaturausgabe seiner selbst in der Glaskugel zu leben scheint, ist ein tolles Motiv. Das gilt natürlich auch für andere Pflanzen und bunte Blumen.
- Berge: Berge können in der Glaskugel die Grenzen zwischen oben und unten verwischen, wenn der blaue Himmel plötzlich wie ein See aussieht.
- Architektur und Städte: Selbst berühmte Sehenswürdigkeiten und Stadtansichten, die schon sehr oft fotografiert worden sind, können durch die Glaskugel eine frische kreative Perspektive erhalten.
Extra-Tipp: Zu jedem Motiv kannst du zusätzlich die Glaskugel in einer Hand halten.
Unbegrenzt Punkten
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Der Blick in die Glaskugel
Eine Glaskugel ermöglicht Fotograf:innen völlig neue kreative Perspektiven auf gewohnte Motive. Egal, ob in der Hand oder auf dem Boden, vor einem See, im Wald oder in der Abenddämmerung: Plötzlich werden deine Fotos kugelrund. Auch für Anfänger:innen ist diese Art des Fotografierens ein spannendes Experiment – die Ergebnisse werden deine Freund:innen und Bekannte garantiert begeistern.