- Gute Motive für Fotografie im Gegenlicht
- Die nötige Fotoausrüstung
- Die richtigen Einstellungen an deiner Kamera
- So fotografierst du gegen die Sonne
- Tolle Bilder gegen das Licht
Gute Motive für Fotografie im Gegenlicht
In der Fotografie sind deiner Kreativität natürlich keine Grenzen gesetzt. Doch es gibt einige bewährte Motive für Gegenlicht-Situationen, die für tolle Fotos sorgen. Hier zwei Beispiele.
Porträt im Feld
Das ist der Klassiker: Eine Person steht in einem Kornfeld und ist von warmen, weichen Farben umgeben.
Gemeinsam die Welt entdecken
Hier informieren
Scherenschnitt/Silhouette vor dem Himmel
Bei diesem Gegenlicht-Foto ist das Hauptmotiv, meist eine Person, nur dunkel als Silhouette abgebildet. Dahinter ist richtig belichtet der Himmel mit allen Details zu sehen.
Nerdpedia
Die nötige Fotoausrüstung
Grundsätzlich ist jede Kamera für Gegenlicht-Fotografie geeignet, auch ein Smartphone. Die beste Bildqualität erreichst du aber mit einer Spiegelreflex- oder spiegellosen Systemkamera. Zu den Vorteilen teurerer Modelle gehören neben dem besseren Autofokus vor allem hochwertig verarbeitete Objektive.
- Da im Gegenlicht meistens Menschen fotografiert werden, sollte die Brennweite des Objektivs porträtfreundlich sein – also nicht zu stark in den Weitwinkel- oder Telebereich gehen, wo die Perspektive zu stark verzerrt ist. Gut ist eine Brennweite zwischen 40 und 100 Millimetern.
- Um einen weichen, verschwommenen Hintergrund hinter dem Motiv zu erhalten, sollte das Objektiv eine offene Blende von wenigstens 2,8 ermöglichen.
- Eine Streublende für dein Objektiv verringert ungewollte Lichtreflexionen (Lens Flare) auf deinem Foto.
Extra-Tipp: Falls du öfters im Gegenlicht fotografieren willst, solltest du einen Reflektor anschaffen. Mit diesem kannst du das Sonnenlicht zurück auf das Motiv reflektieren und es so von vorne beleuchten. Ein Blitz mit Softbox hat einen ähnlichen Effekt, ist aber technisch anspruchsvoller.
Die richtigen Einstellungen an deiner Kamera
Gegenlicht ist für Kameras immer eine Herausforderung. Denn in dieser Lichtsituation gibt es wenig Kontraste, weshalb der Autofokus oft Probleme beim Scharfstellen hat. Die zweite Schwierigkeit ist die richtige Belichtung, da der Hintergrund (Himmel mit Sonne) viel heller als dein Motiv ist. Im vollautomatischen Modus würde so zwar der Himmel korrekt mit Details dargestellt, aber die Person wäre viel zu dunkel. Nimm daher einige Einstellungen selber vor:
- Wähle einen niedrigen ISO-Wert (Lichtempfindlichkeit) wie 100, um die beste Bildqualität ohne unerwünschtes Rauschen (Bildkörnung) zu erreichen.
Für einen weichen, unscharfen Hintergrund wähle eine offene Blende zwischen 1,4 und 2,8. Falls du mehr Tiefenschärfe im Bild möchtest (etwa Person und Hintergrund scharf), nimm einen höheren Wert wie 8. - Stelle deine Kamera in die Zeitautomatik (je nach Hersteller heißt sie Av oder A). Die Kamera legt mit der vorgegebenen Blende und ISO nun automatisch die Verschlusszeit fest. Je nachdem, welchen Effekt du erzielen möchtest, solltest du die Belichtung später noch korrigieren.
- Speichere deine Fotos in RAW: So enthalten die Dateien noch viele Informationen für die nachträgliche Bildbearbeitung. Du kannst so den Weißabgleich (Farbtemperatur von warm bis kühl) hinterher nach deinem Geschmack einstellen und zu dunkle Bildbereiche (etwa das Hauptmotiv) noch etwas aufhellen.
Angst vor einem Fehlkauf? Viele mit Amex bezahlte Produkte kannst du bis zu 90 Tage nach Einkauf wieder zurückgeben. Voraussetzung: Der Artikel ist noch neuwertig.*
Der Lens-Flare-Effekt
Die einen lieben ihn, andere können gerne darauf verzichten: Der Lens-Flare-Effekt ist ein häufiger Begleiter der Gegenlicht-Fotografie. Er zeigt sich in hellen, farbigen Flecken auf dem Foto. Dieser Effekt entsteht, wenn sich eine sehr helle Lichtquelle wie die Sonne auf den einzelnen Linsen des Objektivs spiegelt.
Um Lens Flare zu vermeiden (oder wenigstens zu minimieren) solltest du eine Streulichtblende an deinem Objektiv anbringen. Diese hat die Form eines Zylinders und blockt Licht ab, das von der Seite auf die Linse fällt. Allerdings mögen viele Fotograf:innen den Lens-Flare-Effekt und setzen ihn als kreatives Stilmittel ein.
So fotografierst du gegen die Sonne
Der beste Zeitpunkt für die Gegenlicht-Fotografie ist, wenn die Sonne tief steht. Am besten bist du also eine Stunde vor Sonnenuntergang am Shooting-Ort (Frühaufsteher:innen können natürlich auch den Sonnenaufgang nutzen). Falls du zuvor nach guten Hintergründen suchen oder Ausrüstung wie einen Reflektor aufbauen willst, solltest du noch früher vor Ort sein. Dann kann es losgehen:
- Positioniere dich mit der Kamera so, dass dein Motiv und die Sonne beide im Bild sind. Am besten ist es, wenn die Sonne in der linken oder rechten oberen Ecke des Bildes bleibt.
- Oft ist es nicht gut, wenn die Sonne direkt hinter dem Motiv steht, da Teile der Person und das grelle Licht quasi verschmelzen.
- Falls der Autofokus deiner Kamera Probleme macht (zum Beispiel ständig einen neuen Schärfepunkt sucht), versuche, auf eine besonders kontrastreiche Stelle an deinem Motiv scharf zu stellen (oft funktioniert es gut an Körperkanten).
- Korrigiere die Belichtungskorrektur deiner Kamera: Schaue dir einige der eben gemachten Aufnahmen auf dem Kameradisplay an. Falls dein Motiv nur ein wenig zu dunkel ist, wirst du – falls du die Fotos im RAW-Format speicherst – das noch gut in der Bildbearbeitung korrigieren können.
- Wenn das Motiv viel zu dunkel ist oder du die Bilder im JPG-Format speichern willst, korrigiere die Belichtungskorrektur in den Kameraeinstellungen (eine Skala mit einer großen Null in der Mitte) um ein oder zwei Werte nach rechts (+EV für Exposure Value). Nun ist die Person richtig belichtet, aber dafür der Himmel zu hell. Viele Fotograf:innen akzeptieren dies jedoch als besonderen Look der Gegenlicht-Fotografie.
- Scherenschnitt- oder Silhouetten-Bilder erreichst du, indem du Personen mit etwas Abstand direkt vor dem Himmel fotografierst. Dabei sollte der Himmel so viel wie möglich vom Hintergrund des Fotos ausmachen. Eventuell musst du die Belichtungskorrektur etwas nach unten korrigieren (-EV), damit das Motiv fast schwarz ist.
Tolle Bilder gegen das Licht
Gegen die Sonne zu fotografieren ist eine Herausforderung für Kamera und Fotograf:innen. Doch die Mühe lohnt sich: In keiner anderen Situation lässt sich dein Motiv in derart sanftes, warmes Licht tauchen. Das Ergebnis sind außergewöhnlich stimmungsvolle Fotos, besonders bei Porträts. Und das Schöne ist, dass du es immer wieder aufs Neue versuchen kannst. Probiere verschiedene Perspektiven und Positionen von Motiv und Sonne. Je mehr Erfahrung du sammelst, desto besser werden deine Fotos.
Hier findest du außerdem Tipps zu Landschaftsfotografie, wie du am besten Sterne, den Mond oder die Iris deines Auges fotografierst.