Essen fotografieren: 7 Tipps für gelungene Food-Fotografie

Zwei Hände halten Smartphone, das eine grüne Suppe in Schüssel fotografiert
Redaktion AMEXcited
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Ein leckeres, selbst gezaubertes Gericht schmeichelt dem Gaumen, aber häufig auch dem Auge – und verdient ein gelungenes Bild. Damit du deine kulinarischen Prachtstücke perfekt in Szene setzt und die Fotos allen das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen, beschreiben wir die Grundregeln der Food-Fotografie.
  1. Die richtige Motivwahl
  2. Weniger ist mehr
  3. Das wichtige Drumherum
  4. Licht ohne Schatten
  5. Tiefe mit Schärfe
  6. Essen oder fotografieren?
  7. Das geeignete Equipment
  8. Gelungene Food-Fotografie – eine Herausforderung

Die richtige Motivwahl

Für eindrucksvolle Food-Fotos brauchst du passende Gerichte. Kartoffelstampf oder Eintöpfe sehen oft etwas langweilig aus: Essensfotos leben von der Vielfalt der Farben und Formen. Das kennst du auch aus Kochbüchern: Nur ansprechend angerichtetes Essen reizt zum Nachkochen. Stelle also ein abwechslungsreiches Mahl zusammen und wähle der stimmigen oder kontrastreichen Optik zuliebe auch mal eine seltene Beilage.

Zu gelungenen Essensfotos gehört auch das richtige Timing beim Kochen: Fallen die Brokkoli-Röschen bereits in sich zusammen, kannst du die Kamera gleich weglegen. Lass Gemüse lieber etwas zu knackig oder die Pasta al dente – ein schönes Foto ist dein Lohn.

Weniger ist mehr

Auf einem üppig beladenen Teller gehen Einzelheiten schnell unter. Richte die Mahlzeit also eher sparsam an, damit alles Platz findet. Ertrinken Gemüse, Kartoffeln und Fleisch in einer braunen Soße, zieht die Ästhetik den Kürzeren. Leckeres Essen sieht nicht zwingend lecker aus! Auf ansprechenden Food-Fotos halten sich leere Flächen und die Bestandteile des Gerichts oft die Waage.

Denk also zuerst ans Bild und dann an deinen Gaumen. Beim Schnitzel sollte noch genug Fleisch unter der Pilzsoße zu sehen sein, und das Steak darf nicht unter den Zwiebelringen verschwinden.

Den nötigen optischen Pepp bringt oft eine einfache, kreativ drapierte Dekoration aus Salatblatt, Tomate und ein paar Kräuterstängeln. Auch Spritzer aus Balsamico oder Öl und auf den Teller gestreute grobe Gewürzflocken sind sehr wirkungsvoll.

Nice to know: Damit die Mahlzeit nicht zu karg aussieht und alle Bestandteile zur Geltung kommen, wähle einfach einen größeren Teller.

Aufsicht einer Küchenszene mit zwei Händen, die Brokkoli auf Brett schneiden

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Das wichtige Drumherum

Für überzeugende Food-Fotografie ist ein schönes Drumherum unverzichtbar: Geschirr und Besteck, Tischoberfläche und Accessoires gehören zum Bild – sonst wirkt es oft gekünstelt oder gar steril.

Wähle das Geschirr nach den Farben der Zutaten. Achte dabei auf Kontraste: Gelbe Pasta auf einem gelben Teller ist ebenso wenig effektvoll wie Gulasch auf einem dunklen Teller. Hier gilt die Faustregel „Hell auf Dunkel, Dunkel auf Hell“. Wichtig ist aber, dass du schlichtes Geschirr wählst. Intensive Muster lenken ab oder machen das Bild unruhig. Beachte auch das Zusammenspiel mit Tischdecke oder Tischoberfläche.

Vermeide klischeehafte Effekthascherei: Die blaukarierte Tischdecke zu Weißwurst und Brezen passt als Werbung für die bayerische Woche im Supermarktprospekt, nicht zu anspruchsvoller Food-Fotografie. Die Dekoration darf nicht von deiner schön angerichteten Mahlzeit ablenken. Aber: Habe Mut zu ungewöhnlichen Ideen! Du kannst etwa den Teller auf dem Gartentisch oder im Picknick-Stil auf einer großen Serviette im Gras platzieren.

Must-do: Poliere Besteck und Gläser, die du in deinem Arrangement nutzen möchtest – Schlieren oder Fingerabdrücke machen das schönste Bild kaputt.

Ideen für Geschirr und Dekoration

Erlesenes, für Food-Fotografie geeignetes Geschirr, Besteck oder Gläser findest du vielleicht auch bei Freund:innen oder in der Familie: Lass dich für deine Motive doch einfach inspirieren!

Licht ohne Schatten

In der Food-Fotografie ist Beleuchtung zentral: Auch wunderbar arrangierte Gerichte sehen seltsam aus, wenn Schlagschatten darauf liegen oder sie grell angeblitzt sind. Mach dich mit ein paar Grundregeln der Ausleuchtung vertraut:

Ebenso wichtig wie das Licht, das du bewusst auf dein Gericht lenkst, sind die anderen Lichtquellen im Raum. Ein hell erleuchtetes Fenster im Hintergrund kann störend wirken. Nimm deshalb ein Probebild auf und schaue es auch auf solche Störfaktoren hin an.

Nice to know: Beim Ausleuchten deines Objektes können reflektierende weiße Papp- oder Styropor-Stücke helfen.

Frisches, buntes Gemüse mit Einkaufsbeutel auf grauem Untergrund arrangiert

Tiefe mit Schärfe

Beim Kochen unterstreicht eine gekonnt gesetzte Schärfe das Aroma – und in der Food-Fotografie sorgt Tiefenschärfe für Leben. Ein gleichmäßig scharfes Bild lässt zwar alle Details erkennen, wirkt jedoch leicht flach und langweilig. Mithilfe der Blendeneinstellung kannst du die Tiefenschärfe variieren: Vordergrund und Hintergrund verschwimmen leicht und wirken vor allem durch ihre Farben, das Zentralmotiv deines Bildes bleibt gestochen scharf.

So kannst du auch einzelne Elemente des Gerichts herausstellen: die knusprige Brotkruste, die perfekte Bräunung einer Panade, die über Al-dente-Bohnen gestreuten winzigen Paprikawürfel, den Rosmarinzweig auf den Bratkartoffeln. Oft sind es Details, die das Bild perfekt machen.

Nice to know: Schöne Tiefenschärfe-Effekte erreichst du auch mit einem Makroobjektiv.

Nerdpedia: Mehr Wirkung im Anschnitt

Neben dem gelungenen Einsatz von Licht und Tiefenschärfe kann auch die Arbeit mit Anschnitten die Bildwirkung erhöhen – auch so kannst du Akzente setzen, Elemente betonen und deinen Bildern einen ungewöhnlichen Touch geben. Totale kann jede:r.

Essen oder fotografieren?

Gut Ding will Weile haben: Solange du noch mit Belichtungen und Tiefenschärfe experimentierst, um deine eigene bildgestalterische Handschrift zu entwickeln, dürfte dein Essen längst kalt geworden sein, bevor du ein perfektes Bild im Kasten hast.

Deshalb gilt: „Anfangs kochst du für das Bild, später wieder für dich“. Wenn du routiniert bist und die Kamera-Einstellungen sitzen, kannst du dann in einem Durchgang kochen, fotografieren und essen – das Bild entsteht fast nebenbei.

Erfahrung brauchst du auch, wenn du dein Essen im Restaurant fotografieren willst. Frag dich dabei immer: Wie sind die Lichtverhältnisse? Wie ist die nähere Umgebung des Tellers dekoriert? Sollte das Gericht noch etwas effektvoller arrangiert werden? Mit etwas Gewohnheit kannst du quasi im Handumdrehen schöne Fotos der Speise aufnehmen.

Rückansicht einer Kamera auf Stativ, die ein Gericht fotografiert

Das geeignete Equipment

Auch wenn du gern mit deinem Smartphone Bilder machst: Mit einer vollwertigen Kamera ist bildgestalterisch weitaus mehr möglich. Für anspruchsvollere Food-Bilder bietet etwa eine Spiegelreflexkamera etliche Vorteile:

Als Zusatzausrüstung helfen Blitz und Bouncer, dein Gericht ins rechte Licht zu setzen.

Nice to know: Wenn du das Fotoobjekt vor Verlaufspappen platzierst, kannst du den Übergang vom Tisch zum Hintergrund auflösen. Dafür eignen sich farbige Kartons im Format A1 oder A0 aus dem Bastel- oder Kunstbedarf.

Gelungene Food-Fotografie – eine Herausforderung

Schönes Gericht – schönes Foto: Bis diese Formel auch für deine Food-Fotografie gilt, ist ein gutes Stück Wegs zu gehen. Anfangs kannst du nur zweimal schwelgen – zuerst am Herd und dann entweder bei der Bildkomposition oder beim Essen. Das Gericht mal eben zu knipsen, wird der Mühe des Kochens nicht gerecht. Arbeitest du dich aber etwas intensiver ins Thema ein, wirst du gleich mit dreifacher Freude belohnt: dem leckeren Gericht auf dem Teller, dem schönen Bild und der Anerkennung von Familie und Freundeskreis.

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