- Die Evolution einer robusten Ikone
- Form follows function: Das macht eine Taucheruhr aus
- Auf Nummer sicher: DIN-Norm für Diver-Uhren
- Top-Modelle: Aktuelle Taucheruhren
- Taucheruhren als funktionale, sportliche Statussymbole
Die Evolution einer robusten Ikone
Beim Unterwassersport selbst haben Tauchcomputer die -uhren als Zeitmesser weitgehend abgelöst. Dennoch: Durch ihre robuste Technik und ihren ikonischen Look haben Taucheruhren als sportliches Accessoire und markantes Statussymbol ihren festen Platz im Markt für hochwertige Timepieces gefunden – darunter Uhren, die sich als Wertanlage eignen.
Dazu gehört auch die legendäre Rolex Submariner, die 1953 erschien und mit ihrer charakteristischen Lünette den ikonenhaften Look der Taucheruhr bis heute definiert.
Blancpain: Das Marinemodell wird zum Medienstar
Ebenfalls 1953 begann die Uhrenmanufaktur Blancpain für die französische Marine das Modell Fifty Fathoms zu fertigen, die mit ihrem automatischen Aufzugswerk, ihrer einseitig drehbaren Lünette und einer möglichen Tauchtiefe von fast 100 Metern für viele Uhrensammler:innen als erste reguläre Taucheruhr gilt.
Mit einem Durchmesser von 42 Millimetern war die Uhr für damalige Verhältnisse recht groß – das sollte unter Wasser eine gute Ablesbarkeit gewährleisten. Die Fifty Fathoms erhielt eine gewisse mediale Berühmtheit, als der Meeresforscher Jacques-Yves Cousteau sie in seinem Dokumentarfilm „Die schweigende Welt“ trug.
Doxa: Edelstahluhren mit 30 bar Druckdichtigkeit
Cousteau war es auch, der eine andere Uhrenmarke bekannt machte, die ebenfalls fest mit dem Profitauchen verbunden ist: Doxa. Der Meeresforscher trug die ersten Diver-Modelle aus Edelstahl, die bis zu 300 Meter Wassertiefe dicht waren, Ende der 60er-Jahre in vielen TV-Dokumentationen.
Zum Beispiel die Doxa Sub 300, die sich vor allem durch ihr orangefarbenes Zifferblatt und eine patentierte, doppelte Skalierung auf der Lünette auszeichnet. Ein weiteres Feature der Uhr: eine Bandschließe mit einem Mechanismus zum schnellen Verlängern des Metallarmbands, mit der die Doxa Sub problemlos über dem Ärmel des Taucheranzugs getragen werden kann.
Panerai: Zuverlässige Chronometer
Ende der 30er-Jahre wurde das Uhrenunternehmen Panerei damit beauftragt, besonders zuverlässige Taucheruhren für die italienische Marine zu entwickeln. Dieses zunächst geheime Projekt war der Ausgangspunkt für spätere Uhrenmodelle wie die Panerai Luminor und die Luminor Marina mit ihren großen Indizes, markanten Gehäuseformen und den halbmondförmigen Bügeln zum Schutz der Kronen. Die Uhren von Panerai haben sich gemausert in den Kreis der Luxusuhren – mit nachhaltiger Herstellungsweise.
Form follows function: Das macht eine Taucheruhr aus
Taucheruhren müssen besonders wasserdicht und druckfest sein. Gehäuseboden, Uhrenglas und Krone sind mit Dichtungen ausgestattet, die Krone selbst ist häufig zusätzlich mit einem Schutz gegen Stöße versehen. Weitere Ausstattungen:
- Aus Sicherheitsgründen haben Taucheruhren eine linksdrehende Lünette, mit der die Startzeit des Tauchgangs eingestellt wird. So können die Taucher:innen die Dauer der Tauchzeit mit einem Blick ablesen.
- Häufig sorgt ein Heliumventil dafür, dass das Gas während der Dekompressionsphase aus dem Gehäuse entweichen kann. Dadurch wird vermieden, dass das Uhrenglas durch den entstehenden Überdruck im Gehäuse aus der Fassung springt.
- Für eine gute Ablesbarkeit unter Wasser sind die Indizes von Taucheruhren großzügig mit Leuchtmitteln, sogenannten Lumen, beschichtet, die im Dunklen nachleuchten. Früher wurden dazu noch radioaktive Substanzen verwendet. Bei einigen Uhren ist das ganze Zifferblatt mit Leuchtmasse versehen. Solche Modelle sind bei Sammler:innen als Leuchtkeks bekannt.
- In den Edelstahl- oder Titangehäusen ticken meist hochwertige automatische Uhrwerke.
- Da sich Leder und Wasser nicht gut vertragen, sind die Armbänder in der Regel aus Metall, Silikon oder Kautschuk.
Uhr unter Druck
Hinzu kommt 1 weiteres bar durch den Luftdruck, der an der Wasseroberfläche herrscht. So muss eine Taucheruhr in 10 Metern Tauchtiefe ungefähr 2 bar Druck aushalten, in 20 Metern sind es bereits 3 bar.
Auf Nummer sicher: DIN-Norm für Diver-Uhren
Heute kommen Taucheruhren beim professionellen Unterwassersport oft noch als Back-up-Instrument zum Einsatz. Dabei müssen sie genauso wie ihre Vorgänger diverse Kriterien erfüllen, um einen sicheren Tauchgang zu gewährleisten. Diese Anforderungen sind in der DIN-Norm 8306 in 17 Punkten definiert. Einige der Normeninhalte:
- Mindestens 20 bar Druckfestigkeit – also wasserdicht bis 200 Meter Tiefe
- Einrichtung zur Vorwahl einer Zeitspanne mit Minuten- und Fünf-Minuten-Markierungen
- Alle Indizes und Zeiger auch im Dunkeln gut lesbar Ganggenauigkeit innerhalb der mittleren Abweichung von minus vier und plus sechs Sekunden pro Tag
Taucheruhren nach DIN-Norm werden unter anderem von Citizen, Glashütte, Sinn und Tissot angeboten.
Nerdpedia
Top-Modelle: Aktuelle Taucheruhren
Wenn du eine Taucheruhr erwerben möchtest, hast du die Wahl zwischen traditionellen Modellen und solchen, die mit modernen Features ausgestattet sind:
- Ein Traditionschronometer ist die Rolex Sea-Dweller. Sie kam erstmals 1967 auf den Markt und ist seitdem als Vintage-Taucheruhr in vielen Gehäusevariationen zu haben. Die Preise variieren auf dem Gebrauchtmarkt stark, mit zum Teil bemerkenswerten Wertsteigerungen. Ein aktuelles Modell kostet etwa 12.000 Euro.
- Eine weitere Taucheruhr im 60er-Jahre-Look ist die Longines Legend Diver. Du erkennst sie an ihrer innenliegenden Lünette. Das Herrenmodell mit schwarzem Zifferblatt ist für circa 2.000 Euro erhältlich.
- Eine Taucheruhr mit Historie ist die Panerai Luminor Marina mit Lederband und Edelstahlgehäuse. Sie hat eine imposante Gehäusegröße von 47 Millimeter und kostet etwa 10.000 Euro.
- Die Taucheruhr U1 von Sinn punktet mit extrem robuster Qualität, ist aus seewasserfestem U-Boot-Stahl gefertigt und hat ein modernes Design. Die Lünette ist dank eigens entwickelter Tegiment-Technologie besonders kratzfest. Die U1 besitzt eine Tauchtiefe von 1.000 Metern und ist als Massivarmbandmodell für etwa 2.200 Euro zu haben.
- Die Seven Seas von Laco besticht durch eine sehr gute Ablesbarkeit und ist wasserdicht bis 1.000 Meter Tiefe. Das Modell der Pforzheimer Uhrenmanufaktur ist mit einem Heliumventil ausgestattet und kostet circa 2.000 Euro.
Taucheruhren als funktionale, sportliche Statussymbole
Während sich Uhren mit Meteoriten-Zifferblatt auf die Sphären weit über dir beziehen, stehen Taucheruhren für die faszinierende Welt der Meerestiefen. Diver-Modelle haben sich von hochfunktionalen Tauchwerkzeugen zum Lifestyle-Accessoire entwickelt – und sich dabei ihre Eigenschaften und ihr sportliches Design beibehalten. Zur Arbeit, auf schicken Feiern, zum Schwimmen – deine Taucheruhr ist ein treuer und stilbekennender Begleiter in vielen Lebenslagen.