Den Sternen so nah: Teleskope für Einsteiger:innen in die Astronomie

Eine Frau mit Teleskop vor Sternenhimmel.
Kristina Festring-Hashem Zadeh
Kristina Festring-Hashem Zadeh
Die Nacht ist klar und der Mond leuchtet am Himmel, umgeben von funkelnden Sternen und Planeten. Welch erhabener Anblick! Schon mit bloßem Auge entdeckst du die Venus, etwas weiter hinten strahlt Saturn. Wie schön wäre es, auch seine charakteristischen Ringe erkennen zu können ... Mit einem guten Teleskop für Einsteiger:innen ist es ein Leichtes, den faszinierenden Nachthimmel näher zu erforschen – aber welches passt zu dir?
  1. Wie finde ich ein gutes Teleskop für Einsteiger:innen?
  2. Was kostet ein gutes Teleskop für Anfänger:innen?
  3. Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Teleskoptypen
  4. Die Frage nach der Größe
  5. Astrofotografie: Ja oder Nein?
  6. Qualitätsmerkmale eines guten Teleskops für Einsteiger:innen
  7. Die unendlichen Weiten des Weltraums entdecken

Wie finde ich ein gutes Teleskop für Einsteiger:innen?

Refraktor? Reflektor? Katadioptrisch? Das Angebots-Universum an Teleskopen kann Einsteiger:innen in die Astronomie zunächst überwältigen. Ganz wichtig: Nimm dir als Anfänger:in nicht zu viel vor, sammle erst einmal Erfahrung mit einem guten Teleskop für Neulinge. Mit der Zeit wirst du feststellen, wie tief du überhaupt in die Materie eintauchen möchtest.

Viele Hobby-Sternengucker:innen sind mit ihrem Einstiegsmodell jahrelang hochzufrieden. Um das für dich passende Teleskop zu finden, stellst du zunächst am besten einige grundsätzliche Überlegungen an.

Beobachtungsgebiet festlegen

Um das passende Teleskop zu finden, stelle dir die Frage, wie groß du dir das Beobachtungsgebiet am Nachthimmel wünschst.

Was kostet ein gutes Teleskop für Anfänger:innen?

Für ein gutes Einstiegsteleskop solltest du mindestens 300 bis 500 Euro einplanen, nach oben hin ist die Preisgrenze offen. Allgemein sind Refraktoren etwas günstiger als Reflektoren. Computergesteuerte Goto-Teleskope, mit denen du auf Knopfdruck Objekte anfahren kannst, gibt es ab etwa 1.000 Euro. Bei allem, was unter 300 Euro liegt, musst du mit deutlichen Abstrichen in der Bildqualität rechnen. Bekannte Herstellerfirmen qualitativ hochwertiger Teleskope sind Omegon, Dörr, Bresser, Seben, Celestron oder Zavarius.

Generell gilt: Finger weg von günstigen Kaufhausangeboten mit viel Zubehör, sie versprechen mehr, als sie halten.

Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Teleskoptypen

Das eine lässt sich ruckzuck aufbauen, du musst aber regelmäßig nachjustieren. Beim anderen ist die Auflösung sehr hoch, die Glaslinsen sind dafür sehr schwer – jedes Teleskop hat seine Vorzüge und seine nachteiligen Eigenschaften. Mit der folgenden Gegenüberstellung findest du den Teleskoptyp, der zu deinem Vorhaben passt.

Das kann ein Linsenteleskop (Refraktor)

Das Linsenteleskop ist die Weiterentwicklung des klassischen Fernrohrs, mit dem du dir die Sterne und Planeten sinnbildlich vom Himmel holen kannst. Das Licht wird im Objektiv gebrochen, bei teuren Modellen kommen mehrere Linsen zum Einsatz. Seine Vorteile:

Nachteile:

Um Mond und Planeten gut beobachten zu können, ist die Vergrößerung beim Refraktor wichtig. Fachleute empfehlen für Anfänger:innen 100 bis 120 Millimeter Öffnung sowie etwa 1.000 bis 1.200 Millimeter Brennweite. Wenn du die Details der Planeten besonders deutlich sehen möchtest, kannst du zusätzlich spezielle Farbfilter verwenden, die Einzelheiten stärker hervortreten lassen. Die bekanntesten Modelle sind das Galilei- und das Kepler-Teleskop.

Ein Erwachsener und ein Mädchen mit einem Teleskop in der Wildnis.

Nerdpedia

Das Galilei-Fernrohr gilt als erstes Teleskop der Welt. Doch erfunden wurde es 1608 von dem holländischen Brillenmacher Hans Lipperhey. Galileo Galilei entwickelte dessen mit Linsen ausgestattetes Fernrohr aber in den Folgejahren entscheidend weiter.

Das kann ein Spiegelteleskop (Reflektor)

Bei einem Reflektor wird das Licht vom Primärspiegel reflektiert. Entsprechend blickst du nicht wie beim Linsenteleskop in gerader Linie Richtung Himmel, sondern seitlich in das Teleskop. Das erfordert etwas mehr Übung, dafür bringt ein Spiegelteleskop zur Deep-Sky-Beobachtung viele Vorteile mit sich, zum Beispiel:

Nachteile:

Der Klassiker unter den Reflektoren ist das Newton-Spiegelteleskop. Für Anfänger:innen toll ist dessen Weiterentwicklung, das sogenannte Dobson. Es besteht aus lediglich zwei Teilen und ist dadurch ruckzuck aufgebaut. Weiterer Vorteil: Du brauchst das Dobson nicht auf einem Stativ auszurichten, es ruht stabil auf seiner Holzbox.

Ein Dobson Teleskop von vorn.

Das kann ein katadioptrisches Teleskop

Diese Mischform aus Linsen- und Spiegelteleskop enthält meist eine Spiegellinse sowie eine herkömmliche Linse. Dadurch liefert es sehr präzise Bilder.

Vorteile

Nachteile

Ein typisches katadioptrisches Teleskop ist das sogenannte Maksutov-Teleskop.

Die Frage nach der Größe

Eine weitere Frage, die du für dich klären solltest, bevor du dir ein Teleskop anschaffst: Wie und wie häufig wirst du das Teleskop voraussichtlich transportieren? Größe und Gewicht werden entscheidend, wenn du nicht nur zu Hause Sterne gucken willst.

Möchtest du zum Beispiel mal den Sternenhimmel in der Eifel genießen und dazu das Teleskop (gut gepolstert) im Kofferraum oder auf dem Autorücksitz transportieren, sollte der Tubus, also die Sternguckerröhre, weniger als 30 Zentimeter Spiegeldurchmesser haben und maximal 1,20 Meter lang sein. Falls du dein Teleskop im Flieger mitnehmen möchtest: Ein Reiseteleskop ist besonders leicht und du kannst es problemlos im Handgepäck mitnehmen.

Sterne gucken: Das sind die Hotspots in Deutschland


In der Stadt macht das viele künstliche Licht dem Sternenhimmel Konkurrenz. Für die urbane Umgebung eignet sich ein Linsenteleskop am ehesten, mit dem du den Mond und die Planeten in den Fokus nimmst. Deep Sky lässt sich am besten in möglichst dunklen, ländlichen Regionen erfahren. Tolle Hotspots zum Sternegucken in Deutschland sind zum Beispiel
  • Nordseeinseln
  • Mecklenburgische Seenplatte
  • Nationalpark Eifel
  • Biosphärenreservat Rhön
  • Naturpark Westhavelland in Brandenburg
  • Schwäbische Alb

Astrofotografie: Ja oder Nein?

Du wünschst dir ein Einstiegsteleskop für Astrofotografie? Das ist verständlich und verlockend, aber tatsächlich ein Thema für sich. Für Astronomieneulinge ist es sinnvoller, sich erst einmal auf den Umgang mit dem Teleskop und die visuelle Beobachtung des Nachthimmels zu konzentrieren. Denn um die Sterne professionell fotografieren zu können, bedarf es einer extra Ausrüstung und Schulung.

Allerdings gibt es einen Weg, wie du auch als Anfänger:in mithilfe des Teleskops den Mond beeindruckend fotografieren kannst: per Smartphone! Um seine Details einzufangen, positionierst du einfach die Kameralinse über dem Okular deines Teleskops, am besten gelingt das mit einem passenden Smartphone-Adapter.

Nerdpedia

Zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert war die Verwendung von Teleskopen zu militärischen Zwecken üblich. Allerdings nicht, um den Himmel zu beobachten, sondern um feindliche Truppen zu erspähen.

Qualitätsmerkmale eines guten Teleskops für Einsteiger:innen

Du hast ein bestimmtes Teleskop ins Auge gefasst? Dann informiere dich über das Modell am besten anhand von Produkttests oder in einem Fachgeschäft. Willst du eine Fachmeinung zu deiner Wahl hören, kann es sich auch lohnen, in einem Astronomieforum im Netz nachzufragen. Dort tauschen sich erfahrene Sterngucker:innen aus, die Neulingen wertvolle Tipps geben. Auch zum Kauf und dazu, an welchen Qualitätsmerkmalen du ein wirklich gutes Einstiegsteleskop erkennst. Neben den bereits genannten Eigenschaften sind das zum Beispiel:

Die unendlichen Weiten des Weltraums entdecken

Der Kauf eines Teleskops für Einsteiger:innen in die Astronomie sollte wohlüberlegt sein. Super ist es, wenn du zunächst unterschiedliche Geräte ausprobieren kannst, zum Beispiel in einem Fachgeschäft. Denn gerade, wenn du dein Teleskop online erwirbst, ist es im Fall eines Fehlkaufs recht aufwendig, das unhandliche Paket zurückzuschicken. Hast du dein Traumteleskop aber gefunden, ist das der Einstieg in ein hochspannendes Hobby. Neben den Ringen des Saturns warten auf dich die unendlichen Weiten des Weltraums mit ihren unzähligen faszinierenden Phänomenen.

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