- Wähle eine gute Mondphase
- Die richtigen Einstellungen
- Tipps für das Mond-Shooting
- Den Mond mit dem Smartphone fotografieren
- Faszination Mond
Wähle eine gute Mondphase
Um den Mond zu fotografieren, brauchst du natürlich das richtige Wetter. Die Nacht sollte klar sein, damit sich keine Wolke zwischen den Mond und deine Kamera schieben kann. Dabei eignen sich kalte Nächte besser als warme, da die Luft dann besonders trocken ist. Eine wichtige Rolle spielt auch die Mondphase:
- Der Vollmond reflektiert das meiste Licht. Du kannst ihn mit niedriger Lichtempfindlichkeit (ISO) und kürzeren Verschlusszeiten fotografieren, was die Bildqualität verbessert. Außerdem ist der kreisförmige Vollmond ein klassisches Motiv, auch wenn er durch die frontale Beleuchtung sehr flach wirkt.
- Interessanter sieht ein Dreiviertelmond aus. Hier kommt das Sonnenlicht eher von der Seite, und der Mond wirkt durch den Schattenverlauf deutlich dreidimensionaler. Zudem erhalten Details wie Krater und Schluchten mehr Tiefe.
- Wann bei dir welche Mondphase zu sehen ist, kannst du einfach im Internet herausfinden, zum Beispiel auf dieser Seite. Zudem gibt es Apps für Smartphones.
Extra-Tipp: Wenn ein Vollmond der Erde besonders nahe ist, heißt er „Supermond“ und ist größer am Himmel zu sehen. Ein toller Zeitpunkt für Mond-Fotograf:innen!
Näher dran mit Teleobjektiv
Die beste Bildqualität versprechen eine Spiegelreflex- oder spiegellose Systemkamera, gut verarbeitete Objektive und ein Sensor mit hoher Auflösung. Aber auch mit günstigeren Kameras und sogar dem Handy sind Aufnahmen möglich. Für detaillierte Aufnahmen ist jedoch in jedem Fall ein Teleobjektiv nötig, da der Mond im Schnitt rund 380.000 Kilometer von der Erde entfernt und entsprechend klein am Himmel zu sehen ist.
- Dein Objektiv sollte mindestens eine Brennweite von 200 Millimetern haben, besser sind jedoch 400 oder sogar 600 Millimeter.
- Falls du eine Kamera mit kleinerem APS-C-Sensor verwendest, erscheint bei gleichem Objektiv der Mond auf dem Foto größer als bei einer Vollbildkamera – der Sensor nimmt weniger vom umgebenden Nachthimmel auf. Die Brennweite bleibt allerdings gleich.
- Bei solch langen Brennweiten brauchst du ein Stativ: Aus der Hand würde die Kamera verwackeln und das Bild unscharf.
Extra-Tipp: Mit einem Fernauslöser oder dem internen zeitversetzten Selbstauslöser kannst du deine Kamera verwacklungsfrei auslösen.
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Die richtigen Einstellungen
Das größte Problem: Der Mond bewegt sich! Durch ein langes Teleobjektiv gesehen, ist er schon nach einer Sekunde oder sogar weniger weiter durch den Bildausschnitt gewandert. Außerdem kannst du dich nicht auf die Belichtungsautomatik deiner Kamera verlassen, da diese den Mond meist überbelichtet. Nimm daher am besten alle Einstellungen selber vor und schalte die Kamera in den manuellen Modus (M).
- Die Verschlusszeit sollte nicht länger als eine halbe Sekunde betragen, bei sehr langen Brennweiten (zum Beispiel 600 Millimeter) sogar noch weniger.
- Wähle einen niedrigen ISO-Wert (Lichtempfindlichkeit) zwischen 100 und 400, um die beste Bildqualität mit wenig Rauschen zu erhalten.
- Stelle die Blende auf 5,6 oder 8, da die meisten Objektive hier ihre beste Schärfeleistung haben.
- Wähle RAW als Speicherformat deiner Fotos. So enthalten die Dateien mehr Informationen als im JPG-Format, und du kannst in der Bildbearbeitung mehr aus ihnen herausholen.
Extra-Tipp: Wenn du eine Spiegelreflexkamera hast, aktiviere in den Einstellungen die Spiegelvorauslösung. Andernfalls könnte das Aufklappen des internen Spiegels zu leichten Verwacklungen führen.
Tipps für das Mond-Shooting
Am bequemsten wäre es natürlich, einfach das Fenster zu öffnen und aus einem warmen Zimmer heraus zu fotografieren. Der Temperaturunterschied zwischen warmer Innen- und kalter Außenluft vor der Kamera kann aber zu leichten Verwirbelungen und dadurch Unschärfen führen. Zieh dich also lieber warm an und geh nach draußen.
- Baue das Stativ auf und richte die Kamera so aus, dass der Mond genau in der Bildmitte ist, da dein Objektiv hier die beste Schärfeleistung hat. Vergiss nicht, den Bildausschnitt wegen der Mondbewegung von Zeit zu Zeit nachzujustieren.
- Wähle den manuellen Fokus und blicke während des Scharfstellens auf die 100-Prozent-Ansicht im Live-View des Kameradisplays.
- Mache ein Testfoto mit Verschlusszeit 1/100 Sekunde, ISO 100 und Blende 8. Sieh dir das Ergebnis in der 100-Prozent-Ansicht auf dem Kameradisplay an. Die Belichtung stimmt, wenn du Details in den hellen und dunklen Bereichen des Mondes siehst. Falls es zu dunkel aussieht, öffne die Blende (niedrigerer Wert) und/oder erhöhe den ISO-Wert bis es passt (oder umgekehrt, wenn es zu hell ist.).
Extra-Tipp: Falls deine Kamera auf einem Stativ angebracht ist, solltest du nicht nur die Spiegelvorauslösung einschalten und einen Fernauslöser verwenden (siehe oben), sondern auch den Bildstabilisator am Objektiv deaktivieren.
So nutzt du ein Teleskop
Selbst mit einem Teleobjektiv mit 400 Millimetern Brennweite ist der Mond auf einem unbeschnittenen Vollformatfoto nur etwa so groß wie eine 10-Cent-Münze. Bei einem kleineren APS-C-Sensor sieht er mit demselben Objektiv etwas größer aus. Aber ließe er sich auch bildfüllend mit hoher Auflösung ablichten? Ja, mit einem Teleskop!
Falls du ein Teleskop verwendest, um den Sternenhimmel zu beobachten, kannst du es auch als Kameraobjektiv einsetzen. Um es mit der Kamera zu verbinden, brauchst du einen sogenannten T2-Adapter (Preis: zwischen 10 und 40 Euro).
Den Mond mit dem Smartphone fotografieren
Auch mit einem modernen Smartphone kannst du den Mond fotografieren, die Bildqualität bleibt aber natürlich hinter der von großen Kameras zurück. So gehst du dazu vor:
- Die interne Kamera-App von Android-Handys und Drittanbieter-Apps bei Apple-Modellen bieten dir Zugriff auf manuelle Einstellungen. Wähle einen niedrigen ISO-Wert und eine Verschlusszeit von maximal einer halben Sekunde.
- Der digitale Zoom von Smartphones verändert nur den Bildausschnitt. Für eine gute Bildqualität solltest du ein spezielles Smartphone-Teleobjektiv verwenden. Diese sind deutlich günstiger (ca. 30 bis 70 Euro) als normale Kamera-Objektive.
- Auch Stative für Smartphones sind deutlich leichter und günstiger.
Extra-Tipp: Wie eine große Kamera lässt sich auch ein Smartphone per Adapter mit einem Teleskop verbinden.
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Faszination Mond
Nachdem dir die ersten guten Bilder gelungen sind, versuche es am besten erneut in einer anderen Nacht, etwa während einer anderen Mondphase. Und natürlich kannst du auch mit anderen Motiven als dem „nackten“ Mond experimentieren: Wenn etwa eine kleine Wolke den Erdtrabanten teilweise verdeckt, wirkt das oft sehr stimmungsvoll. Und steht er nahe am Horizont, kannst du Silhouetten von Häusern oder Menschen mit ins Bild aufnehmen. Der Mond ist ein perfektes Motiv – und er bleibt zu jeder Zeit faszinierend.