- Sicherheit geht vor
- Das brauchst du: Kamera und Ausrüstung
- Vorhersagen und der optimale Standort
- Blitze mit Langzeitbelichtung fotografieren: Die richtigen Einstellungen
- Jetzt geht’s los: Blitze fotografieren in der Praxis
- Es ist noch kein Blitz vom Himmel gefallen
Sicherheit geht vor
- Bevor du ein Gewitter fotografierst, denke zuerst immer an deine Sicherheit. Blitze können lebensgefährlich und unberechenbar sein. Achte also auf folgende Punkte:
- Wenn du nah am Gewitter bist, fotografiere am besten aus einem Haus oder Auto heraus. Ein Zelt bietet hingegen keinen guten Schutz.
- Meide erhöhte Positionen unter freiem Himmel wie Hügel und halte wenigstens fünfzehn Meter Sicherheitsabstand zu Gewässern und hohen Objekten wie Bäumen.
- Zähle die Sekunden zwischen Blitz und Donner und teile das Ergebnis durch drei. Nun weißt du ungefähr, wie viele Kilometer das Gewitter entfernt ist. Spätestens bei fünf Kilometern solltest du einen sicheren Aufenthaltsort aufsuchen.
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Das brauchst du: Kamera und Ausrüstung
Für die Gewitterfotografie ist jede Kamera geeignet, bei der du manuell Einstellungen wie ISO, Blende und Verschlusszeit bestimmen kannst. Es gehen also auch Smartphones (bei Android mit der internen Kamera-App und bei Apple über Drittanbieter). Die beste Bildqualität bekommst du jedoch mit Spiegelreflex- oder spiegellosen Systemkameras, zumal du dort auch die Objektive wechseln kannst.
- Ein weitwinkliges Objektiv: Mit einer Brennweite zwischen 16 und 24 Millimetern kannst du ein weites Gebiet abdecken. Das ist gut, weil du nicht genau weißt, wo genau am Himmel die Blitze auftreten werden.
- Stativ und Fernauslöser: Um Blitze zu fotografieren, benötigst du Verschlusszeiten von mehreren Sekunden. Das geht nur mit einem Stativ, weil das Foto sonst durch Verwacklungen unscharf wird. Auch das Betätigen des Auslöseknopfs an der Kamera kann bereits Verwacklungen verursachen, verwende daher einen Fernauslöser.
- Regenschutz: Wo Blitze sind, ist Regen nicht weit. Denke daher an wetterfeste Kleidung für dich und eine Abdeckung für deine Kamera. Achtung: Auf einen Regenschirm solltest du verzichten, da die Metallspitze Blitze anziehen könnte.
Extra-Tipp: Es gibt spezielle Kamera-Auslöser mit Lichtsensor wie den Pluto Trigger zu kaufen, die bei einem Blitz automatisch ein Foto machen. Damit könntest du auch mit kürzeren Verschlusszeiten fotografieren. Zudem gibt es fürs iPhone eine App, die verspricht, Blitze automatisch zu fotografieren.
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Vorhersagen und der optimale Standort
Gewitter kommen grundsätzlich häufiger in den Sommermonaten vor, da Gewitterwolken durch feuchtwarme Luft, die nach oben steigt, entstehen. Und so gehst du bei der Planung am besten vor:
- Überlege dir vorher, was du genau fotografieren möchtest. Die Skyline einer Stadt mit Blitzen darüber? Oder Gewitter über einer Landschaft? Mache eine Liste von möglichen Motiven und überlege dir, von welchen Standorten aus du diese fotografieren kannst und markiere sie auf einer Karte. Wenn der lokale Wetterbericht ein Unwetter voraussagt, gleiche das mit deiner Karte ab.
- Nutze spezielle Karten im Internet oder in Smartphone-Apps, die Blitze zum Teil in Echtzeit anzeigen und auch Voraussagen für die nächsten Stunden machen. Das geht zum Beispiel auf der Seite LightningMaps.org.
- Dein Standort sollte dir eine gute Sicht auf die Landschaft oder Skyline ermöglichen. Beachte aber die Sicherheitshinweise (siehe oben) Zudem solltest du im Regen nicht nass werden. Für Anfänger:innen ist ein erhöhtes, blitzsicheres Gebäude mit gutem Ausblick optimal.
Blitze mit Langzeitbelichtung fotografieren: Die richtigen Einstellungen
Wenn du den Blitz siehst, ist es natürlich schon zu spät, um den Auslöseknopf an der Kamera zu betätigen. Und genau im richtigen Moment vor dem Blitz auszulösen, ist selbst für Expert:innen eine Herausforderung.
Für Anfänger:innen ist die Langzeitbelichtung in der Dunkelheit oder in der blauen Stunde daher die beste Möglichkeit, einen Blitz zu fotografieren. Stelle deine Kamera dafür zunächst in den manuellen Modus.
- Eine lange Verschlusszeit von 30 Sekunden erhöht die Chance, dass während der Belichtung ein Blitz auf deinem Foto erscheint.
- Wähle den niedrigsten ISO-Wert (Lichtempfindlichkeit) an deiner Kamera (oft ist das 100), um unerwünschtes Bildrauschen zu vermeiden.
- Starte mit einem Blendenwert von 8. Ist dein Bild mit den obigen Einstellungen zu hell, schließe sie (höherer Wert). Ist es zu dunkel, öffne sie (niedrigerer Wert). Weitwinklige Objekte haben grundsätzlich eine hohe Tiefenschärfe und die Blitze sind weit weg, deswegen hat die Blende in diesem Fall darauf keine so große Auswirkung.
- Stelle das Speicherformat deiner Kamera auf RAW (nicht JPG). So enthalten die Fotodateien noch zahlreiche Bildinformationen und du kannst den Weißabgleich (kühlere oder wärmere Farbtöne) hinterher in der Bildbearbeitung festlegen.
Extra-Tipp: Blitze bei Tag zu fotografieren, ist deutlich schwieriger, da das Foto durch lange Verschlusszeiten zu hell wird. Abhilfe schafft hier ein ND-Filter, der vor das Objektiv geschraubt wird und das einfallende Licht wie eine Sonnenbrille abdunkelt. Oder nutze einen automatischen Kamera-Auslöser für kürzere Verschlusszeiten.
Blitz und Farbe
Bei diesem Vorgang leuchtet der Stickstoff vor allem grün und blau und der Sauerstoff rötlich. Für das menschliche Auge geht das jedoch viel zu schnell und unser Gehirn mischt alles zu Weiß.
Dass Blitze auf Fotos manchmal nicht weiß aussehen, hat eine andere Erklärung. So erscheinen weit entfernte Blitze eher orange, weil ihr Licht bis zu uns einen längeren Weg durch die Erdatmosphäre zurücklegen muss. Zudem leuchten manche Gewitter aufgrund von besonderen Bedingungen in der Luft blau oder lila.
Jetzt geht’s los: Blitze fotografieren in der Praxis
Du hast das Gewitter auf der Karte verfolgt oder es ist einfach vor deiner Haustür angekommen: Jetzt kann das eigentliche Shooting beginnen.
- Fokussiere manuell: Der Autofokus funktioniert in der Dunkelheit nicht gut, stelle dein Objektiv daher manuell scharf. Drehe am Objektivring bis zum Symbol für unendlich (∞), da die Blitze in einiger Kilometer Entfernung sind.
- Wähle einen großen Bildausschnitt: Als Faustregel solltest du für den Himmel 80 bis 60 Prozent der Bildfläche einplanen. Beobachte das Gewitter und seine Ausmaße und rechne noch einen ausreichenden Rand hinzu. Es wäre schlecht, wenn ein schöner Blitz auf deinem Foto vom Bildrand abgeschnitten würde.
- Prüfe deine Belichtung: Starte mit den Grundwerten (ISO 100, Verschlusszeit 30 Sekunden, Blende 8) und prüfe auf dem Kameradisplay, dass dein Vordergrund leicht unterbelichtet ist – schließlich wird der Blitz noch Licht hinzufügen. Falls es nicht passt, öffne oder schließe die Blende.
- Auslösen, auslösen, auslösen: Jetzt kannst du loslegen. Aktiviere den Fernauslöser und warte die 30 Sekunden ab. Gab es keinen Blitz, wiederhole den Vorgang. Hier ist Geduld gefragt. Wenn du den ersten Blitz eingefangen hast, prüfe auf dem Kameradisplay nochmal, dass die Belichtungseinstellungen passen. Er sollte wie eine klare, zackige Linie aussehen und nicht zu hell sein.
Es ist noch kein Blitz vom Himmel gefallen
Es ist geschafft: Die ersten Blitzfotos sind auf deiner Speicherkarte und werden bei den Betrachter:innen bald Erstaunen auslösen. Und du kannst das nächste Gewitter kaum erwarten; kaum jemand freut sich so sehr auf schlechtes Wetter wie Fotograf:innen von Blitzen. Das Schöne ist, dass hier kein Foto dem anderen gleicht.
Trau dich, beim nächsten Mal, etwas Neues zu probieren: Ein anderes Motiv, eine ungewöhnliche Perspektive mit einem Tele-Objektiv oder schau, welche Effekte du mit kürzeren Verschlusszeiten erreichen kannst. Blitze und Gewitter zu fotografieren gibt dir die Möglichkeit, mit deinen Fotos aus der Masse hervorzustechen.
Zum Schluss haben wir für dich noch weitere Tipps zur Landschaftsfotografie und dazu, wie du am besten Sterne, Nebel, Sonnenuntergänge, Seifenblasen, Hunde, Feuerwerke, den Mond, Wasserfälle oder die Iris deines Auges fotografierst.
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