Minimalistisch, androgyn und dekonstruiert – die japanische Handschrift von Designer Yohji Yamamoto ist unverkennbar. Abseits der europäischen Norm schafft er seit vielen Jahren reduzierte Looks, die mit ihren unterschiedlichen Lagen an moderne Nomaden erinnern.
Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den ungewöhnlichen Schnitten – seine Mode ist schwarz oder weiß. Selten finden farbliche Highlights einen Weg in die Kollektion. Yamamoto gilt als einer der bedeutendsten japanischen Designer. Zu Beginn seiner Karriere sah das noch anders aus.
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Der schwarze Schock
Als Yamamoto Anfang der 1980er-Jahre seine Hauptkollektion erstmals auf den Pariser Laufstegen präsentierte, war die europäische Modewelt schockiert: Mit seinen weichen Materialien und fließenden Schnitten und der Festlegung auf die Nichtfarbe Schwarz, unterschied sich seine Kollektion stark von der damals üblichen Mode.
Die dunklen Designs avancierten, obwohl sie von Kritiker:innen als „Hiroshima-Chic“ und „Kleidung wie nach einer Atombombenexplosion“ verrissen wurden, schnell zu Lieblingen bei Kreativen und Modebewussten. Und das sind sie bis heute.
Das zeichnet Yohji Yamamoto aus
- Der Deconstructed-Style mit Asymmetrien und dem Spiel mit Silhouetten
- Der Fokus auf die Nichtfarbe Schwarz, die Yamamoto einst als „bescheiden und arrogant zugleich“ betitelte
- Die Nähe zum Wabi-Sabi-Ästhetikkonzept der japanischen Mode, nach dem die Mode Schönheit im Unvollkommenen und Vergänglichen findet und häufig völlig unbehandelte Naturmaterialien zum Einsatz kommen
Yamamoto hat namhaften Kollaborationen, unter anderem mit Hermès, New Era, Dr. Martens und Adidas – bei der Sportmarke fungiert Yamamoto als Kreativdirektor der Linie Y-3. Zudem entwarf er bereits Kostüme für Film, Theater und Oper, zum Beispiel für Filme der Regisseure Wim Wenders und Takeshi Kitano, für Opern von Wagner und für die Aufführungen des Tanztheaters Wuppertals. Seine Produktlinie umfasst:
- Die Damen- und Herrenkollektionen Yohji Yamamoto Femme sowie Yohji Yamamoto Homme
- Y’s als Zweitlinie für Frauen, Y’s Homme wurde in Yohji Yamamoto Homme integriert
- Yohji Yamamoto +noir – eine ausschließlich schwarze Kollektion für Frauen
- Zahlreiche Nebenlinien, zum Beispiel discord, eine Accessoirekollektion
Die wichtigsten Infos zu Yohji Yamamoto im Überblick:
- Gründung: 1981
- Standort: Tokio und Paris
- Bezugsquellen: unter anderem im eigenen Onlineshop
- Stilrichtung: Business- und Streetwear, in der Nebenlinie Y’s auch elegante Sportswear
- Materialien: unbehandelte Naturmaterialien sowie Experimente mit neuen Hightech-Stoffen wie Neopren
- Produktion: Europa und Japan
- Siegel: nein
- Recyclebar/recycelt: nicht bekannt
- Vegan: teilweise
Neuer Style gefällig?
Ganz besonders: Gemeinsam mit Designerin Rei Kawakubo, mit der ihn früher auch eine Liebe verband, gilt Yamamoto als Mitbegründer japanischer Avantgardefashion und wird als Vorreiter des Grunge-Looks gefeiert.
AMEXcited Lieblingsstück: Die asymmetrischen Hemden zusammen mit weiten Haremshosen, einem Mantel und schweren Boots.