- Eine kurze Geschichte der Taschenuhr
- Erste Anhaltspunkte: Funktion, Hersteller und Seriennummer
- Punzen: Stempel als Hinweis auf Herkunft und Material
- Von Helvetia bis zum Auerhahn: Schweizer Taschenuhren
- Hallmarks: Englische Taschenuhren
- Coin Silver und Garantien: Amerikanische Taschenuhren
- Das sagen Herstellerstempel über den Wert der Taschenuhr
Eine kurze Geschichte der Taschenuhr
Der Erste, der mithilfe des Federantriebs eine tragbare Uhr entwickelte, soll der Nürnberger Schlosser Peter Henlein um 1500 gewesen sein – allerdings gab es ähnliche Konstrukte wahrscheinlich bereits vorher.
Im 17. Jahrhundert wurden die Uhren leichter und flacher, sodass Menschen sie in der Tasche tragen konnten. Hinzu kamen immer neue Innovationen wie der Minutenzeiger oder der Sprungdeckel.
Taschenuhren blieben Luxusartikel, bis die Produktion im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert in Serie gehen konnte und Taschenuhren erschwinglicher machten. Allerdings wurden und werden bis heute aufwendige und Luxustaschenuhren hergestellt.
Erst die Erfindung der Armbanduhr hat die Taschenuhr aus dem Alltag verdrängt. Dennoch haben Taschenuhren nichts von ihrem klassischen Charme eingebüßt. Dabei ist eine echte Vintage-Taschenuhr nicht nur ein edles Accessoire – so wie sich einige Uhren als Geldanlage eignen, können auch Taschenuhren einiges wert sein.
Erste Anhaltspunkte: Funktion, Hersteller und Seriennummer
Wesentlich für den Wert der Uhr ist zunächst die Frage: Funktioniert die Uhr überhaupt noch? Wenn die Taschenuhr lange nicht mehr in Betrieb war und nicht geölt wurde, bringst du sie am besten zu einem professionellen Uhrenservice. Eine Einschätzung vom Profi kann dir außerdem bei der Wertbestimmung helfen.
Wenn ein Markenname und ein Modellname auf der Rückseite, auf dem Ziffernblatt oder innen auf dem Staubdeckel steht, hast du schnell einen Anhaltspunkt: Luxusuhrenhersteller wie Rolex oder Patek Philippe waren schon damals viel wert. Unter Umständen findest du keinen ausgeschriebenen Markennamen, sondern nur ein Motiv: Bei der Identifikation helfen dir einschlägige Datenbanken wie Mikrolisk online weiter.
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Wenn der Hersteller nicht auf der Uhr steht – was nicht selten der Fall ist – dann sieh nach, ob eine Seriennummer zu finden ist. Dann kannst du über Onlinedatenbanken, etwa Pocket Watch Database, den Hersteller und das Modell feststellen. Idealerweise hast du einen Originalbeleg, auf dem die Seriennummer steht. Allerdings muss diese mit der Nummer auf der Uhr übereinstimmen.
Manchmal ist eine Seriennummer ins Gehäuse eingraviert, es gibt jedoch Taschenuhren, bei denen Gehäuse und Uhrwerk separat hergestellt wurden, vor allem bei amerikanischen Marken. Deswegen ist in der Regel die Seriennummer auf dem Uhrwerk entscheidend. An die kommst du, wenn du das Gehäuse aufschraubst.
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Punzen: Stempel als Hinweis auf Herkunft und Material
Nicht alle Taschenuhren machen es ihren Besitzer:innen leicht. Es kann passieren, dass der Hersteller und die Seriennummer nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Und eine möglicherweise wertvolle Taschenuhr sollte nicht auf gut Glück aufgeschraubt werden, um das Innenleben zu überprüfen.
Es gibt trotzdem Anhaltspunkte, die dir bei der Wertbestimmung helfen können: Auf der Innenseite des Staubdeckels finden sich in der Regel bestimmte Stempel, auch Punzen genannt. Sie geben Auskunft über Herstellungsort und Material der Uhr – zum Beispiel, wie hoch der Silber- oder Goldgehalt im Gehäuse ist. Verschiedene Länder haben eigene Regulierungen für die Punzierung, also kannst du an der Art der Punze das Herkunftsland erkennen.
Von Helvetia bis zum Auerhahn: Schweizer Taschenuhren
In der Schweiz wurde die Punzierung im Jahr 1880 vereinheitlicht. Seitdem garantieren bestimmte Punzen den Feinmetallgehalt des Uhrengehäuses. Typische Punzen sind zum Beispiel:
- Helvetia – ein Frauenkopf: Gold, Mindestfeingehalt 750/1.000; 18 Karat
- Eichhörnchen: Gold, 583/1.000; 14 Karat
- Bär: Silber, 875/1.000
- Auerhahn: Silber, 800/1.000
- Gemskopf: Platin, 950/1.000; ab 1914 gekennzeichnet
Neben dem Motiv kann die Zahl des Feinmetallgehalts oder die Angabe von Karat als Zahl eingestempelt sein. Eine Angabe, wann die Uhr hergestellt wurde, findet sich bei Schweizer Uhren der Regel nicht.
Übrigens: Alte deutsche Uhren oder Uhren, die aus der Schweiz nach Deutschland exportiert wurden, sind mit dem Deutschen Reichssilberstempel – Halbmond und Krone – beziehungsweise dem Reichsgoldstempel – Sonnenscheibe und Krone – gekennzeichnet.
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Hallmarks: Englische Taschenuhren
Englische Punzen verraten dir nicht nur den Feinmetallgehalt, sondern auch, in welcher Stadt das Material getestet wurde. Mit etwas Recherche kannst du sogar feststellen, wie alt das Gehäuse ist. Dieses Ensemble von meist drei Punzen wird im englischen Raum Hallmark genannt. Der Feinmetallgehalt wird durch folgende Punzen angezeigt:
- Eine Krone mit einer Zahl, die den Goldgehalt in Karat angibt
- Ein schreitender Löwe, auch als lion passant bezeichnet, steht für Silber, 925/1.000, sogenanntes Sterlingsilber
Die wichtigsten Städte, in denen die Gehäuse getestet wurden, sind folgendermaßen erkennbar:
- Leopardenkopf: steht für London
- Anker: Birmingham
- Schwert und drei Weizenbündel: Chester
- Krone: Sheffield
- Schloss: Edinburgh
Bei der Altersangabe wird es kompliziert: Es werden keine Jahreszahlen genutzt, sondern Jahresbuchstaben. Dafür hatte jede Stadt ihr eigenes System. Jahresbuchstaben helfen dir also nur in Kombination mit dem Stadtwappen weiter. Wenn du dazu online recherchierst, achte unbedingt auf die Groß- oder Kleinschreibung und auf die Schriftart.
Coin Silver und Garantien: Amerikanische Taschenuhren
Amerikanische Uhren haben im Gegensatz zu englischen oder schweizerischen Exemplaren keine einheitlichen Punzen. Auf den Innendeckel wurde stattdessen in Worten eingestanzt, aus welchem Material es besteht. Folgende Begriffe können dabei vorkommen:
- Nickel wird meistens als Ore Silver oder Silveroid bezeichnet.
- Coin (Silver) ist 900/1.000 Silber, seltener findest du Sterling (Silver), was für 925/1.000 steht.
- Bei Gold gibt es sogenannte gold filled cases, die aus weniger wertvollem Material bestehen und mit Gold verkleidet wurden. Oft wurden sie trotzdem mit dem Wort Gold gestempelt, aber zusätzlich mit einer Garantie – der Warranty –, wie lange es dauert, bis das Gold sich abgenutzt hat.
- Seltener sind Gehäuse aus tatsächlichem Gold: Diese sind mit 14K oder 18K für 14 beziehungsweise 18 Karat gekennzeichnet.
Auf Gehäusen aus den USA wird üblicherweise ebenso der Hersteller vermerkt. Beachte allerdings, dass das Uhrwerk meist von einer anderen Manufaktur stammt.
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Das sagen Herstellerstempel über den Wert der Taschenuhr
Es gibt einige Faktoren, die dir verraten können, wie wertvoll deine Taschenuhr ist. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass die Uhr gut instand ist und noch funktioniert. Erste Anhaltspunkte für den Wert bieten der Hersteller und die Seriennummer. Die Seriennummer ist oft im Inneren des Uhrwerks zu finden.
Wesentlich für die Wertbestimmung ist neben der Marke das Gehäusematerial, das du mithilfe der Punzen auf dem Staubdeckel ausmachen kannst: Je nach Herkunftsland verraten die unterschiedlichen Stempel, wie hoch der Feinmetallgehalt im Gehäuse ist.
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