Warum ein Krokodil? René Lacoste und die Geschichte seiner Modemarke

Historisches Foto eines Tennisspielers
Alexandra Lindenberg
Alexandra Lindenberg
Du packst den Koffer für deinen nächsten Segeltörn. Was nicht fehlen darf, sind die weißen Poloshirts mit dem legendären grünen Krokodil drauf – ein modischer Klassiker, der dich seit Jahren auf Reisen begleitet. Bislang hast du dir noch nie Gedanken darüber gemacht, aber plötzlich fragst du dich, warum Lacoste ausgerechnet ein Reptil zum Logo machte. Hier erfährst du mehr über den französischen Modeschöpfer und die Entstehung seiner berühmten Marke.
  1. Die Geschichte von René „le crocodile“ Lacoste
  2. René Lacoste: Vom Tennisspieler zum Modeschöpfer
  3. Lacoste: Von der Sportmarke zum Lifestyle-Label
  4. Vom funktionalen Shirt zum Must-have

Die Geschichte von René „le crocodile“ Lacoste

René Lacoste ist heute vor allem als Gründer der berühmten Modemarke mit dem grünen Krokodil bekannt. Seine Karriere begann aber nicht im Modeatelier, sondern auf dem Tennisplatz. In den 1920er-Jahren zählte der 1904 in Paris geborene Franzose zu den erfolgreichsten Tennisspielern. Die Liste seiner Erfolge im Tennis ist lang: Lacoste gewann unter anderem dreimal die French Open, zweimal die US Open, je zweimal das Finale in Wimbledon und den Davis Cup. Sein Spitzname zu der Zeit: „le crocodile“.

Wetten, dass …: Die Geburtsstunde des Krokodils

Seinen später zum Markenlogo avancierten Spitznamen erhielt René Lacoste eher zufällig. 1923 wettete der damals 19-Jährige mit einem Teamkollegen, dass er ein bevorstehendes Spiel gewinne. Dafür sollte Lacoste einen von ihm bewunderten Koffer aus Krokodilleder erhalten. Die Wette verlor Lacoste. Doch als ein Journalist die Anekdote hörte, verlieh er dem für seinen Kampfgeist und sein Durchsetzungsvermögen bekannten Tennisstar seinen neuen Spitznamen – „le crocodile“ war geboren.

Nahaufnahme eines Lacoste-Krokodils

René Lacoste: Vom Tennisspieler zum Modeschöpfer

Den Grundstein für seine zweite Karriere als Modeschöpfer legte René Lacoste schon als aktiver Sportler. Der Franzose spielte zu einer Zeit, in der langärmelige Hemden mit schmaler Taille üblich waren. Lacoste wollte es komfortabler und funktionaler und schlug in einem kurzärmeligen, weißen Hemd auf. Das Besondere: Das Shirt war aus einem speziell gewebten Stoff, der im Gegensatz zur bis dahin üblichen Tennisbekleidung atmungsaktiver, leichter, weiter geschnitten und angenehmer zu tragen war. Dank des Kragens sah das Shirt dennoch elegant aus.

Das berühmte Krokodil trug René Lacoste zunächst als Emblem auf seinem Blazer, später bestickte er sein Hemd damit. 1929 beendete der Tennisstar seine Karriere – sein Shirt blieb dem Sport erhalten. Zunächst standen nur Bekannte von Lacoste mit der modernen Sportbekleidung auf dem Platz. Doch das bequeme Polohemd war begehrt geworden und so folgte der Wechsel in die Modewelt. 1933 gründete Lacoste eine Firma mit seinem Namen, um das Shirt aus dem für die Marke typischen Petit-Piqué-Stoff in größerer Menge zu produzieren.

Historisches Foto eines Tennisspielers

Nerdpedia

Mit dem 1927 von Designer Robert George entworfenen Krokodil auf der Brust feierte Lacoste eine Premiere: Es war das erste sichtbare Logo überhaupt auf einem Kleidungsstück.

Lacoste: Von der Sportmarke zum Lifestyle-Label

Heute ist Lacoste eine weltweit erfolgreiche Sport- und Lifestyle-Brand mit einer großen Auswahl an Kleidung für den Sportplatz und die Freizeit. Das klassische, von René Lacoste selbst entworfene Polohemd L.12.12 aus Baumwoll-Petit-Piqué mit Kragen und zwei sichtbaren Knöpfen ist längst nicht mehr nur in Weiß, sondern in mehr als 40 Farben erhältlich.

Neben sportlich-eleganter Bekleidung für Damen, Herren und Kinder umfasst die Produktpalette der französischen Sportmarke Accessoires und Lifestyle-Artikel wie Sneaker, Taschen, Gürtel, Caps, Hüte, Mützen, Uhren, Sonnenbrillen und Düfte. Immer dabei: das unverkennbare Lacoste-Krokodil.

Eine junge Frau trägt ein Lacoste-Polo

Das Krokodil weicht für den Artenschutz

2018 launchte Lacoste in Kooperation mit der International Union for Conservation of Nature (IUCN) eine limitierte Kollektion seines klassischen Poloshirts. Das Besondere: Anstelle des charakteristischen Krokodils zierten vom Aussterben bedrohte Tiere die Kleidungsstücke. Insgesamt widmete das Label zehn verschiedenen bedrohten Arten ein eigenes Shirt.

Vom funktionalen Shirt zum Must-have

Sweatshirts, Mäntel, Boots, Kleider und mehr – das Angebot im Lacoste-Shop ist groß. Das klassische Polohemd aus kleinem Piqué, mit dem alles anfing, dürfte aber das bekannteste Kleidungsstück der Marke sein und bleiben. Ursprünglich für den Eigenbedarf kreiert, ist das Shirt mit dem grünen Krokodil zum Must-have in vielen Kleiderschränken avanciert. Kein Wunder: Das Polohemd ist ein zeitloser Klassiker, der bequemen Tragekomfort mit stilsicherer Lässigkeit verbindet, zu vielen Anlässen passt und sich vielseitig kombinieren lässt.

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