Mode für Frauen. Starke Frauen, denen es nicht wichtig ist, was ihr Ehemann oder andere Menschen von ihnen denken. Selbstbestimmte Frauen, die losgelöst sind von jeder idealisierten Weiblichkeit – mit dieser Vision debütierte die Designerin Rei Kawakubo 1981 mit ihrem Label Comme des Garçons auf der Fashion Show in Paris. Der japanische Designer Yohji Yamamoto, mit dem Kawakubo früher eine Liebe verband, unterstützte sie dabei. Beide gelten heute als Pioniere des Grunge-Looks.
Die ersten von ihr gezeigten Prêt-à-porter-Kollektionen, damals nur für Frauen, waren düster, schwarz, dekonstruiert und für die damalige Zeit sehr revolutionär, da sie sich bewusst von der figurbetonten Silhouette der üblichen Mode der 80er-Jahre lösten. Trotz herber Kritiker:innen, die ihre Mode als „Ästhetik der Armen“ verschrien, avancierte Kawakubo schnell zur Avantgarde-Modemacherin und gilt heute als eine der bedeutendsten japanischen Designerinnen.
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Mit Comme des Garçons, zu Deutsch „wie die Jungs“, schafft Rei Kawakubo unkonventionelle Mode, die weltweit von Männern wie Frauen getragen wird. 19 Nebenlinien sind mittlerweile unter dem Dach der Marke angesiedelt, zum Beispiel die beliebte Play-Kollektion von Comme des Garçons, welche sich durch das Herzlogo mit zwei Augen auszeichnet. Menswear, Womenswear, Unisex-Streetwear, Accessoires und Parfum komplementieren das Portfolio. Rei Kawakubos Designs der Couture-Kollektion finden sich in allen Linien des Labels wieder.
Das zeichnet Comme des Garçons aus
- Die Sichtbarmachung von Nähten und Säumen, das Layering mehrerer Stoffe, asymmetrische Hemden- und Jackenlängen und bewusst abgewetzte Stoffe
- Namhafte Kooperationen mit Marken wie Converse, Speedo, Vivienne Westwood, Fred Perry und H&M
- Die Wabi-Sabi-Ästhetik japanischer Mode, die Schönheit in Asymmetrie und Abnutzung findet
Rei Kawakubo: Mona Lisa der Mode
Bis heute ist die über 80-jährige Kawakubo Alleineigentümerin und Chefdesignerin von Comme des Garçons. Und äußerst unzufrieden, wenn ihre Kollektionen zu sehr gefallen. So müsse sie annehmen, den Betrachtenden nicht genug gefordert zu haben, sagte sie mal in einem Interview mit der US-Vogue. Wegen der vielen Interpretationsmöglichkeiten, die ihre Designs zulassen, wird Kawakubo auch Mona Lisa der Mode genannt.
Trotz des kommerziellen Erfolgs sieht sich Comme des Garçons als Nischenmarke. Werbung gibt es so gut wie keine, mit Ausnahme weniger Printkampagnen. Zudem gibt sich Chefin Rei Kawakubo geheimnisvoll und gewährt nur äußerst selten ein Interview.
Die wichtigsten Infos zu Comme des Garçons im Überblick:
- Gründung: 1969 in Japan
- Standort: Tokio und Paris
- Bezugsquellen: Läden in London, Paris, Berlin, New York City und Tokio, Onlineshop
- Stilrichtung: Streetwear, Sportmode, Avantgarde-Abendmode etc.
- Materialien: Baumwolle, Lammwolle, Kunstleder etc.
- Produktion: in Japan und Europa
- Recyclebar/recycelt: teilweise
- Vegan: teilweise
Ganz besonders: Der Anspruch von Rei Kawakubo, mit jeder Kollektion etwas noch nie Dagewesenes zu erschaffen
AMEXcited Lieblingsstück: Der Play Comme des Garçons Converse Chuck Taylor’70 Classic