- Was bedeutet Friluftsliv?
- Auf in die Natur: So genießt du Friluftsliv
- Bewegung und Entschleunigung: Die Vorteile des Outdoor-Trends
- Outdoor-Philosophie mit Tradition
- Anspruch auf Natur per Gesetz: Jedermannsrecht
- Viel mehr als ein Trend
Was bedeutet Friluftsliv?
Friluftsliv ist eine Wortschöpfung des norwegischen Dramatikers Henrik Ibsen, der sie erstmals Mitte des 19. Jahrhunderts in einem Gedicht verwendete. Die Zusammensetzung aus „fri“ (frei), „luft“ (Luft) und „liv“ (Leben) bedeutet „Leben in der freien Natur“. So einfach die Übersetzung, so einfach ist auch das Prinzip selbst: Friluftsliv bezeichnet die positiven Auswirkungen, die das aktive Erleben von Natur auf das körperliche und geistige Wohlbefinden hat.
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Auf in die Natur: So genießt du Friluftsliv
Das Freiluftleben ist nicht an bestimmte Aktivitäten oder gar Sportarten gebunden. Wichtig ist nicht, wie aktiv du bist, sondern dass du draußen bist. Das Erleben der Natur steht hierbei im Vordergrund. Eine allgemeingültige Anleitung für die Praxis gibt es dementsprechend nicht. Von Klettern über Kanufahren bis hin zum Meditieren unter Bäumen – Friluftsliv umfasst alle möglichen Outdoor-Aktivitäten.
Technische Fortbewegungsmittel sind allerdings tabu, schließlich sollen sich die Sinne ganz ungestört auf die Umgebung einlassen können. Der respektvolle Umgang mit der Natur ist dabei ein Muss. Friluftsliv ist unabhängig vom Wetter und hat zu jeder Jahreszeit Saison.
Bewegung und Entschleunigung: Die Vorteile des Outdoor-Trends
Körperliche Aktivitäten an der frischen Luft steigern die Ausdauer und beugen Krankheiten vor, die durch Bewegungsmangel entstehen. Und auch die psychische Gesundheit profitiert vom Aufenthalt im Freien: Dort kann das Gehirn zur Ruhe kommen und sich von all den Reizen erholen, denen es im Alltag permanent ausgesetzt ist.
Doch Friluftsliv ist mehr: Es steht für ein Aufgehen in der Natur, ein Erleben der Pflanzen- und Tierwelt mit allen Sinnen, eine Lebenseinstellung. Friluftsliv bedeutet auch, im Jetzt zu leben – und von der damit einhergehenden Entschleunigung zu profitieren. Termine oder die Vorbereitung für das nächste Meeting müssen warten, bis du wieder am Schreibtisch sitzt.
Outdoor-Philosophie mit Tradition
Ursprünglich kommt Friluftsliv zwar aus Norwegen, die Outdoor-Philosophie hat aber auch in anderen skandinavischen Ländern einen hohen Stellenwert. Schon von Kindesbeinen an sind Spaziergänge, Spielen oder Schlafen im Freien dort fester Bestandteil des Lebens. Und das nicht nur privat – auch in speziellen Friluftsliv-Kindergärten und im darauffolgenden Schulunterricht ist das bewusste Erleben der Natur für alle Altersstufen Teil des Alltags.
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Anspruch auf Natur per Gesetz: Jedermannsrecht
Wie wichtig den Norweger:innen die Zeit in der freien Natur ist, zeigt übrigens auch das sogenannte Jedermannsrecht, das seit 1957 Teil des norwegischen Gesetzes über das Leben im Freien ist. Dieses Gewohnheitsrecht erlaubt jedem Menschen, sich überall in der Natur aufzuhalten – und zwar unabhängig von seinen Eigentumsverhältnissen.
Damit ist das Sammeln von Pilzen oder das Aufstellen eines Zelts für eine Übernachtung in Norwegen auch auf fremdem Land erlaubt. Wichtig ist es dabei, mindestens 150 Meter Abstand zu den nächsten Anwohner:innen einzuhalten. Bei mehrtägigen Zelttouren muss die Erlaubnis der Eigentümer:innen eingeholt werden. Der respektvolle Umgang mit der Natur hat in der Friluftsliv-Philosophie oberste Priorität. Das Hinterlassen von Müll, verbotene Feuer oder andere Schäden an der Natur sollten sich dementsprechend von selbst verbieten.
Viel mehr als ein Trend
Friluftsliv entwickelt sich in Deutschland erst seit Kurzem zum Outdoor-Trend, hat aber das Potenzial, sich auch hier fester in der Kultur zu verankern. Von der Rückbesinnung zur Natur und ihrer verstärkten Integration in den Alltag profitiert jeder einzelne Mensch. Regelmäßige Aufenthalte im Freien verringern den Stress, stärken das Immunsystem und helfen so, die körpereigenen Energiereserven wieder aufzuladen.
Das bewusste Erleben der Natur fördert darüber hinaus den respektvollen Umgang mit der Pflanzen- und Tierwelt: Stärker auf sich selbst, seine Mitlebewesen und die gesamte Umwelt zu achten ist definitiv ein schönes Ziel.