- Smart Fashion: Praktisch und vernetzt
- Selbstoptimierung dank smarter Sportkleidung
- Smarte Mode mit UV-Sensoren und Solarzellen
- Mehr sehen mit smarten Brillen
Materialien im Wandel: Der Stoff macht die Mode
Smart Fashion: Praktisch und vernetzt
Mehrere Unternehmen arbeiten nicht nur an der Entwicklung von smarter Kleidung, sondern haben sie bereits auf den Markt gebracht. Dabei werden die Expertisen verschiedener Branchen vereint. Während das Innenleben der fertigen Modelle aus modernster Technik besteht, sind die Designs oft minimalistisch gehalten.
Immer warm gekleidet
Dass für Hightech-Fashion oft das Know-how verschiedener Fachgebiete nötig ist, zeigen beispielhaft eine per App beheizbare Jacke und eine Weste, die die Deutsche Telekom gemeinsam mit dem Fashion-Label AlphaTauri und der Textil-AG Schoeller als Heatable Capsule Collection entwickelt hat. Gedacht sind beide für Lifestyle- und Technologie-orientierte Männer und Frauen, neudeutsch „Urban Explorer“ genannt.
Saisonübergreifend sind Weste und Jacke bei kühleren Wetterlagen praktisch, auch auf Reisen, beim Wandern oder Sport. Via Bluetooth verbunden wird das Smartphone zur Kontrolleinheit der beheizbaren Kleidungsstücke. Ein leichtes Tippen genügt, um die Heizzonen im Bereich der Taschen und der Nieren anzupassen oder die Wärmezufuhr zu stoppen. Das Design ist minimalistisch und spiegelt sowohl einen modernen Fashion-Zeitgeist als auch Funktionalität wider.
Unauffällig verbunden
Die Levi's® Commuter™ Trucker Jacket with Jacquard™ by Google unterscheidet sich optisch nicht von einer klassischen Jeansjacke. Tatsächlich aber sind in den Denim leitfähige Jacquard™-Fäden eingewebt, die es möglich machen, die klassische Levis-Trucker-Jacke über Bluetooth mit einem Mobilgerät zu verbinden. Mit einem Tippen auf oder Wischen über die Manschette können Musik gesteuert, Telefonanrufe angezeigt oder Wegbeschreibungen abgerufen werden. Möglich wurde das durch die Zusammenarbeit mit Google.
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Selbstoptimierung dank smarter Sportkleidung
Smart Clothes sind also zunächst einmal herkömmliche Kleidungsstücke, die über modernste Technologien verfügen. In einigen von ihnen sind die Features direkt in den Stoff eingewebt, andere enthalten Hardware, die über Bluetooth mit einem iPhone oder Android-Smartphone verbunden wird. In den meisten Fällen sind die neuen Funktionen vor allem beim Sport hilfreich.
Intelligente Yoga-Fashion
Die Nadi X Yogahosen erkennen zum Beispiel, wann eine Yoga-Pose verfeinert werden muss. Diese Smart Pants erzeugen kleine Vibrationen an Körperteilen, deren Position nicht optimal ist. Der Akku am linken Knie kann abgenommen werden, dann sind die Hosen für Frauen und Männer vollständig waschbar.
Vitaldaten im Blick
In die smarten Textilien von Quos sind intelligente Sensoren eingearbeitet, die direkt am Körper Vitaldaten erfassen: Herzfrequenz, Kalorienverbrauch, Geschwindigkeit und vieles mehr können gemessen werden.
Smarte Mode mit UV-Sensoren und Solarzellen
Den modischen Badeanzügen des französischen Unternehmens Neviano ist ihre „Hightech-Extra-Finesse“ nicht anzusehen. Tatsächlich haben sie einen UV-Sensor integriert. Er ist kaum daumengroß, wasserfest und wird mit einem Smartphone verbunden. Wenn es Zeit wird, wieder Sonnencreme aufzutragen, macht er sich bemerkbar.
Und noch ein Beispiel: Die niederländische Designerin Pauline van Dongen hat einen Stoff entwickelt, in dem Solarzellen eingewebt sind. Das Handy oder Tablet kann mit ihrer Hilfe während eines Spaziergangs aufgeladen werden.
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Mehr sehen mit smarten Brillen
Auch smarte Brillen gehören zum Thema intelligente Kleidung. In dem „Next Generation Smart Glasses” genannten Modell von Vuzix sind etliche Elemente eines Smartphones integriert. Benachrichtigungen, Reiserouten und andere Informationen werden direkt vor die Augen projiziert. Und die Brillen sehen sogar gut aus. Mit der Huawei X Gentle Monster Eyewear lässt sich immer und überall Musik hören und telefonieren. Kopfhörer sind nicht mehr notwendig. Es gibt sie als Sonnenbrillen und als Sehhilfe mit geschliffenen Gläsern.
Digital Style: Reif für den Laufsteg, aber nicht für den Alltag
Smart Fashion ist ein Thema der Zukunft, noch steckt es, bei allen Fortschritten, in den Kinderschuhen. Etwa die Waschbarkeit smarter Textilien stellt die Entwickler:innen vor besondere Herausforderungen. „Textile Smartheit“ ist noch nicht alltäglich und noch meist in sportlich-funktionalen Kleidungsstücken zu finden.
Es sind hübsche Spielereien, wenn etwa Chanel 2017 Handtaschen zeigte, die Dank LED-Lampen Blinksignale sendeten. Auch das im Dunkeln leuchtende Kleid von Zac Posen, mit dem Claire Danes 2016 auf der Met-Gala Aufsehen erregte, war exklusiv für sie gefertigt – ein Einzelstück. Bis leuchtende Kleider oder Oberteile, die bei verschiedenen Klängen die Farbe wechseln, Massenware sein können, wird es noch ein wenig dauern.
Intelligente Kleidung: Die Zukunft der Mode
Wir alle suchen nach Komfort, nach Kleidung, in der wir nicht nur gut aussehen, sondern uns auch wohlfühlen, die uns im wahrsten Sinne des Wortes unterstützt. Funktionalität bestimmt viele Styles. Mode gilt als Ausdruck des Zeitgeistes, wie könnte sie also nicht auch auf die Digitalisierung unseres Lebens reagieren. Handys, Apps und Smartwatches bieten Möglichkeiten, die noch vor 20 Jahren unvorstellbar waren. Kein Wunder also, dass Stoffhersteller:innen und Designer:innen begonnen haben, auch Textilien technisch aufzurüsten.
Smarte Textilien enthalten in der Regel leitfähige Garne, die wie gewöhnliche Fäden verarbeitet werden. Manche verfügen auch über elektronische Bauteile, Platinen, die aufgeklebt oder aufgenäht werden und optisch eine Einheit mit dem Textil bilden. Meist sind die intelligenten Kleider mit einem Smartphone verbunden.
Noch ist das Angebot an smarten Textilien überschaubar. Das wird sich ändern, erwarten Expert:innen. Dank der Entwicklung neuer Materialien und, weil Mess- und Rechentechnik kleiner wird, können immer mehr Sensoren direkt in der Kleidung verarbeitet werden und so Fitnessarmbänder und Smartwatches in Zukunft überflüssig machen.