- Traditionsuhren mit Fliegercharme
- Berliner Zeitgeschichte: So entstand ASKANIA
- Wiederbelebung der Uhrenmanufaktur ASKANIA
- Von Fliegerberühmtheiten bis Klaus Wowereit: Viel Inspiration für Uhrenmodelle
- Die zeitlose Eleganz der ASKANIA-Uhren
Traditionsuhren mit Fliegercharme
Im Schaufenster der Berliner Uhrenmanufaktur in den Hackeschen Höfen sind ein paar Schmuckstücke der ASKANIA-Uhrenkollektion in großen Kästen auf schwarze Kissen gebettet. Wer den Laden betritt, kommt hinter dem Eingang direkt in einen kleinen Flur mit einer umso größeren Galerie mit prominenten ASKANIA-Uhrenträger:innen – darunter der Star-Wars-Regisseur George Lucas und der Schauspieler Armin Mueller-Stahl.
„80 Prozent unserer Kundschaft sind aber ganz normale Menschen, die von unseren Produkten geflasht sind. Vor allem natürlich an der Fliegerei Interessierte“, sagt Timo Gloxin, der mit AMEXcited zum Gespräch verabredet ist. Er ist bei ASKANIA Einkaufs- und Verkaufsleiter und Prokurist.
Good to know
Der Hauptraum der Uhrenmanufaktur ist ein kleiner historischer Festsaal im Jugendstil – die perfekte Kulisse für die hochwertigen Uhren. Und viel mehr: Die Bilder an den Wänden erzählen Geschichten aus der Flugpionierzeit und es sind die bedeutendsten ASKANIA-Bordinstrumente aus den 1920er- und 1930er-Jahren ausgestellt.
Betrieb der Uhrenmanufaktur fast eingestellt
Gloxin, Jahrgang 1967, arbeitet für ASKANIA seit der Wiederbelebung der zeitweilig so gut wie eingestellten Uhrenmanufaktur durch Leonhard Robert Müller im Jahr 2006. „Ich hatte vorher in einem Forschungsinstitut gearbeitet. Da kam das Angebot, am Wiederaufbau von ASKANIA mitzuwirken. Es hat mich sofort gereizt: Ein interessantes Produkt mit einer tollen Geschichte“, berichtet Timo Gloxin.
Dass er von seinen bisher 18 Arbeitsjahren keine Sekunde bereut, wird im Gespräch sehr deutlich: Der ausgebildete Kaufmann erzählt leidenschaftlich von der Entstehung der Uhrenmanufaktur ASKANIA und bringt eine lebendige Anekdote nach der anderen.
Berliner Zeitgeschichte: So entstand ASKANIA
ASKANIA wurde von Carl Bamberg – einem Protegé von Unternehmer Carl Zeiss – im Jahr 1871 in Berlin als Bambergwerke gegründet. Schwerpunkt waren Navigations- und Luftfahrtinstrumente, die mit innovativen und feinmechanischen Werken überzeugten. Zu den ersten Aufträgen gehörten ein Kathetometer für die Berliner Sternwarte und Schwimmkompasse für die Kaiserliche Marine.
Wie die Idee der Armbanduhr aufkam
Die ersten Uhren aus den Bambergwerken – 1921 entstanden die ASKANIA-WERKE AG durch den Zusammenschluss mit der Central-Werkstatt für Gasgeräte GmbH – waren robuste Taschenuhren für die See. Mit dem Beginn der Luftfahrt am Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die krisenerprobten Chronografen auch von Pilot:innen verwendet.
Und die hatten früher eine Menge Aufgaben zu bewältigen, berichtet Gloxin: „Die Piloten haben beim Arbeiten noch alles selbst gemacht: Maschinen steuern, sämtliche Knöpfe bedienen. Es hat alles gewackelt und gerumpelt, und dazu kam noch die schlechte Sicht.“
So hatten die ersten Pilot:innen keine Hand frei, um die Uhr aus der Tasche zu holen und banden sich deshalb die Taschenuhren um den Oberschenkel und später um die Handgelenke. Somit waren die ersten Armbanduhren Taschenuhren, die ums Handgelenk gebunden wurden.
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Das Qualitätsmerkmal von ASKANIA-Uhren
Entsprechend entwarf ASKANIA die ersten Armbanduhren speziell nach den Bedürfnissen der Pilot:innen. Neben der Zuverlässigkeit bei hoher Belastung war vor allem eine gute Lesbarkeit der Uhrzeit essenziell – und ist es bis heute.
Darum tragen Pilot:innen ihre Uhren rechts
Wiederbelebung der Uhrenmanufaktur ASKANIA
Nach dem Krieg und dem Boom der batteriebetriebenen Quarzuhren Mitte der 1970er-Jahre verschwanden viele Manufakturen für mechanische Uhren vom Markt. ASKANIA wurde von Siemens gekauft und das Uhrensegment nahezu vollständig eingestellt.
In den 1990er-Jahren änderte sich die Situation jedoch wieder, wie Timo Gloxin erzählt: „Es kam zu einem Revival der mechanischen Uhren, in dessen Zuge sich eine Trennung vollzog: Quarzuhren zählen seither zu den einfacheren, preiswerteren Uhren und die mechanischen Uhren gingen preislich in das höhere Segment – weil sie eben etwas Besonderes sind. Es gibt viele Menschen, für die eine richtige Uhr nur eine mechanische Uhr ist.“
2006 wagte ASKANIA den Neubeginn im Uhrensegment. Durch die Übernahme und Gründung der ASKANIA AG durch Leonhard Robert Müller kam wieder Schwung in das geschichtsträchtige Zeitmesserwerk. Seit 2007 gibt es die Uhrenmanufaktur in den Hackeschen Höfen. „Die Verwaltung der Hackeschen Höfe wollten uns damals unbedingt haben, denn sie meinte, wir würden super zu ihnen passen“, berichtet Gloxin.
Der Hauptsitz von ASKANIA befindet sich im Geschäftshaus Palais Holler auf dem Kurfürstendamm. Neben diesen beiden Filialen gibt es zum Uhrenkauf noch den ASKANIA-Onlineshop.
Die Hackeschen Höfen
Die Qualität von ASKANIA-Uhren hat sich bewährt: 150-jähriges Jubiläum
Im Jahr 2021 feierte ASKANIA 150-jähriges Firmenjubiläum. Die Manufaktur stellt heute überwiegend Armbanduhren her, zu rund 80 Prozent mit Lederarmband.
Die hochwertigsten Uhren sollten laut dem Uhrenexperten Gloxin alle sieben bis acht Jahre zur Uhrenrevision gegeben werden. Dieser professionelle Service dauert bei ASKANIA zwischen sechs und acht Wochen: Jedes Einzelteil wird vermessen und kontrolliert. Der Aufwand lohnt sich, die Uhren verlieren nicht an Funktion und Wert.
Neben den Uhren – auch Wand- und Taschenuhren – hat ASKANIA Accessoires wie Pilotenrucksäcke im Sortiment. Möchtest du dich zu Accessoires und Mode inspirieren lassen, kannst du sorgsam kuratierte Luxuslabels auch bei NET-A-PORTER oder MR PORTER entdecken. Das Beste dabei: Mit unserer Platinum Card erhalten Mitglieder ein jährliches Shopping-Guthaben von 90 Euro.*
Von Fliegerberühmtheiten bis Klaus Wowereit: Viel Inspiration für Uhrenmodelle
Alle ASKANIA-Modelle werden von Uhrmachermeister:innen gefertigt. So können von der Idee bis zur Produktion zwei bis drei Jahre vergehen. Jedes technische und stilistische Detail wird genau geprüft und konstruiert.
Die Ideen für die Kollektionen liefern die Uhrenexpert:innen von ASKANIA. Viele sind von den ursprünglichen Modellen der Marke inspiriert, aber auch die Berliner Zeitgeschichte, Flughäfen sowie außergewöhnliche Persönlichkeiten der Luftfahrt dienen als Anregung.
Jede ASKANIA-Uhr erzählt also eine individuelle Geschichte. Das und die zeitlose Qualität der Fliegeruhren spreche Kund:innen besonders an, erzählt Gloxin. „Ich liebe alle ASKANIA-Uhren. Jede hat etwas Besonderes, und sie sind auch irgendwie meine Babys, weil ich eben vom ersten Tag an dabei war und alle mitgestaltet habe“, schwärmt Gloxin.
Am Tag des Gespräches trägt er seine Lieblingsuhr, die Taifun, ein Modell aus einer der zwölf ASKANIA-Kollektionen. Übrigens: Wenn du deine neue Uhr mit einer American Express Karte bezahlst, ist sie automatisch 90 Tage gegen Beschädigungen, Raub und Einbruchdiebstahl versichert.*
Elly Beinhorn und Klaus Wowereit als Inspiration
Das Ziffernblatt des Modells Taifun ist vom ASKANIA-Zeitmesser am Bord des Leichtflugzeugs Messerschmitt Bf 108 inspiriert. Dessen berühmte Pilotin Elly Beinhorn brach mit dem Flugzeug, das sie Taifun taufte, in den 1930er-Jahren viele Luftfahrtrekorde: Mit 23 Jahren flog sie allein in die Sahara und mit 24 Jahren einmal um die Welt. Mit der Elly-Beinhorn-Kollektion widmet ASKANIA der Rekordpilotin eine eigene Serie. Die Uhren aus dieser Modellreihe fallen im Vergleich zu anderen Uhren kleiner aus.
Ein Tribut an eine andere Premiere der Luftfahrt sind die Uhren BREMEN. Die Junkers W33 mit dem Namen Bremen überquerte 1928 als erstes Flugzeug den Atlantik von Ost nach West. Mit an Bord: der ASKANIA-Bordkompass. Das Original können Besucher:innen heute in der Ausstellung der Manufaktur sehen.
Eine weitere schöne Anekdote verbirgt sich hinter der Alexanderplatz-Kollektion mit dem vom Fernsehturm inspirierten Design. Im Jahr 2006 besuchte der damalige Bürgermeister Klaus Wowereit die Uhrenmanufaktur. Normalerweise habe ASKANIA an Staatsgäst:innen stets preußisches Porzellan verschenkt. „Herr Wowereit sagte dazu wortwörtlich: Staubfänger“, berichtet Gloxin mit einem Schmunzeln.
Dann habe er gemeint: „Baut mir doch eine Uhr. Aber keine Fliegeruhr, sondern eine Berliner Uhr.“ Und eben das hat ASKANIA gemacht – und damit nicht nur den ehemaligen Bürgermeister, sondern auch viele weitere Berlinfans glücklich gemacht.
Die zeitlose Eleganz der ASKANIA-Uhren
Der Slogan von ASKANIA trifft es auf den Punkt: So tickt Berlin. Der Museumscharakter der Uhrenmanufaktur in Berlin ist gerechtfertigt, denn jede Uhr trägt eine besondere Geschichte. Besucher:innen erfahren vieles über die Luftfahrt und die Geschichte Berlins. Die hochwertigen Uhren kennzeichnet eine zeitlose Eleganz – und auf Wunsch können sich Kund:innen sogar eine ganz individuelle ASKANIA-Uhr anfertigen lassen.