- G wie Glatteisgenuss – der AMG G 63
- Audi 100 Quattro – der Pisten-Profi
- Niva getunt – Bayern-Technik im Eisbärmantel
- Der Eis-Eilige – ein Jaguar in Ketten
- Raupe Nimmersatt – es gibt Hummer zum Eis
- Das richtige Winterauto finden
G wie Glatteisgenuss – der AMG G 63
Das G im Namen der G-Klasse von Mercedes-Benz steht bekanntlich für Geländewagen. Wer an G-Klasse denkt, der denkt an Fahrten durch riesige Wüsten oder über abgelegene südamerikanische Schlammpisten. Tatsächlich ist die Edelversion der G-Klasse, der Mercedes-AMG G 63 mit Vier-Liter-V8-Biturbo und 585 PS, nicht nur ein guter Sandläufer und Pistenakrobat, sondern auch ein formidables Winterauto.
Die drei serienmäßigen Differenzialsperren und die Fahrmodi Matsch, Sand und Felsen sorgen auch beim Weihnachtsurlaub in den Alpen stets für ausreichend Vorschub und Bodenhaftung. Mit dem AMG Trail Package mit All-Terrain-Reifen zeigt dieses Winter-Automobil im Offroad-Einsatz beachtliche Nehmerqualitäten. Zu bekommen ist der G 63 ab einem Basispreis von rund 150.000 Euro – ohne Extras. Wer Fahrpraxis im Gelände sammeln möchte: Entsprechende Lehrgänge gibt es bei Offroad-Trainings.
Nice to know: Für alle, denen der G 63 noch zu schwach motorisiert ist, hat AMG 2017 mit der G 65 Final Edition eine letzte Version des beliebten Zwölf-Zylinder-Schwestermodells mit 630 PS aufgelegt. Die weltweite Auflage war auf 65 limitiert (Preis ab rund 310.000 Euro), einzelne Exemplare sind aber noch zu haben.
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Audi 100 Quattro – der Pisten-Profi
Es war ein Bild, das Automobilgeschichte schrieb: In einem bis heute unvergessenen Werbespot von 1986 fuhr ein Audi 100 Quattro aus eigener Kraft eine Skisprungschanze im finnischen Kaipola hinauf. Nicht nur deshalb gilt der beliebte und hochgeachtete Youngtimer aus Ingolstadt als klassisches Winterauto.
Sein permanenter Allradantrieb schützt dank Mitteldifferenzialgetriebe vor Traktionsverlust. Der auch für heutige Verhältnisse noch gewaltige Kofferraum für das Wintergepäck bietet eine Durchlademöglichkeit mit Skisack. Die ab Modelljahr 1986 vollverzinkte Karosserie nahm dem seinerzeit noch gefürchteten Streusalz-Rost den Schrecken. Sehr gut gepflegte Gebrauchtwagen werden heute mit 10.000 bis 15.000 Euro gehandelt.
Nice to know: Winter-Features wie eine Standheizung waren damals eher die Ausnahme. Eine Nachrüstung bei Gebrauchtfahrzeugen ist aber möglich.
Niva getunt – Bayern-Technik im Eisbärmantel
Der russische Geländewagen Lada Niva – seit 1976 fast unverändert gebaut – beweist auf beiden Seiten des Polarkreises seine Zuverlässigkeit. Getreu dem Motto, dass im Winter nur ausfallen kann, was auch verbaut ist, ist dieses Stück Blech gewordener Purismus millionenfach Sibirien-erprobt. Immerhin: Geländeuntersetzung und Differenzialsperre hat die damalige sowjetische Plankommission dem Eisbären auf vier Rädern doch spendiert.
Die russische Tuning-Schmiede noname.expert hat sich den Ur-Lada zur Brust genommen und im äußerlich unverändert kantigen Gehäuse reichlich Technik vom BMW-Teilefriedhof verbaut. Die Hinterachse des Prototypen kommt vom BMW 5er-Touring, die Federn vom M5. Der bajuwarische Vierzylinder-Diesel mit bis zu 218 PS befördert seine Passagier:innen auf 20-Zoll-Rädern und mit bis zu 250 Stundenkilometern auch bei Minusgraden sicher zur Datscha.
Nice to have: Auch der seit 2020 gebaute Niva-Nachfolger Niva Travel bietet noch reichlich Tuning-Potenzial. Leider ist das vertraut eckige Design bei der ersten größeren Modellpflege nach über 40 Jahren weggefallen.
Der Eis-Eilige – ein Jaguar in Ketten
Die britischen Inseln sind nicht gerade für tropisches Wetter bekannt. Sportliche Fahrer:innen im Vereinigten Königreich schätzen es deshalb besonders, wenn ihr fahrbarer Untersatz nicht nur bei schönem Wetter flottes Vorwärtskommen ermöglicht, sondern auch bei Schnee und Eisregen britische Contenance bewahrt. Eine Sportlimousine, die auch im Winter funktioniert? Klingt ein bisschen verrückt, aber auch herrlich britisch.
Der seit 2015 als Nachfolger des legendären S-Type gebaute Jaguar XF ist genau deshalb auch mit Allradantrieb lieferbar. Der ist nicht permanent, sondern schaltet sich nach Bedarf zu: So landen im Normalbetrieb die bis zu 380 PS des drei Liter großen V6-Kompressors fast vollständig an den Hinterrädern. Erkennt die Elektronik auf vereister Fahrbahn Traktionsverluste, greift die Lamellenkupplung ein und leitet einen Teil der Antriebskraft auf die Vorderräder um.
Auch sonst ist die automobile Großkatze zum Preis von rund 56.000 Euro winterfest, passt die Bordheizung autark den Außentemperaturen an und schaltet ebenso automatisiert die starken Front- und Heckscheibenheizungen zu. Die beheizbaren Sitze können zonenweise aktiviert werden. Das ebenfalls beheizbare Lenkrad sorgt für warme Finger.
Nice to have: Schneeketten für die Winterfahrt nach St. Moritz gibt es im Zubehörhandel ab rund 500 Euro.
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Raupe Nimmersatt – es gibt Hummer zum Eis
Du wohnst in den Bergen und bei Dir liegt im Winter richtig viel Schnee? Auch Schneeketten haben beim letzten Starkschnee nicht ausgereicht, um dich sicher ans Ziel zu bringen? Dann gibt es das passende Winterfahrzeug für dich.
Schon in der konventionell bereiften und mit Allradantrieb ausgestatteten Serienversion gilt der bis 2010 gebaute Jeep Hummer H2 als zuverlässiges Winterauto. Weil aber auch der mit 398 PS und einem Drehmoment von 574 Newtonmetern komfortabel motorisierte 6,2 Liter große V8 irgendwann die Bodenhaftung verliert, hat der Münchner Autohändler Geiger Cars in die Trickkiste gegriffen: Mit 40 Zentimeter breiten Gleisketten aus dem Sortiment von Mattracks behält das geräderte Krebstier auch im Steilgang stets volle Kurskontrolle.
Für den öffentlichen Straßenverkehr und eine eventuell angestrebte Straßenzulassung sind allerdings noch asphaltschonende Kettenpolster erforderlich. Preis für das Gesamtpaket: Rund 90.000 Euro für das H2-Basismod
Nice to know: Seit 2020 stellt GM unter der Marke Hummer nur noch Elektroautos her. Wenn du im Winter zukünftig elektrisch unterwegs sein möchtest, sind einige Dinge für akkuschonendes Fahren zu beachten.
So wird auch dein Auto zum Winterauto
Du möchtest dein Cabrio oder ein anderes Sommerauto auch im Winter nutzen? Dann helfen dir diese Tipps durch die kalte Jahreszeit:
- Rechtzeitig Winterreifen montieren, auf ausreichende Rest-Profiltiefe achten
- Regelmäßiger Batteriecheck und rechtzeitiger Batterietausch
- Möglichst immer überdacht parken, in einer Garage oder im Carport
- Das richtige Motoröl für den Winter verwenden
- Regelmäßig Wischwasser nachfüllen
- Dem Fahrzeug bei Salz und Schneedreck öfter mal eine Wäsche gönnen
- Als Laternenparker:in Standheizung mit Zeitschaltung nachrüsten
Das richtige Winterauto finden
Fünf Autos, die dich gut durch Winter bringen. Egal, ob du den Jaguar bevorzugst, der auch im Sommer sportlich unterwegs ist, oder mit der G-Klasse oder dem Hummer auf Winterfahrzeuge setzt, die im Gelände Stärke zeigen. Jedes dieser Autos hat seine Besonderheiten.
Du suchst ein anderes Winterauto? Dann solltest du bei der Auswahl auf diese Dinge achten: Ein Allradantrieb hilft dir bei schwierigen Straßenverhältnissen. Die klassische Differenzialsperre (nur zum Anfahren) oder die moderne elektronisch geregelte Allradkupplung verteilen die Kraft auf die Räder. Starke Heizungen für Scheiben, Sitze, Lenkrad und Außenspiegel, die schnell warm werden, bringen Komfort und Sicherheit. Die Fahrzeugbatterie sollte großzügig dimensioniert sein und auch im Winter nicht an ihre Grenzen kommen.
Wir wünschen dir, dass du allzeit stressfrei und sicher durch den Winter kommst.