- Aptera Solarauto: Ende 2021 in den USA auf den Straßen unterwegs
- Autocycle mit bis zu 1.600 Kilometern Reichweite
- Aptera beschleunigt wie ein Sportwagen
- Lange Warteliste für den Aptera Sol
Aptera Solarauto: Ende 2021 in den USA auf den Straßen unterwegs
Strombetriebene Fahrzeuge sind mittlerweile fest im Straßenbild integriert. Auch Brennstoffzellenfahrzeuge, die mit Wasserstoff oder Erdgas betrieben werden, bewegen sich bereits seit Jahren in unseren Städten. Aber von Solarfahrzeugen, die durch die Energie der Sonne angetrieben werden, ist bisher kaum die Rede.
Das wird sich aber schon bald ändern: Denn wenn alle Zeitpläne eingehalten werden, soll noch Ende 2021 das futuristisch aussehende Elektroauto Aptera Sol in den USA auf den Markt kommen. Zu einem späteren, noch nicht definierten Zeitpunkt auch in Europa.
Autocycle mit bis zu 1.600 Kilometern Reichweite
Wer diesem an das Batmobil erinnernde Gefährt auf der Straße begegnen sollte, wird sich vermutlich in einem Science-Fiction-Film wähnen: Mal abgesehen von den Flügeltüren und der stromlinienförmigen, extrem windschnittigen und mit mehr als 180 Solarzellen versehenen Karosserie hat das knapp 4,40 Meter lange Gefährt nur drei Räder: zwei frei stehende vorne, eins hinten in der Mitte. Streng genommen ist es also kein Auto, sondern ein Autocycle – ein Zwitter aus Auto und Motorrad. Die Karosserie besteht nicht aus Metall, sondern aus robustem Karbon, Kevlar und Hanf.
Dieses auf maximal zwei Insassen ausgelegte Design und die Leichtbauweise sparen Gewicht: Mit weniger als 900 Kilogramm wiegt der Aptera Sol nur so viel wie ein benzinbetriebener Kleinstwagen. Sorgen um die Crashsicherheit musst du dir bei dem Leichtgewicht dennoch nicht machen: Laut Aptera ist die Passagierzelle des Sol sieben Mal stabiler als eine aus Stahl.
Doch einen kleinen Haken hat die Sache: Scheint die Sonne nicht, liefern die Solarzellen keine Energie. Dann springt wie bei einem gewöhnlichen E-Auto der Akku ein. Dank der windschnittigen Silhouette und des geringen Gewichts kann sich die Reichweite aber auch dann sehen lassen: Mit dem größtmöglichen Akku bestückt soll das Solarfahrzeug bis zu 1.600 Kilometer weit kommen. Wer aber in einem sonnigen Gebiet lebt und nicht mehr als 65 Kilometer pro Tag fährt, muss den Akku nicht anzapfen und kann sein Fahrzeug tatsächlich allein mithilfe der Sonnenstrahlung bewegen.
Andere Solarautos in der Entwicklung
- Der Sion des Münchner Unternehmens Sono Motors sieht einem Kompaktwagen von heute vergleichsweise ähnlich. Seine Solarzellen sollen die Reichweite immerhin um bis zu 250 Kilometer erhöhen. Der Markteintritt ist für das Jahr 2022 geplant, die Kosten belaufen sich auf gut 25.000 Euro.
- Das niederländische Start-Up Lightyear hat mit dem Lightyear One ein Solarauto im Oberklasse-Segment entworfen. Das Coupé ähnelt optisch einem heutigen Sportwagen und soll dank der Solarzellen wochen- oder sogar monatelang ohne eine einzige Stromzufuhr bewegt werden können. Die Massenproduktion ist allerdings erst für 2024 geplant. Dann müsste auch der bisher aufgerufene Preis von knapp 180.000 Euro noch nach unten korrigiert werden.
Aptera beschleunigt wie ein Sportwagen
Entwickelt wurde das Autocycle vom US-amerikanischen Start-up Aptera Motors. Interessierte haben zunächst die Wahl zwischen einem 100-Kilowatt-Modell mit Vorderradantrieb, das auf eine Höchstgeschwindigkeit von 177 km/h (da abgeregelt) kommen soll, und einer 150-Kilowatt-Allradversion. Diese beschleunigt zwar schneller, nämlich in furiosen 3,6 statt 5,7 Sekunden auf Tempo 100, legt beim maximalen Speed aber nicht zu.
Der Innenraum ist schlicht gehalten, Monitore ersetzen Rück- und Außenspiegel. Dafür haben die Entwickler ein Zelt integriert, das auf dem Heck aufgebaut werden kann – auf solche Ideen muss man erstmal kommen.
Wer jetzt denkt, eine solche technische Innovation muss den Geldbeutel gehörig schröpfen, wird überrascht sein: Schon ab 22.000 Euro soll das Basismodell auf den Markt kommen. Mit allen Extras kostet das Solarfahrzeug knapp das Doppelte.
Dieser überraschend niedrige Grundpreis ist auf die Bauweise zurückzuführen: Das Fahrzeug besteht lediglich aus vier wesentlichen Strukturteilen, die sich im 3D-Drucker produzieren und im Anschluss zusammenstecken lassen. Zum Vergleich: Die heute alltäglichen Pkw werden aus rund 300 solcher Komponenten hergestellt.
Lange Warteliste für den Aptera Sol
Wenn du es gar nicht erwarten kannst, den Aptera Sol dein Eigen zu nennen, solltest du den Wagen für eine geringe Gebühr bereits jetzt reservieren. Allerdings standen schon im Juni 2021 mehr als 11.000 Interessierte auf der Warteliste, davon 250 aus Deutschland. Doch die Verheißung, sein Auto in absehbarer Zukunft nie wieder tanken oder laden zu müssen, ist die Wartezeit allemal wert.
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