- Diese unterschiedlichen Flugscheinklassen gibt es
- PPL-Flugschein machen: Diese Voraussetzungen musst du erfüllen
- Jetzt geht’s los: So läuft die Ausbildung zum:zur Privatpilot:in
- PPL-Flugschein: Welche Kosten kommen auf dich zu?
- Privat fliegen: Vom Ultraleichtmodell bis zum 300-PS-Sechssitzer
Diese unterschiedlichen Flugscheinklassen gibt es
Wie beim Autoführerschein gibt es auch beim Flugschein unterschiedliche Klassen: angefangen bei der Lizenz für Segelflugzeuge bis zur Privatpilot:innenlizenz, kurz PPL, mit der du einmotorige Flugzeuge durch die Lüfte steuern darfst.
Dem Segelfliegen am nächsten bist du in einem Ultraleichtflugzeug. Es kann auch von einem Motor angetrieben werden, darf aber höchstens 450 Kilo wiegen. Damit gilt es offiziell nicht als Flugzeug, sondern als fliegendes Sportgerät. Eine Lizenz brauchst du natürlich trotzdem, den sogenannten Ultraleicht-Flugschein (UL-Schein).
Die nächsthöhere Flugscheinklasse ist die Light Aircraft Pilot Licence, kurz LAPL. Sie berechtigt zum Fliegen von einmotorigen Leichtflugzeugen mit bis zu zwei Tonnen Gewicht. Fachleute bezeichnen die LAPL auch als „abgespeckte“ Version der Privatpilot:innenlizenz. So darfst du mit einer LAPL zum Beispiel nur in Europa fliegen, während sich die PPL ohne viel Aufwand auch für außereuropäische Länder umschreiben lässt. Auch gibt es bei der PPL keine Gewichtsbeschränkung auf zwei Tonnen schwere Flugzeuge.
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PPL-Flugschein machen: Diese Voraussetzungen musst du erfüllen
Mit der Privatpilot:innenlizenz befindest du dich praktisch in der Königsklasse der Privatflieger:innen. Gelegentlich wird für diesen Flugschein auch die Abkürzung PPL (A) verwendet. Das „A“ steht für Aeroplane, in Abgrenzung zu PPL (H) für Helikopter. Folgende Voraussetzungen musst du für die Ausbildung erfüllen:
- Das Mindestalter für den Ausbildungsbeginn liegt bei 16 Jahren, die Lizenz können Flugschüler:innen frühestens mit 17 Jahren erwerben.
- Es muss eine ärztliche Flugtauglichkeitsbescheinigung vorliegen.
- Mit einem Auszug aus dem Verkehrszentralregister beim Kraftfahrtbundesamt müssen Flug-Azubis ihre Zuverlässigkeit gemäß Luftverkehrs-Zulassungs-Ordnung (LuftVZO) nachweisen.
- Außerdem brauchst du eine Bescheinigung über einen Erste-Hilfe-Kurs beziehungsweise zu Sofortmaßnahmen am Unfallort.
- Das obligatorische Flugfunkzeugnis machst du normalerweise parallel zur theoretischen Ausbildung.
Jetzt geht’s los: So läuft die Ausbildung zum:zur Privatpilot:in
Alle Flugscheine kannst du sowohl in einer kommerziellen Flugschule als auch in einem Flugsportverein machen. Laut Deutschem Aero Club ist die Ausbildung in beiden Fällen gleichermaßen gut. Im Verein ist es günstiger, dauert allerdings länger, und du musst kleinere Arbeiten wie Tanken und die Flugzeugwäsche meist selbst erledigen. Dafür bist du ins Vereinsleben eingebunden und hast schnell Kontakt zu anderen Flieger:innen.
Gewerbliche Flugschulen findest du flächendeckend überall in Deutschland. Die Ausbildung beginnt mit dem rund 100 Stunden umfassenden theoretischen Teil. Lerninhalte sind unter anderem:
- Grundlagen des Fliegens
- Luftrecht
- Meteorologie
- Navigation
- Technik
- Flugplanung und -überwachung
- Verhalten in besonderen Situationen
- Allgemeine Luftfahrzeugkunde
Ab in die Luft: Jetzt startet die praktische Ausbildung
Der praktische Teil zum Erwerb des PPL-Scheins umfasst 45 Pflichtflugstunden. Am Ende des ersten Ausbildungsabschnitts steht dein Premieren-Alleinflug. Er besteht in der Regel lediglich aus einigen Platzrunden. Technisch gesehen weist du damit nach, dass du in der Lage bist, das Flugzeug sicher zu starten und wieder zu landen.
Die meisten Flugschüler:innen empfinden ihren ersten Alleinflug als ausgesprochen emotionales und unvergessliches Erlebnis – fast wie einen Start in ein neues Leben.
Nach Abschluss der theoretischen Prüfung steht der erste Allein-Überlandflug auf dem Programm. Die Ausbildung endet mit der praktischen Prüfung, die (spätestens 24 Monate nach der Theorieprüfung) von der zuständigen Luftfahrtbehörde abgenommen wird. Danach können weitere Zusatzqualifikationen erworben werden, zum Beispiel für
- Nacht- oder Kunstflüge,
- für Schleppflüge oder
- mehrmotorige Flugzeuge sowie für Verkehrs- und Berufspilot:innenlizenzen.
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PPL-Flugschein: Welche Kosten kommen auf dich zu?
Der Deutsche Aero Club beziffert die Gesamtkosten zum Erwerb der Privatpilot:innenlizenz „bei normalem Ausbildungsfortschritt“ auf 5.000 bis 7.000 Euro, die sich reduzieren, wenn du die Ausbildung in einem Verein absolvierst. Flugschulen selbst nennen bei den zu erwartenden Kosten oft fünfstellige Beträge. Den dicksten Batzen machen die Flugstunden aus: Eine Hamburger Flugschule veranschlagt allein dafür rund 13.000 Euro.
Weitere Kostenfaktoren sind eine Theoriepauschale und der Vorbereitungskurs für das Sprechfunkzeugnis. Einige Schulen erheben außerdem eine Verwaltungspauschale von rund 100 Euro. Dazu sei gesagt, dass die Ausbildung in einer Flugschule für dich als zahlenden Kunden natürlich individueller ist und nach deinen Wünschen geplant und organisiert werden kann. Die Frage Verein oder kommerzielle Flugschule muss am Ende jede:r nach den eigenen Bedürfnissen und Ansprüchen entscheiden.
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Privat fliegen: Vom Ultraleichtmodell bis zum 300-PS-Sechssitzer
Vom Ultraleichtflugzeug bis zu einmotorigen Maschinen wie der Cessna gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, als Privatpilot:in abzuheben. Mit der PPL-Lizenz legen viele Flugschüler:innen den Grundstein für eine weitergehende Qualifizierung bis hin zum/zur Berufspilot:in.
Aber auch wer „nur“ in seiner Freizeit fliegen möchte, hat eine große Bandbreite an verschiedenen Modellen zur Auswahl. Sie reicht von 80-PS-Maschinen mit einer Fluggeschwindigkeit von rund 180 Stundenkilometern bis zu sechssitzigen 300-PS-Flugzeugen, die bei einer Nonstop-Reichweite von 1.700 Kilometern 310 Kilometer pro Stunde erreichen können.