Bahnfahrten der Extraklasse: die 9 spektakulärsten Luxuszüge

1. Atemberaubende Schweiz: der Glacier Express
2. Luxuriöse Legende: Der Venice-Simplon-Orient-Express
3. Elefanten, Diamanten, Metropolen: Südafrikas Blue Train
4. Highlands stilvollendet: Der Belmond Royal Scotsman
5. Taiga, Tundra, große Städte: Golden Eagle Arctic Explorer
6. Japans Superluxuszug: der Shiki-Shima
7. Buntes, vielfältiges Südindien: Der Golden Chariot
8. Kanadas Westen: Der Rocky Mountaineer
9. Durch den roten Kontinent: The Ghan
10. Entschleunigt die Welt erleben

Atemberaubende Schweiz: der Glacier Express

Seit mehr als 90 Jahren durchquert der Glacier Express die Schweizer Bergwelt. Doch auf der achtstündigen Fahrt von Zermatt nach St. Moritz kann sich wohl niemand entscheiden, was eindrucksvoller ist: das stilvolle Interieur der Waggons und der exquisite Service – oder die überwältigende Landschaft. Immerhin führt die 291 Kilometer lange Fahrt durch 91 Tunnel, zahlreiche enge Kurven und über 291 Viadukte und Brücken. Das Panorama der Rheinschlucht zwischen Ilanz und Reichenau gilt dabei als Höhepunkt und wird Grand Canyon der Schweiz genannt.

Maximal 20 Fahrgäste werden in der Excellent Class unterwegs mit allem erdenklichen Service von einem/einer Concierge verwöhnt. Das exquisite fünfgängige Menü wird während der Fahrt frisch zubereitet, die Bar des Zuges ist erstklassig bestückt. Damit du die Landschaft ohne Spiegelungen fotografieren kannst, lassen sich zwei der Panoramafenster per Knopfdruck öffnen.

Nice to know: Der Abschnitt zwischen St. Moritz und Thusis gehört zum Unesco-Weltkulturerbe.

• Fahrtdauer: 8 Stunden, es werden auch Teilstrecken angeboten
• Kosten: ab etwa 150 Euro, Excellent Class ab 470 Euro
• Highlights: Matterhorn, St. Moritz, Davos
• Infos: Glacier Express

Luxuriöse Legende: Der Venice-Simplon-Orient-Express

Sie ist die Mutter aller nostalgischen Zugreisen und nach wie vor die Messlatte für Luxuszüge in Europa – sofern sie auf klassische Tradition setzen und nicht hypermodern daherkommen. Die Fahrt mit dem Venice-Simplon-Orient-Express wird schon beim Besteigen des Zugs zu einer Zeitreise: Bereits seit 1883 verheißt der Name Orient-Express größten Luxus auf Schienen und vielfältige Eindrücke von Städten und Landschaften. Handelte es sich anfangs nur um die klassische Route via Istanbul in den echten Orient, ist der Name inzwischen Synonym für unterschiedlichste Verbindungen in Europa. Von London über Paris und Budapest bis Verona und Venedig: Der Orient-Express fährt viele wichtige Städte an, ein- bis viertägige Pakete bieten Reiseerlebnisse ganz nach Wahl.

Eines allerdings ist seit fast 120 Jahren unverändert: der edle Stil und das Understatement, Europa auf allerhöchstem Niveau auf Schienen zu durchqueren. Die Wagen aus den 20er- und 30er-Jahren sind technisch auf aktuellstem Stand, aber noch immer von Art Déco und Art Nouveau geprägt. Drei Speisewagen erfüllen kulinarische Wünsche jeglicher Art, und im Bar-Wagen vergeht die Zeit bei Live-Pianomusik und Cocktails leider nur allzu schnell.

Nice to know: Viele der historischen Zugwaggons waren längst außer Dienst, wurden europaweit aufgestöbert und sorgfältig restauriert.

• Fahrtdauer: 1 bis 4 Tage
• Kosten: etwa 2.400 bis 7.000 Euro
• Highlights: viele große Städte, nächtliche Landschaften, Tunnel- und Bergpassagen
• Infos: Venice-Simplon-Orient-Express

Elefanten, Diamanten, Metropolen: Südafrikas Blue Train

Eine Reise in die Wildnis – und in die Geschichte: Der Blue Train startet in Pretoria, und neben den vielfältigen und eindrucksvollen Naturerlebnissen der südafrikanischen Savanne bietet er lohnende Varianten: Tierfreunde wird die Fahrt zum Kruger National Park begeistern. Ab Numbi Station am Parkeingang geht es mit Safari-Fahrzeugen hinein in die Wildnis. Die Chancen stehen gut, hier die Big Five – Elefanten, Nashörner, Büffel, Löwen und Leoparden – zu Gesicht zu bekommen. Die Exkursion dauert 17 Stunden und ist durch ein Fünf-Gänge-Menü im Speisewagen des Zuges unterbrochen.

Freund:innen südafrikanischer Historie wählen das Angebot Pretoria–Kapstadt (oder in Gegenrichtung) mit dem Stop-over auf halber Strecke an der Kimbeley Mine, einer der größten Tagebau-Minen der Welt. Hier stehen die Besichtigung eines Museums, historischer Ortschaften und des „Big Hole“ auf dem Programm. Auch auf dieser 1600 Kilometer langen Verbindung ist intensives Naturerleben garantiert.

Lassen sich diese Eindrücke noch toppen? Ja, denn ein weiteres Highlight ist der Blue Train selbst: Erstklassiger Service, komfortable Wagen, elegante Suiten mit Großbildfernseher, luxuriöse Speisesäle und die Bar mit „Cognac and Cuban cigars“ machen die Fahrt mit dem Blue Train zu einem umfassenden Erlebnis.

Nice to know: Die Fahrt im Blue Train ist so stilvoll, dass im Speisewagen für „Gentlemen“ ein strikter Dresscode herrscht.

• Fahrtdauer: jede Tour ist auf drei Tage konzipiert
• Kosten: Kapstadt–Pretoria etwa 1.800 bis 2.600 Euro (eine Strecke), Pretoria–Nationalpark rund 3.600 bis 4.800 Euro (Hin- und Rückfahrt)
• Highlights: Pretoria, Johannesburg, Kimberley, Kruger National Park, Kapstadt
• Infos: Blue Train

Extra-Tipp: Mit dem Premium-Versicherungspaket der Gold oder Platinum Card ist auch deine Familie auf Reisen bestens abgesichert.*

Highlands stilvollendet: Der Belmond Royal Scotsman

Der Stil ist irgendwo zwischen klassisch, nostalgisch und gediegen zu verorten – aber genau das passt perfekt zu den altertümlichen Waggons des Belmond Royal Scotsman. Auf verschiedenen Themen-Touren erschließt er ab Edinburgh das schottische Hochland, überquert atemberaubend konstruierte Viadukte, passiert zerklüftete Gebirgslandschaften und rollt durch grüne Hügel, auf denen Schafherden weiden. Zum gediegenen Stil passt auch der vornehm-zurückhaltende Service. Mit einem den Zug begleitenden Bus werden Exkursionen für die maximal 40 Reisenden durchgeführt. Auch Outdoor-Aktivitäten können gebucht werden. Abends stoppt der Zug auf Sondergleisen – nächtliche Ruhe ist garantiert.

Besonders schön sind die Landschaftseindrücke von der teilweise offenen Aussichtsplattform aus. Zum Relaxen gibt es die Bamford Haybarn Spa mit rollenden Wellness-Anwendungen. Die Speisewagen Raven und Swift sind Orte der kulinarischen Verwöhnung, in denen schottische Gastronomie mit Wild- und Fischgerichten entdeckt werden kann. Selbstverständlich reisen in der Bar über 50 ausgewählte Single Malts aus den besten schottischen Destillen mit. Abendliche Live-Musik rundet das Unterhaltungsangebot ab.

Nice to know: Die Züge des Belmond Royal Scotsman verfügen über eine bordeigene Bibliothek und seit April 2023 sogar über einen eigenen Dior Spa an Bord.

• Fahrtdauer: 3 bis 5 Tage
• Kosten: ab etwa 3.700 bis rund 6.600 Euro, 7-Tage-Tour ab etwa 7.450 Euro
• Highlights: Edinburgh, Glasgow, die West Highland Route
• Infos: Belmond Royal Scotsman

Taiga, Tundra, große Städte: Golden Eagle Arctic Explorer

Die Transsibirische Eisenbahn gilt als Zug des einfachen Volkes – der Golden Eagle Arctic Explorer hingegen verbindet das Erlebnis russischer Landschaft und urbaner Kultur mit höchstem Komfort und Luxus. Besonders vielseitig ist die Winterreise „Quest for the Northern Lights“ von Moskau bis über den Polarkreis hinauf ins norwegische Kirkenes und nach St. Petersburg, zu der mehrtägige Aufenthalte in Moskau und St. Petersburg sowie zahlreiche Stopps und Exkursionen gehören. Und mit etwas Glück auch die Aurora Borealis – das Polarlicht.

Während der Fahrt in den stilvollen Wagen bietet der Veranstalter Golden Eagle Luxury Trains Erste-Klasse-Service, exquisites Catering und komfortable Abteile sowie als Herzstück einen Barwagen. Fast alle Ausflüge werden in Privatwagen mit eigenem Fahrer durchgeführt.

Must-see: die Eisskulpturen im Schneehotel von Kirkenes.

• Fahrtdauer: 12 Tage
• Kosten: ab etwa 13.800 Euro
• Highlights: Moskau, die historischen Städte Vladimir und Suzdal, Murmansk, Kirkenes, St. Petersburg
• Infos: Golden Eagle Arctic Explorer

Japans Superluxuszug: der Shiki-Shima

Bahnfahren in Japan – das lässt an superschnelle Züge à la Shinkansen denken, die auf Schienen zwischen den Metropolen hin- und herzufliegen schienen. Ebenfalls auf Schienen, aber ganz in Ruhe und mit allerhöchstem Komfort im Luxuszug Japan erleben – das macht der Shiki-Shima möglich. Der Designer Ken Okuyama hat für die East Japan Railway Company einen wahren Superzug entworfen – ein rollendes Fünf-Sterne-Hotel, in dem die Gäste die Fahrt von Tokio Richtung Norden auf die Insel Hokkaido in geräumigen, stilvoll gestalteten Abteilen genießen. Im Shiki-Shima bleibt kein Wunsch unerfüllt: Die vorbeiziehende Landschaft kann aus zwei Panorama-Wagen erlebt werden, Sterneköche kreieren exklusive Menüs, und die exklusivsten der Suiten bieten auf zwei Ebenen sogar echtes Kaminfeuer, eine Badewanne, komfortable Betten und umfassende elektronische Unterhaltungsmöglichkeiten.

Shiki-Shima heißt „Vier Jahreszeiten“, denn die Reiseangebote mit Stop-overs und Exkursionen sind auf die jeweilige Jahreszeit abgestimmt. Die Fahrten für maximal 34 Passagiere in zehn Wagen dauern zwischen zwei und vier Tagen, Tickets sind weit im Voraus ausgebucht.

Nice to know: Zug-Designer Ken Okuyama hat auch für Porsche und Ferrari Autos gestaltet.

• Fahrtdauer: 2 bis 4 Tage
• Kosten: etwa 2.500 bis 9.000 Euro
• Highlights: historische Stätten des Weltkulturerbes, Busexkursionen, Museumsbesuche, Thermalquellen
• Infos: Shiki-Shima

Buntes, vielfältiges Südindien: Der Golden Chariot

Farbenprächtige Märkte und antike Tempel, üppig verzierte Kolonialbauten, Rikschas und Kamelkarren, Verkehrsgewühl und eine unendliche Vielfalt an Gesichtern. Elefanten, Palmen und Affenbrotbäume, Papageien und heilige Kühe: Indien, ein Land der Vielfalt und des prallen Lebens. Auf mehrtägigen Rundreisen entführt der Golden Chariot – Südindiens einziger Luxuszug – seine Gäste von Bangalore aus zu den „Juwelen des südlichen Karnataka“, eines Bundesstaats mit tropischen Urwäldern und vor Leben berstenden Städten.

Du fühlst dich wie ein Maharadscha, wenn die Servicekräfte in den luxuriösen Waggons zum Tee laden oder die Köch:innen des Bordrestaurants die Wunder der südindischen Küche auf den Tisch zaubern – ein Komfort fast wie im legendären Maharadscha-Express. Die Golden Chariot Trains bieten plüschige Salons, anheimelnde Deluxe-Kabinen, ein Gym mit unterschiedlichsten Kraftsportgeräten – und zu all dem auch ein wenig indischen Pomp und Kitsch wie in einem Bollywood-Film. Exkursionen führen zu uralten Palästen und Tempeln, zeigen die Tierwelt der tropischen Wälder oder machen die Karnataka Backwaters zu einem einzigartigen Outdoor-Erlebnis. Obwohl die Golden Chariot Trains erst seit 2007 im Einsatz sind, wurden sie 2020 vollständig renoviert und technisch auf den neuesten Stand gebracht.

Nice to know: Maximal 85 Passagiere können in 44 Sleeper Cabins mitreisen.

• Fahrtdauer: verschiedene 3- und 6-Tage-Rundreisen
• Kosten: ab 4.100 bis etwa 7.000 Euro
• Highlights: Dschungel von Bandipur, Paläste von Mysore, Strände von Goa, Hausboot-Exkursion in Kerala
• Infos: The Golden Chariot Train

Kanadas Westen: Der Rocky Mountaineer

Das Erleben von Kanadas Westen per Bahn könnte kaum kontrastreicher starten: Die beiden Routen des Rocky Mountaineer beginnen in Vancouver, der ethnisch, kulturell und architektonisch äußerst vielseitigen Pazifik-Metropole in British Columbia. Schau dir die Stadt und das lebhafte Treiben ausgiebig an, sowie der Zug startet, ändern sich die Eindrücke grundlegend. Entlang der Coastal Mountains geht es durch das fruchtbare Fraser Valley nach Kamloops im Herzen der Rockies. Mehr fruchtbare Täler, schroffe Felsen, Wälder und Schluchten rechts und links der Strecke entlang der Gleise findest du selten.

Zweiter Reisetag – zwei Varianten: Ab Kamloops geht es als „First Passage to the West“ direkt östlich durch schneebedeckte Gebirgszüge nach Lake Louise und Banff, wo der eindrucksvolle Nationalpark zur Erkundung einlädt. Die nördlich verlaufende Route „Journey through the Clouds“ führt am mächtigen Mount Robson und den Pyramid Falls entlang via Yellowhead Pass zum Zielort Jasper in der Provinz Alberta. Auch hier bietet ein Nationalpark eindrucksvolle Naturerlebnisse.

Besonderer Trumpf des Rocky Mountaineer sind neben vollendetem Service und herausragendem kulinarischen Angebot die Panoramawagen mit Glasdach, die eine fantastische Rundumsicht erlauben. Der Übernachtungsstopp in einem gehobenen Mittelklassehotel in Kamloops wird vor allem deswegen eingelegt, damit die Fahrgäste die Rockies bei Tageslicht durchqueren. Beide Routen können auch ab Banff bzw. Jasper von Ost nach West bereist werden.

Must-see: der spiralförmig angelegte Tunnel am Kicking Horse Pass kurz vor Banff.

• Fahrtdauer: jeweils 2 Tage (die Routenwahl muss vor Abfahrt in Vancouver getroffen werden)
• Kosten: etwa 1.200 bis 2.100 Euro je nach Klasse und Hotelübernachtung
• Highlights: Vancouver, Fraser Valley, Hell’s Gate, Rogers Pass, Monashee Mountains, Pyramid Falls, Kicking Horse Pass
• Infos: Rocky Mountaineer

Übrigens: Mit deiner American Express Kreditkarte kannst du bei Millionen von Akzeptanzstellen weltweit bezahlen – online oder kontaktlos vor Ort.*

Durch den roten Kontinent: The Ghan

Draußen rote Weite bis zum Horizont, vereinzelte Schafe, Gruppen von Kängurus – willkommen in Australien. Doch was wie ein Klischee klingt, kann täglich im Vorbeifahren erlebt werden: auf der Reise mit dem Ghan von Adelaide via Alice Springs nach Darwin. Einmal Australien Nord-Süd oder vice versa, knapp 3.000 Kilometer atemberaubende Panoramen, kleine Städtchen im Outback, brodelnde Großstädte als Start- und Zielort.

Erst seit 2004 kann man Australien per Zug durchqueren. Und zusätzlich zum Luxus an Bord des Ghan, der schon allein ein einmaliges Reiseerlebnis garantiert, lassen sich verschiedene Exkursionen buchen – Sightseeing in Alice Springs, eine Bootstour durch die Katherine Gorge in den Northern Territories, ein Ausritt auf Kamelrücken oder ein Heli-Flug über das Outback. Und da es auf den unendlich erscheinenden Reiseabschnitten durchs Herz des Kontinents oder in den Northern Territories draußen nicht immer abwechslungsreich zugeht, bietet der Ghan erstklassigen Service, ein exquisites Bordrestaurant und komfortable Abteile und Kabinen.

Must-see: die canyon-ähnliche Katherine Gorge in den Northern Territories.

• Fahrtdauer: 54 Stunden, 2 Übernachtungen inklusive
• Kosten: etwa 1.400 bis 4.600 Euro je nach Strecke und Klasse
• Highlights: Alice Springs, Uluru, Coober Pedy (Ausflug), Katharine Gorge
• Infos: The Ghan

Per Luxuszug entschleunigt die Welt erleben

Auf Bahnreisen muss man sich einlassen – und den Anspruch auf ein schnelles Erreichen seines Ziels loslassen. Dann aber bilden sie frei von Hektik oder gar Jetlag die ursprünglichste und direkteste Art des Reisens, bei der das Unterwegssein im Mittelpunkt steht. Ganz nach dem klassischen Motto „Der Weg ist das Ziel“.

Apropos klassisch: Der Unterhalt der historischen Lokomotiven und Waggons ist technisch herausfordernd und ein teures Vergnügen. Verständlich, dass sich die Fahrpreise im gehobenen Bereich bewegen. Doch nur auf diese Weise lässt sich ein einzigartiges Stück Reise- und Eisenbahngeschichte am Leben erhalten. Und solange Luxus-Zugreisen ihre Liebhaber:innen finden, werden Luxuszüge Europa und die anderen Kontinente durchqueren.