- Wasser-Cruisen mit dem Motorrad: Gibbs Amphibians Biski
- Der Rennwagen unter den Autobooten: WaterCar Panther
- Spaßauto für Wassertrips: Amphicar 770
- Auf Stadtkreuzfahrt in Hamburg: HafenCity RiverBus
- Filmreif abgetaucht: Der Unterwasser-Lotus Esprit S1
- Halb Auto, halb Boot: Faszination Schwimmauto
Wasser-Cruisen mit dem Motorrad: Gibbs Amphibians Biski
James Bond würde dieses Spielzeug lieben: In nur fünf Sekunden verwandelt sich das Motorrad in eine Art Jetski: Die Räder werden eingezogen, der Motor befeuert statt der Hinterachse dann den Jetantrieb. Und für den Auftrieb auf dem Wasser sorgen große Schwimmkörper unter den Seitenteilen.
An Land schafft der pummelig anmutende Biski von Gibbs Amphibians 130 Kilometer pro Stunde. Kaum zu Wasser gelassen, fegt das Zweirad-Boot mit 60 Kilometer pro Stunde über die Wellen und sorgt für ein ordentliches Freizeit-Bond-Feeling.
Das hellblaue Amphibienmotorrad Biski bringt 228 Kilogramm Nassgewicht auf die Waage, bei einer Länge von 2,35 Metern und einer Breite von 0,95 Metern. Den Speed für den Outdoor-Fun leistet ein 2-Zylinder-Benziner mit 55 PS.
Good to know: Zu welchem Preis das Spaßmobil zu haben ist, dazu macht der Erfinder Alan Gibbs keine Angaben. Aber sein Quadski-Amphibienfahrzeug mit dem K1300-Motor von BMW wird für 50.000 Euro bei einem Händler angeboten.
Ein kleines Tankeschön
Der Rennwagen unter den Autobooten: WaterCar Panther
Keine Panik! Auch wenn die Straße zu Ende ist und abrupt ins Wasser führt, musst du in diesem Gefährt keine Vollbremsung hinlegen. Denn der Panther der US-Firma WaterCar ist für Asphalt, Matsch und Sand ebenso geeignet wie für Ausflüge im Wasser. In nur 15 Sekunden transformiert er sich vom Auto zum Boot.
Ohne Stopp geht es rein ins Wasser: Gang rausnehmen, die Räder per Knopfdruck hochfahren und den Strahlantrieb einschalten. Nun ist der Panther voll in seinem Element und pflügt mit Tempo 70 durch das Wasser. An Land schafft das schnellste Amphibienauto der Welt 130 Kilometer pro Stunde.
Angetrieben wird der offene Viersitzer von einem 3,7 Liter großen V6-Motor. Die Honda-Maschine leistet rund 250 PS. Per Knopfdruck geht die Kraft über ein Verteilergetriebe wahlweise an die Hinterräder für den Straßenbetrieb oder an eine Jetdüse für den Wasserbetrieb. Ein gewaltiger Strahl katapultiert den Schwimmwagen regelrecht nach vorne.
Damit der Panther überhaupt zum ultimativen Wellenreiter wird, haben die kalifornischen Entwickler:innen einen speziellen Kunststoffunterboden in Form eines Bootsrumpfes gebaut.
Unten Yacht, oben Jeep
Oben herum ähnelt die „Wasserkatze“ einem Jeep Wrangler, den du je nach persönlichen Vorlieben individualisieren kannst. Sogar als voll ausgestattetes Feuerwehr-Auto-Boot ist der Panther erhältlich.
In der günstigsten Grundversion ist der Schwimmwagen-Flitzer für umgerechnet 130.000 Euro zu haben. Dann müssen sich die Käufer:innen nur noch um den Papierkram für die Zulassung in Deutschland kümmern.
Good to know: Der Panther fühlt sich auch im Salzwasser wohl. Wo immer es auch möglich war, haben die kalifornischen Tüftler:innen rostfreie Materialien verbaut. Nach dem Bad im Meer musst du das Amphibienauto trotzdem gründlich mit Süßwasser abspritzen.
Als Fahrzeuge schwimmen lernten
Erst während des Zweiten Weltkriegs brach das Zeitalter der Amphibienautos an. In Deutschland wurden auf der Basis des VW Kübelwagens mehr als 14.000 Exemplare des VW Typ 166 Schwimmwagens gefertigt.
In Amerika gab es einen schwimmfähigen Jeep und den bis zu 18,6 Meter langen Schwimm-Lkw DUKW, der bei der Invasion der Normandie zum Einsatz kam. Nach dem Krieg machte er touristische Stadttouren auf dem Wasser.
Spaßauto für Wassertrips: Amphicar 770
Die Idee eines schwimmfähigen Autos sollte in den 1960er-Jahren in Deutschland in Serie gehen und die Welt erobern. Davon träumten der deutsche Ingenieur Hanns Trippel und sein Finanzier, der Großindustrielle Harald Quandt.
Doch von den geplanten 25.000 Schwimmautos, die überwiegend auf dem US-Markt verkauft werden sollten, wurden von 1961 bis 1968 nur knapp 4.000 Exemplare gebaut. Den Amerikaner:innen, an große Straßenkreuzer und Yachten gewöhnt, erschien das nicht einmal viereinhalb Meter lange Amphicar – trotz durchgehender Sitzbank – als viel zu eng.
Und die deutsche Presse belächelte das Cabrio mit vier Sitzplätzen nur als „Spielzeug für Wohlstandsbürger“. In der BRD kostete der teilweise in Handarbeit gefertigte Wagen stolze 11.800 Mark, dreimal so viel wie ein VW Käfer.
Inzwischen ist das Amphicar ein gesuchtes Oldtimer-Cabrio: Rund 70.000 Euro kostet so ein frisch restauriertes Autoboot der 1960er-Jahre. Der Wartungsaufwand gilt als sehr hoch. Doch die Ersatzteillage sieht gut aus: Eine kostenintensive, aber zuverlässige Adresse ist der Teilespezialist Gordon Imports in den USA.
Das Herz des Autoboot-Oldtimers
Das Amphicar war mit einem 4-Zylinder-Viertakt-Reihenmotor des englischen Mittelklassefahrzeugs Triumph Herald 1200 ausgestattet und erreichte eine maximale Leistung von 38 PS. Auf der Straße kam das Amphicar so auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 120 Kilometer pro Stunde.
Im Wasser waren bis zu 6,5 Knoten bzw. 12 Kilometer pro Stunde möglich. Der Betrieb des Amphicar auf dem Wasser erfordert in Deutschland einen Sportbootführerschein.
Good to know: Nach einer Wasserfahrt müssen beim Amphicar die Trommelbremsen trocken gefahren werden, bevor die Landfahrt fortgesetzt werden kann.
Lust auf noch mehr Oldtimer?
Auf Stadtkreuzfahrt in Hamburg: HafenCity RiverBus
Ahoi, Hamburg! Der Heimathafen des Hamburger Amphibienbusses liegt mitten im UNESCO-Weltkulturerbe Speicherstadt. Von hier startet eine 70-minütige Sightseeing-Tour durch Stadt und Elbe: Diese sogenannte Stadtkreuzfahrt absolvierst du zu Land und zu Wasser mit dem HafenCity RiverBus, einem Amphibienfahrzeug. An Bord sind maximal 36 Passagiere.
Zuerst rollt der Hamburger Wasserbus durch den weltgrößten historischen Lagerhauskomplex, die denkmalgeschützte Speicherstadt. Dann folgt die HafenCity, dabei überquert der RiverBus so einige Brücken. Über 2.500 gibt es davon in Hamburg – nur Venedig hat mehr.
Während der erste Amphibienbus Deutschlands mit einem 280-PS-Dieselmotor auf der Straße maximal 63 Kilometer pro Stunde fährt, werden die 18 Tonnen Eigengewicht im Wasser von zwei Jetmotoren mit jeweils 160 PS angetrieben. Auf der Elbe erreicht der RiverBus rund sieben Knoten, was etwa 13 Kilometer pro Stunde entspricht.
Im Hamburger Stadtteil Rothenburgsort folgt der Höhepunkt der Tour: Der Bus taucht in die Elbe ein und fährt zwischen Barkassen und Containerschiffen übers Hafenwasser. Nun setzt der Bus, der nun ein Ausflugsschiff ist, seine Reise elbaufwärts fort.
Good to know: Eine Bordtoilette gibt es im HafenCity RiverBus nicht. Das solltest du vorher einplanen. Und es gibt nur einen Start- und Zielpunkt, die Stadtkreuzfahrt hat keine weiteren Haltepunkte. Tickets kosten zwischen 25 und 35 Euro.
Good to know
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Filmreif abgetaucht: Der Unterwasser-Lotus Esprit S1
Dieses Fahrzeug schrieb Filmgeschichte. An Land war der Lotus Esprit S1 pfeilschnell und schützte James Bond mit Rauchschirm und Zementsprüher gegen Angriffe der Bösewichte.
Doch der schneeweiße Flitzer konnte in brenzligen Situationen auch blitzschnell abtauchen: Die Schotten dicht, Reifen rein, an Front und Heck die Schwimmflügel ausgefahren und den Propeller an – so glitt das keilförmige Auto im James-Bond-Film „Der Spion, der mich liebte“ elegant wie ein Mantarochen durch das Wasser. Die Filmcrew taufte das U-Auto auf den Kosenamen „Wet Nellie“.
Nach dem Filmeinsatz 1977 ging das Lotus-Submarine-Modell auf USA-Tour und war der Eyecatcher auf diversen Automessen. Dann wurde „Wet Nellie“ in einem New Yorker Mietlager eingemottet und vergessen.
Ein Ehepaar ersteigerte 1989 bei einer sogenannten Blind Auction einen Container für knapp 100 Dollar. Darin befand sich der schwimmfähige Bond-Lotus, den sie später für knapp eine Million Dollar weiterverkauften: Das Amphibienfahrzeug ging an Elon Musk.
Good to know: Der Unterwasser-Lotus Esprit 1 war eine reine Filmanfertigung. Kostenpunkt damals: rund 100.000 Dollar (heute umgerechnet etwa 500.000 Dollar oder 440.000 Euro). Ein gut erhaltener Lotus Esprit S1 ohne James-Bond-Historie und Raketenwerfer ist ab 50.000 Euro zu bekommen.
Halb Auto, halb Boot: Faszination Schwimmauto
Wer nicht gerade für die Küstenwache, die Marines oder das Technische Hilfswerk unterwegs ist, für den sind Amphibienfahrzeuge und Schwimmwagen das perfekte Spielzeug für ausgefallene Ausflüge an Land und zu Wasser. Teilweise sind sie nur noch als Oldtimer zu haben, teilweise kannst du sie über spezielle Abenteuerangebote buchen – manchmal waren sie auch nur in Filmen zu sehen.
So oder so: Amphibienfahrzeuge sind faszinierend, weil sie die Fortbewegung in zwei Elementen in sich vereinen. Das tun übrigens auch fliegende Autos.
Und noch ein Extra-Tipp für alle, die gerne auf vier Rädern unterwegs sind: Inhaber:innen einer American Express Gold Card oder Platinum Card sind europaweit bei Autopannen abgesichert.*