Wintergrillen: Heiße Tipps für coole Treffen am Wintergrill

Freunde stehen im Winter vor eine Holzhütte und lachen und reden miteinander
Redaktion AMEXcited
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Draußen ist es trüb und grau oder es schneit, Garten und Balkon sind im Winterschlaf. Genau die richtige Zeit, um den Grill herauszuholen, Familie und Freund:innen zum Grillen im Winter einzuladen. Bei warmem Fingerfood, warmen Beilagen und heißen Getränken zieht der Duft von Grillgut durch den Garten, die Kohlen glühen und über dem Feuerkorb rösten die Gäst:innen Stockbrot. Mit ein paar Tricks gegen das kalte Wetter kommen ruck, zuck Grill-Romantik, Appetit und Stimmung auf. Hier ein paar Tipps und Infos, was zum Wintergrillen dazugehört.
  1. Das hält den Grill heiß
  2. Das perfekte Drumherum
  3. Dresscode fürs Wintergrillen
  4. Winter-Specials für den Rost
  5. Würzen im Winter
  6. Die Krönung: Das Grill-Dessert
  7. Wintergrillen macht glücklich

Das hält den Grill heiß

Im Sommer kann jeder grillen. Richtig interessant wird es für echte Grillmeister:innen im Winter, wenn Temperaturen und Wetter Grill und Gäst:innen fordern. Die erste Hürde ist beim Anfeuern zu nehmen: Es gilt, gegen Kälte und Wetter anzuheizen. Dafür braucht es erstens mehr Energie, also mehr Brennstoff. Zweitens eignen sich Grillbriketts besser als Kohle, da sie länger die Wärme halten. Alternativ kannst du hochwertige Kohle mit Briketts mischen. Für den Gas-Grill sollte das temperaturstabilere Propangas gewählt werden, denn andere Gase wie Butan verflüssigen sich knapp unter null Grad Celsius.

Nice to know: Da im Winter kaum Grillbriketts und Kohle zu kaufen sind, solltest du schon im Sommer vorsorgen. Außerdem: Für das Winter-Grill-Event einen größeren Vorrat bereithalten, da durch die Kälte mehr benötigt wird.

Der richtige Wintergrill

Grill ist nicht gleich Grill, das wissen alle Grill-Fans. Den passenden für die eigenen Bedürfnisse zu finden ist eine kleine Kunst. Jenseits individueller Vorlieben sollte der Wintergrill unbedingt einen Deckel haben, um die Hitze besser nutzen und halten zu können. Ob Holzkohle- oder Gas-Grill macht keinen Unterschied. Übertroffen werden beide jedoch vom Keramikgrill. Keramik speichert die Wärme am besten, deshalb ist der Keramikgrill der Wintergrill schlechthin. Die Umgebungstemperatur wird damit relativ egal.

Nice to know: Leg dir ein Grillthermometer für das Grillen im Winter zu, da die Garzeit länger ist und oft keine Erfahrungswerte vorliegen.

Nerdpedia

Das Grillen von Fleisch ist eine der ältesten Methoden, Nahrungsmittel zuzubereiten. Unsere Vorfahren entwickelten diese Kulturtechnik vor rund 300.000 Jahren, wie versteinerte Fleischreste in der Holzkohle alter Feuerstellen beweisen.
Ein verschneiter Grill steht auf einer Holzveranda

Das perfekte Drumherum

Gerade im Winter sollte schlechtem Wetter und Winter-Blues zum Trotz rund um den Grill alles stimmen – der Grillplatz genauso wie das Ambiente. Platziere den Grill windgeschützt, schnee- und eisfrei, vielleicht unter einem Pavillon oder hausnah, so können sich die Gäste schnell mal aufwärmen. Fackeln, Lampions, Feuerkörbe und Lagerfeuer sorgen für Ambiente und Wärme. Alternativ oder zusätzlich wärmen Heizstrahler und Decken. Geht dann die Sonne unter und es duftet verführerisch im Garten oder auf dem Balkon, ist das Grill-Abenteuer perfekt.

Must-do: Im Winter wird es schnell dunkel, deshalb braucht es viel Licht, auch um Unfälle zu vermeiden. Grill-LED-Leuchten oder Stirnleuchten helfen Grillmeister:innen, den Garzustand im Blick zu behalten.

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Fünf Laternen stehen auf Baumstümpfen

Dresscode fürs Wintergrillen

Ja, es gibt für Wintergriller:innen tatsächlich einen Dresscode. Ohne warme Kleidung geht es natürlich gar nicht. Aber lange Schals, Bommelmützen und weite Mäntel sind gefährlich in Feuernähe. Gleiches gilt für leicht entflammbare oder schmelzende Kleidung nahe am Grill. Engere Kleidung, Thermo- oder Skiunterwäsche sind gut. Grillmeister:innen tragen außerdem am besten Grillhandschuhe, damit alle Werkzeuge gut in der Hand liegen.

Warum grillen wir eigentlich so gern?

Erstens natürlich, weil alles vom Grill lecker ist. Zweitens, weil es mal etwas anderes ist, mehr ein Event als bloße Nahrungszubereitung und -aufnahme. Und drittens, weil Grillen eine Art postmoderner Reflex ist, insbesondere beim Mann. Laut Studien stehen zu 80 Prozent Männer am Grill. Unter freiem Himmel vor Rost und Glut meditieren, Gemüse, Fleisch und Fisch wenden, das ist wie ein Ruf aus der Vergangenheit. Es weht ein Echo in die smarte Moderne herüber, aus einer Zeit vor rund 1,9 Millionen Jahren, als unsere Vorfahren das Feuer für sich entdeckten, um es im Laufe der Jahrmillionen zu zähmen. Es geht also um nichts Geringeres als die Bändigung eines Elements – die heute kumuliert in Würstchen, Steaks und vielem mehr vom Grill.

Winter-Specials für den Rost

Grundsätzlich kannst du im Winter alles grillen, was du auch im Sommer auf den Rost legst. Klassiker wie Würstchen, Rippchen, Koteletts, Flügel und Schenkel sind immer eine gute Wahl. Aber weil die Garzeiten wegen der Kälte länger sind, sollten die Stücke kleiner sein. Ideal sind Spieße, Grillkäse, Fischfilets und Meeresfrüchte wie Scampis, die schneller garen. Schön winterlich schmecken Wild und Gans – Rehrücken zum Beispiel mit Roter Bete und Gans mit Maronen. Insgesamt sind für das Winter-Feeling jahreszeitliche Beilagen und Gewürze unerlässlich.

Beilagen für das Grillen im Winter

Traditionell sind Fleisch, Fisch und Grillkäse die Stars auf dem Rost. Beim Wintergrillen sind die saisonalen Beilagen besonders wichtig, zum Beispiel Rote Bete, Zwiebeln, Kürbis, Rosenkohl, Maiskolben, Fenchel, Pastinaken und Pilze. Sie sind das Soulfood, das dem Winter seine leckere Note gibt. Das Gemüse garst du am besten in Grillschalen. Lauch und Sellerie halten auch direkte Hitze aus. Wenn sie schwarz sind, einfach schälen und das leckere Aroma genießen. Ofenkartoffeln gehen natürlich immer. Verwende alternativ vielleicht mal Süßkartoffeln.

Gegrillte Kürbisstücke mit Rosmarin in einer flachen Schale

Würzen im Winter

Fein, aber essenziell sind Gewürze – denk nur mal an den Duft von Zimt, Vanille, Minze oder Thymian. Was für den Sommer frische Kräuter aus dem Garten, vom Balkon oder Markt sind, sind im Winter Chili, Ingwer, Pfeffer, Kardamom, Muskatnuss, Nelken, Anis, Zimt und Vanille. Nelken für Kompott und Rotkraut, Sternanis für Fisch und Fleisch. Zimt passt zu fast allen Gerichten, ebenso Kardamom und Vanille, die teuren „Royals“ unter den Gewürzen. Und wenn es kalt ist, geht es sicher nicht ohne Chili, Pfeffer und Ingwer, die von innen wärmen.

Nice to know: Kauf am besten Biogewürze, denn aufgrund des Trocknungsvorgangs sind Gewürze besonders mit Schadstoffen belastet.

Selber machen: Von Punsch bis Kakao

Vom Gewürz ist der Weg zum Wintergetränk kurz. Serviere beim Grillen im Winter lieber Heißes wie Grog, Glühwein, Feuerzangenbowle, Punsch und Lumumba, verfeinert mit Wintergewürzen. Am besten sind eigenhändig zubereitete Getränke, so kannst du Gewürze, Zucker- und Alkoholgehalt selbst bestimmen und allem eine individuelle Note geben. Rezepte zum Variieren gibt es viele. Als alkoholfreie Heißgetränke bieten sich Obstsäfte, Tee, Kaffee und Kakao oder auch eine deftige Brühe an.

Zwei Tassen Punsch mit Orangenscheiben und Gewürzen

Die Krönung: Das Grill-Dessert

Es muss nicht immer deftig sein, auch Süßspeisen sind echte Grill-Hits. Hitzebeständige Formen, Gussplatten und Pizzasteine machen fast alles möglich. Hier ein paar süße Ideen für dein Wintergrillen: Bratapfel auf Spießen oder in einer Auflaufform, süße Flammkuchen oder Obst im Blätterteig vom Pizzastein, Bananen mit gehackten Nüssen und Schokosoße, Maronen und Mandeln mit Zimt und braunem Zucker (weißer Zucker brennt schneller an), Erdbeer-Marshmallow-Fruchtspieße, Pfirsich mit Ziegenkäse ... Du hast die Qual der Wahl.

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Alles warm oder was?

Beim Wintergrillen muss alles warm bis heiß gehalten werden, nicht nur Grillmeister:innen und Gäst:innen, auch das Grillgut, die Teller und Tassen. Geschirr kühlt extrem schnell aus, als Folge ebenso die Speisen und Getränke. Wärme es deshalb im Ofen bei 50 Grad Ober-/Unterhitze oder in der Mikrowelle an. In Thermoboxen oder auf einer indirekten Zone bleibt das noch nicht servierte Essen heiß. Der unbedingt nötige Deckel vom Grill sollte selten geöffnet werden. Auch Alufolie hält Essen warm, steht aber im Verruf, Schadstoffe abzugeben.

Drei Bratäpfel liegen in einer Schale mit Zimtstangen

Wintergrillen macht glücklich

Wer will schon ein:e schlichte:r Sommergriller:in sein, wenn beim Wintergrillen so viel Leckeres auf den Tisch kommen kann? Zugegebenermaßen ist der Kampf gegen die Kälte nicht ohne, aber er ist zu gewinnen. Eine gute Vorbereitung und ein erstes Wintergrillen mit einfachen Rezepten öffnet die Tür ins kleine Winterabenteuer. Das lohnt sich, denn was gibt es Schöneres gegen den Winter-Blues als Lagerfeuer-Romantik und ein deftiges Essen vom Grill, den Punsch in der Hand, Familie und Freund:innen versammelt? Richtig. Nichts. Außer vielleicht Weihnachten – und das ist nur einmal im Jahr.

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