Das Gold aus der Flasche: Die ältesten Whiskys der Welt

Ein Glas Whiskey mit Eiswürfeln auf einem alten hölzernen Barrel
Redaktion AMEXcited
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Ein berühmter Whisky-Trinker war Hollywoodstar Sean Connery, auch wenn er als James Bond als Martini-Testimonial herhalten musste („geschüttelt, nicht gerührt“). Glenlivet hat sogar seinen 21-jährigen Single Malt nach ihm benannt. Der Scotch gilt als der beste und der älteste Whisky der Welt. Sechs Whiskys, die in die Jahre gekommen sind.
  1. Der Wanderer: Dalmore, 50 Jahre
  2. Wie brauner Zucker: Balvenie, 55 Jahre
  3. Nur 360 Flaschen: Glenfarclas, 60 Jahre
  4. Schöpferisches Lebenswasser: The Macallan, 72 Jahre
  5. Mit Damenhandtasche: Mortlach 75 Jahre
  6. Old Ingledew – Alter unklar
  7. Alte Whiskys – ein Werk von Generationen
  8. FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Der Wanderer: Dalmore, 50 Jahre

Der älteste Whisky von Dalmore in den schottischen Highlands musste in seinen 50 Reife-Jahren ziemlich oft sein Zuhause wechseln: Zunächst lagert er in amerikanischem Eichenholz, anschließend im Oloroso-Sherry-, später im Colheita-Portwein-Fass aus Portugal.

Den letzten Schliff holte er sich in einem Champagner-Cask. „Es ist das Holz, das den Whisky macht“, sagt sein Schöpfer, der schottische Master Distiller Richard Paterson, den die Whisky-Gemeinde ehrfurchtsvoll „The Nose“ nennt.

Beim Trinken entfaltet sich ein Duft von Orangen, Marmelade und Eukalyptus, dazu ein Hauch Vanille. Und weil man so einen besonderen Tropfen nicht in ein einfaches Glas gießt, ist er in einem Kristallglas-Dekanter der französischen Manufaktur Baccarat gebettet.

Auch der Dalmore-Hirsch auf den insgesamt 50 Flaschen besteht aus echtem Silber. Solch Luxus hat seinen Preis: Rund 56.000 Euro kostet der Single Malt. Da will jeder Schluck gut überlegt sein, falls man sich überhaupt traut, ihn zu trinken.

Nice to know: Inzwischen ist diese Rarität der 50 Jahre alten Abfüllung ausverkauft und nur noch auf Auktionen zu haben.

Zwei Männer begutachten hölzerne, übereinander gestapelte Whiskyfässer

Nerdpedia

Whisky (schottisch) oder Whiskey (irisch) ist von dem gälischen Wort Uisge Beatha, Wasser des Lebens, abgeleitet.

 

Wie brauner Zucker: Balvenie, 55 Jahre

Einen süßen Duft nach Honig, Rosenblüten und Lavendel sowie eine feine Würzigkeit verspricht der 55-jährige Balvenie. Dazu im Mund brauner Zucker, Toffee und Butterkaramell. Gereift im Oloroso-Sherry-Fass aus europäischer Eiche, ist er wohl der älteste jemals von Balvenie abgefüllte Single Malt. Derzeit ist die Einzelflasche im Handel für rund 45.000 Euro zu haben.

William J. Grant, der die Destillerie Balvenie aufgebaut hat, gründete auch die von Glenfiddich. Beide Whisky-Brennereien liegen nahe der Ortschaft Dufftown. Daher gab es ein geflügeltes Wort, das besagte: „Rome was built on seven hills. Dufftown was built on seven stills“ (Rom wurde auf sieben Hügeln gebaut, Dufftown auf sieben Brennblasen).

Nice to know: Du kannst die Balvenie Destillerie auch besuchen und während einer geführten Tour erkunden. Lust auf eine Reise ins Land des Whiskys? American Express schenkt dir zu deiner Platinum Card 200 Euro Online-Reiseguthaben jährlich.*

Eine Burgruine auf einer grünen Wiese vor wolkenbehangenem Himmel

Die ewig Junggebliebenen

Anders als beim Wein bemisst sich das Alter eines Whiskys nicht mit dem Jahr der Produktion. Da der Reifeprozess des „Lebenswassers“ mit der Abfüllung in Flaschen abgeschlossen ist, zählt bei seinem Alter ausschließlich die Zeit, die er zuvor im Fass verbracht hat. Daher findet man auf Whisky-Etiketten selten eine Jahreszahl, sondern nur die Altersangabe.

Nur 360 Flaschen: Glenfarclas, 60 Jahre

Einen noch älteren Whisky hat Glenfarclas im Angebot. 60 Jahre lang ist ihr Methusalem im First-Fill-Sherry-Fass gereift. Das Ergebnis: ein Duft von Trockenobst, Sherry, Eichenholz und Tanninen. Noten von Kaffee und ein Hauch sirupartiger Süße vervollständigen den Geschmack.

Bei der Gestaltung setzt Glenfarclas auf den gewohnten Purismus: Der Whisky ist in einen schlichten Glasdekanter gefüllt. Nur 360 Flaschen sind weltweit im Umlauf. Der hochbetagte Tropfen ist geradezu ein Schnäppchen: 15.000 Euro kostet die Flasche Glück aus dem „Tal des grünen Graslandes“.

Nice to know: Die Whiskys der Brennerei Glenfarclas werden allesamt in Oloroso-Sherry-Fässern gelagert. Während deines Schottlandurlaubes kannst du auch hier einen Stopp einlegen und dir die Destillerie ansehen.

Ein Glas mit Whisky und Eiswürfeln neben einer Karaffe mit Whisky

Ein Teil für die Engel

Bei der Lagerung im Fass verdunstet jedes Jahr ein bisschen Whisky. Die Flüssigkeit besteht zum einen aus Wasser, zum anderen aus Ethanol. Anfangs sind es etwa zwei bis drei Prozent pro Jahr. Je länger er lagert, desto weniger verdunstet. Dieser Anteil wird Angels’ Share – Schluck der Engel genannt.

Schöpferisches Lebenswasser: The Macallan, 72 Jahre

The Macallan gilt als der Olymp der Whisky-Brennerei. Der vorangestellte Artikel macht gleich klar: Das ist nicht irgendeiner, sondern DER Whisky. Nicht nur an der Speyside sucht er seinesgleichen. Sein 72 Jahre altes „Lebenswasser“, das diesen Namen aufgrund seines Alters wirklich verdient, präsentiert The Macallan in einer hochwertigen Holzbox.

Wird der futuristisch designte Dekanter mit dem klangvollen Titel „The Genesis“ (die Schöpfung) auf der Kiste platziert, thront er dort wie auf einem Altar. Geradezu biblisch ist auch die Selbstbeschreibung der Destillerie: „Der Whisky liefert überraschende Aromen von Früchten, gefolgt von Spuren von Torf bis hinten in den Mund, wo das Finish mit Nuancen von vollen Früchten und Eiche den Genuss abrundet.“

Die Ausgabe ist auf 600 Exemplare weltweit limitiert und hat einen stolzen Preis: 52.000 Euro bei Abfüllung – inzwischen wohl nur mit viel Glück auf Versteigerungen zu haben.

Nice to know: The Macallan hat den bislang teuersten Whisky der Welt produziert. 2019 wurde eine einzige Flasche des 60 Jahre alten „Macallan 192 Single Malt“ für sage und schreibe 1,7 Millionen Euro versteigert.

Good to know

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Eine Flasche mit Whisky auf einer Anrichte vor einem Spiegel

Mit Damenhandtasche: Mortlach 75 Jahre

Drei Jahre älter als The Macallan war der Mortlach von Gordon & MacPhail, als er 2014 aus dem Fass floss. Seit 1939 lagerte er in einem Sherry-Cask. Das Ergebnis: „Ein Duft von Lilien, Handcreme und dem weichen Leder einer Damenhandtasche“, so der Produzent. Zum Beweis liefert er zum Whisky gleich ein Exemplar mit: eine lederne Damenhandtasche.

Ganze 100 Flaschen standen 2014 zum Einheitspreis von 22.500 Euro zum Verkauf. Kurz darauf verlangte ein Händler aus Birmingham bereits 33.218 Euro für eine Flasche des traditionsreichen Tropfens. Künftig wird dieser wohl älteste Whisky der Welt, wenn überhaupt, nur noch auf Auktionen zu sehen sein.

Nice to know: Der Name Mortlach wird sehr unterschiedlich gedeutet. „Großer, grüner Hügel“, lautet eine Interpretation. Eine andere: „Massaker an den Wildgänsen“. Auch wenn mit den Wildgänsen das dänische Heer gemeint ist, scheinen die Interpretationen doch sehr frei zu sein.

Eine lachende Frau hält mit weißen Baumwollhandschuhen eine tropfenförmige Flasche Whisky

Old Ingledew – Alter unklar

In manchen Listen der ältesten Whiskys der Welt taucht an erster Stelle der amerikanische Bourbon Old Ingledew auf. Er soll zwischen 1762 und 1802 gebrannt und bis 1860 im Fass gelagert worden sein.

Eine Flasche davon befand sich im Keller von J.P. Morgan, dem Gründer der gleichnamigen, größten Bank der USA. Sie ist eines von drei Exemplaren einer Edition und seit drei Generationen im Besitz einer amerikanischen Familie.

Die beiden anderen Flaschen gingen an die ehemaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt und Harry S. Truman. Die beiden sollen etwas völlig Verrücktes mit dem alten Tropfen gemacht haben: Sie haben ihn getrunken.

Nice to know: Bei einer Versteigerung des Auktionshauses Skinner ging der Old Ingledew für umgerechnet 115.000 Euro über den Ladentisch.

Eine Schwarzweiß-Aufnahme eines lachenden Mannes im Sakko, auf einem Korbstuhl sitzend

Alte Whiskys – ein Werk von Generationen

Angenommen, ein Distiller ist erst 30 Jahre alt und setzt einen Whisky wie den Mortlach für 75 Jahre an. Dann würde er bei der Abfüllung aller Voraussicht nach nicht mehr leben. An der Herstellung solch Meisterwerken der Brennerei-Kunst arbeiten bis zur Marktreife mehrere Generationen. All ihr Wissen und ihre Erkenntnisse gehen in den Whisky über.

Bei der Frage, ob Whisky besser pur, auf Eis oder gar gemixt in einem köstlichen Whisky-Cocktail getrunken wird, scheiden sich seit jeher die Geister. Ob Scotch, Bourbon, Rye, Single Malt oder auch Whisky aus Japan – für welche Whisky-Sorte du dich auch entscheidest, genießen lässt sich der edle Tropfen am besten aus einem edlen Whiskyglas oder speziellen Nosing-Glas.

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FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Wie alt ist der älteste Whiskey der Welt?
2022 entdeckte der Hausverwalter des schottischen Schlosses Blair Castle zufälligerweise 40 Flaschen eines fast 200 Jahre alten Scotchs. Dieser ist wohl der älteste Whisky der Welt. Wenn es allerding um die Reifung geht, gilt der 75 Jahre alte Mortlach von Gordon & MacPhail als ältester seinesgleichen.
Wie alt ist ein guter Whisky?
Whisky wird nicht automatisch besser, je länger er lagert. Wie alt ein guter Whisky sein muss, lässt sich demnach pauschal nicht beantworten, doch um sich Whisky nennen zu dürfen, muss er in Schottland mindestens drei Jahre im Fass gelagert werden.

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