- Vegetarisches Fine Dining im Cookies Cream mit Club-Atmosphäre und Hinterhofcharme
- Gemüse satt im unkomplizierten vegetarischen Restaurant Kopps
- Gut für den Kreislauf: Die vegetarische Coffeebar Isla Coffee Berlin
- Tanz der Aromen im Glas und auf dem Teller im Cocktail-Bistro Bonvivant
- Deftig und deutsch: Wirtshausküche in der vegetarisch-veganen Braugaststätte Vaust
- Vegetarisch für Fortgeschrittene
Vegetarisches Fine Dining im Cookies Cream mit Club-Atmosphäre und Hinterhofcharme
Gemüse ist sein Fleisch, jedenfalls behandelt Chefkoch Stephan Hentschel Lauch oder Sellerie so und zaubert eine Fülle an Aromen. Seine gebackene Aubergine mit Edamame, Papadam, Liebstöckel und Zwiebel ist legendär wie auch die Sellerie-Essenz. Ganz zu schweigen vom Signature Dish Parmesanknödel, dem Gericht der ersten Stunde, inzwischen in vielen köstlichen Variationen. Nicht nur wird rein vegetarisch gekocht, die Produkte stammen auch überwiegend aus Brandenburgischer Landwirtschaft.
Dass man im Cookies Cream so fabelhaft vegetarisch speisen kann, vermutet nicht, wer sich erst einmal den Weg zum Restaurant neben der Komischen Oper durch Hinterhöfe, vorbei an Europaletten und Müllcontainern gebahnt hat. Aber schon seit 2007 logiert das mittlerweile mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Lokal in dem ehemaligen Club. Unten empfängt dich eine schummrige Bar, bevor es zum Essen dann in den helleren ersten Stock geht.
Vom Stern erfreut, aber unbeeindruckt, serviert die Crew von Cookies Cream ihre Gourmetküche weiterhin in den unkonventionellen Räumen im Industriestil, die die Barvergangenheit nicht verleugnen können, mit herausfordernder Kunst an den Wänden.
Must-do: Über den Dächern Berlins speisen: Seit 2021 verfügt das populäre Restaurant über eine Terrasse auf dem Dach des benachbarten Hotels The Westin Grand.
Adresse: Behrenstraße 55, 10117 Berlin-Mitte
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Gemüse satt im unkomplizierten vegetarischen Restaurant Kopps
Sein blaues Wunder erlebt, wer das Kopps am Koppenplatz hinter der Torstraße betritt. Und gemeint sind nicht die blauen Wände der lichten Räume im nüchternen Plattenbau. Auch nicht das blaue Geschirr oder die alten Türen an der Decke. Sondern die ausschließliche Gemüseküche, die so malerisch auf den Tellern angerichtet ist. Perlgraupen mit Paprika-Aioli, Kartoffelkloß, Pilzsand und Brombeereissorbet schwelgen in Lilatönen, die Erbsenvariation mit Pannacotta, Mandeln und Rhabarberespuma stellen ein Blumenbeet nach.
Vegetarisch oder vegan, mit diesen Begriffen wirbt das Restaurant, das es schon seit 2011 gibt, gar nicht für sich. Obwohl es so kompromisslos ist (es gibt keinen Fleischersatz in Form von Tofu & Co), ist es nicht dogmatisch. Dort steht nur saisonales, regionales und hauptsächlich Biogemüse im Mittelpunkt. Gekocht wird mit Ökostrom und Biogas, selbst die Spülmaschinen reinigen biologisch abbaubar. Auch die Weine sind aus Bio- und biodynamischem Anbau. Und wer lieber null Promille mag, bekommt eine kreative nichtalkoholische Getränkebegleitung zum Essen.
Das wöchentlich wechselnde Abendmenü bietet mit maximal sieben Gängen ausreichend Gelegenheit, sich von Einfallsreichtum und Aromenkunst des Duos am Herd, Marcus Kümmel und Niklas Mirinioui, zu überzeugen. Und wochentags gibt es mittags einen Drei-Gänge-Lunch-Express für Eilige, die trotzdem gesund und nachhaltig essen möchten.
Must-do: Ganz neu: Täglich von 17.30 bis 23 Uhr Cocktailkreationen mit leckerem Fingerfood an der Bar und sommers auf der Sonnenterrasse genießen.
Adresse: Linienstraße 94, 10115 Berlin-Mitte
Berlin entdecken, Vorteile genießen
Gut für den Kreislauf: Die vegetarische Coffeebar Isla Coffee Berlin
An Schlichtheit kaum zu überbieten – und auch nicht an Geschmack: Sauerteigbrot mit Butter, weichen Eiern, brauner Butter, Salsa verde und Petersiliensalz. Im Isla Coffee in Neukölln kannst du von morgens um 8.30 bis 16 Uhr (17 Uhr am Wochenende) vegetarisch frühstücken, brunchen, lunchen und Kuchen essen. Alles hausgemacht aus saisonalen, regionalen und auch Bioprodukten, die möglichst verpackungsfrei geliefert werden. Und aus Resten.
Denn das Lokal von Peter Duran und Philipp Reichel setzt mit einer innovativen Kreislaufwirtschaft komplett auf Nachhaltigkeit und Zero Waste. Hast du dich schon einmal gefragt, wie viel Reste beim Aufschäumen von Milch entstehen? Bei zwölf Litern täglich für Cappuccino und Latte macchiato sind das ganze zwei Liter. Im Isla Coffee wird daraus Ricotta für den saftigen Rote-Bete-Kuchen gemacht. Auch altbackenes Brot, das von der nachhaltigen Albatross Bakery stammt, wird zu köstlichem French Toast oder Brotpudding zum Sonntagsbrunch.
Der Kaffeesatz geht an das Berliner Start-up Kaffeeform, die daraus Kaffeebecher herstellen. Auf dem Kaffeesatz werden auch Pilze gezüchtet, die mittags die würzigen Porridges und Bowls bereichern. Nächstes Projekt: Selbst fermentierter Kombucha aus Teesatz, der ja schließlich noch für zwei, drei weitere Aufgüsse gut ist.
Must-do: Das Grilled-Cheese-Sandwich mit selbst fermentiertem Kimchi probieren.
Adresse: Hermannstr. 37, 12049 Berlin-Neukölln
Zero-Waste-Vorreiter in Berlin
Tanz der Aromen im Glas und auf dem Teller im Cocktail-Bistro Bonvivant
Cocktail-Bistro nennt sich das vegetarische Restaurant Bonvivant mit Bar im vorderen Bereich. Grün und Creme, wie das glänzend gekachelte Eckhaus in Schöneberg, dazu Rosa, Messing und Samt bestimmen das elegant-lässige Interior des erst 2019 eröffneten Lokals. Gerade hat der Österreicher Nikodemus Berger den Herd übernommen. Er ist seit seinem dritten Lebensjahr Vegetarier und begeistert mit seiner aromenreichen und fantasievollen Küche. Barchef Elias Heintz liefert dazu fein abgestimmte Drinks.
Denn mit ihnen, so die Idee, kann man viel genauer auf die Aromen der Gerichte eingehen als mit dem üblichen Wein (den es dort natürlich auch gibt). „Vorneweg einen Cocktail und dann essen“ ist damit nicht gemeint: Vielmehr gibt es hier ein ausgefeiltes Food-Cocktail-Pairing – zu jedem Gang erhältst du den komplementierenden Drink. Dabei sind alle Gerichte und Drinks vegetarisch und bestehen aus Zutaten von Produzent:innen aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in Bio-Qualität.
Die Karte ist klein, macht aber darum die Auswahl nicht leichter. Gut, dass Teilen hier trotz Fine-Dining-Niveau erwünscht ist. So kannst du von Gurke, frisch und fermentiert, mit Holunder und Rauchmandel, über Lauch mit Zwiebel, Kartoffel, Pfifferling und Berliner Miso bis zu Blumenkohl mit Schafsmilch, Berberitzen, Za’atar und Arganöl alles probieren. Samt Cocktails, versteht sich.
Must-do: Samstag und Sonntag kannst du hier von 10 bis 15 Uhr ausgiebig vegetarisch brunchen.
Adresse: Goltzstraße 32, 10781 Berlin-Schöneberg
Deftig und deutsch: Wirtshausküche in der vegetarisch-veganen Braugaststätte Vaust
Currywurst, Gulasch, Spätzle, Vesperteller, dazu ein Bier aus der hauseigenen Brauerei – in der Braugaststätte Vaust in Charlottenburg geht es deftig zu. Und komplett vegetarisch-vegan. Für Bier gilt das ja ohnehin, aber sogar vegane Weine, die beispielsweise ohne Eiweiß geklärt werden, stehen auf der Karte. Auch Kaffee und Spirituosen kommen hier von lokalen Erzeuger:innen. In vielen Speisen spielt das Bier eine Rolle, vor allem das Treberbrot aus dem bei der Bierherstellung übrig gebliebenen Gerstenmalzschrot erfreut sich großer Beliebtheit.
Und nicht nur das ist hier hausgemacht, sondern auch ein Großteil der Speisen aus regionalen und überwiegend Biozutaten. Schon seit 2013 gibt es das Lokal, das die deutsche Küche pflegt, in der Nähe des Savignyplatzes. Das Bier braut Besitzer und passionierter Bierbrauer Wolfgang Grabolle in Moabit in der Anlage der Brewbaker-Brauerei.
Neuerdings gibt es auch ein feineres Drei-Gänge-Menü in der gemütlichen Braugaststätte: Zucchini-Puffer mit Hummus, gepickelten Zwiebeln, Koriander-Aioli und Tapioka-Paprika-Chips oder Blumenkohl mit Haferkruste, Hopfen-Jus, Kartoffelpüree mit Schmorzwiebeln, Karotten-Lauch-Senf-Pfanne und Chips vom Blumenkohlgrün schlagen eine elegante Brücke von der Gaststätte zum Restaurant.
Nice to know: Wer Lust hat zu lernen, das eigene Bier zu brauen, kann einen Kurs bei Bierbrauer und Besitzer Wolfgang Grabolle belegen.
Adresse: Pestalozzistr. 8, 10625 Berlin-Charlottenburg
Vegetarisch für Fortgeschrittene
Berlin macht es vor: Sich vegetarisch zu ernähren ist ein Lebensstil, der Gaumenfreude und Verantwortungsbewusstsein vereint. Wer würde diese originellen, anspruchsvollen und gänzlich undogmatischen Küchen nicht ausprobieren wollen? Und auch München, Hamburg oder Frankfurt locken vegetarische Restaurants mit Plant Cuisine der Extraklasse. Lass es dir schmecken!