- Feuerwehrhaus in Weil am Rhein: Das erste Gesamtbauwerk
- Heydar-Aliyev-Zentrum in Baku: Kultur in Wellenform
- Bergisel Skisprungschanze in Innsbruck: Hoch hinaus
- Havenhuis in Antwerpen: Das Juwel
- Messner Mountain Museum in Südtirol: Aus dem Berg heraus
- Neue Denkwege der Architektur
Zaha Hadid wurde 1950 in Bagdad geboren und gründete 1980 ihr eigenes Architekturbüro in London. Die Architektin, Professorin und Designerin behauptete sich in einer von weißen Männern dominierten Branche und schuf ein Lebenswerk, das bis heute nicht nur Architekturliebhaber:innen begeistert. Für unsere Sehgewohnheiten außergewöhnliche Formen und Materialien prägen das Repertoire der „Grand Dame der Architektur“, wie die 2016 verstorbene Hadid vom Magazin „Architectural Digest“ genannt wurde.
Feuerwehrhaus in Weil am Rhein: Das erste Gesamtbauwerk
Das 1993 erbaute Feuerwehrhaus auf dem Gelände des Vitra Campus ist das erste Gesamtbauwerk Hadids. Der Name des Baus ist keine Spielerei gewesen: Ein Jahrzehnt zuvor hatte es einen Großbrand auf dem Areal gegeben, sodass Hadids Entwurf die ersten Jahre nach der Fertigstellung tatsächlich als Feuerwehrstation für das Vitra-Gelände genutzt wurde. In dieser Funktion wurde es mit Hallen für die Löschfahrzeuge, Umkleideräumen, sanitären Anlagen und Gemeinschaftsräumen für die Feuerwehrleute geplant und umgesetzt.
Das Feuerwehrhaus ist ein aus mehreren Bauteilen zusammengesetztes Gebilde, das die Grenzen der Geometrie sprengt. Besucher:innen finden weder rechte Winkel noch Farbakzente in oder an dem Gebäude. So entsteht ein eigentümliches, klares Raumgefühl.
Das Besondere an der Bauweise: Die einzelnen Teilstücke wurden vor Ort auf dem Vitra Campus in Beton gegossen und entsprechend platziert. Heute wird das ehemalige Feuerwehrhaus als Raum für Veranstaltungen des Vitra Design Museums genutzt.
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Adresse: Vitra Campus, Charles-Eames-Straße 2, 79576 Weil am Rhein
Besichtigung: Besucher:innen können zweistündige Architekturführungen über den Vitra Campus buchen.
Heydar-Aliyev-Zentrum in Baku: Kultur in Wellenform
Das Kulturzentrum in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku setzt sich architektonisch deutlich vom Rest der Stadt ab. Neben einem Stadtbild, das bauwerklich von der sowjetischen Ära geprägt ist, behauptet sich das Heydar-Aliyev-Zentrum als ein futuristisches Statement mitten im Zentrum der Stadt. Es gilt als architektonisches Symbol für die Verbindung der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft des Staates und seines Zentrums.
Hadid schuf ein Gebäude mit Skulpturcharakter: Der Baukörper aus Beton wird von einer geschwungenen Dachkonstruktion mit einer Gesamtfläche von 40.000 Quadratmetern umschlossen. Große Teile der Fassade sind verglast und ermöglichen den Blick von außen ins Innere und umgekehrt. Vor allem bei Nacht entstehen imposante Lichtspiele. Die äußeren architektonischen Linien ziehen sich bis hinein ins Innere des Baus, wo Besucher:innen in mehreren Konferenz- und Konzertsälen, einer Bibliothek und dem Nationalmuseum die Kultur des Landes erleben können.
Adresse: 1 Heydar Aliyev Ave, Baku 1033, Aserbaidschan
Besichtigung: Die Parkanlage mit Rundumblick auf den Bau ist frei zugänglich, der Zutritt zum Museum ist kostenpflichtig.
Grünes Bauen
Bergisel Skisprungschanze in Innsbruck: Hoch hinaus
Das Skispringen hat in Österreich eine lange Tradition, so auch die Bergisel-Schanze in Innsbruck. Vor knapp 100 Jahren für erste sportliche Versuche genutzt, diente der Ort später für Olympische Spiele, aber auch für Konzerte und katholische Messen mit dem Papst. Er ist Aufmerksamkeit also gewohnt. 1999 gewann Hadid den Wettbewerb um die Neugestaltung der Skisprunganlage, die seit 2003 als solche genutzt wurde. Ihre Optik ist zugleich von klaren Linien und dynamischen Formen geprägt.
Mitten im Grünen auf dem Berg Isel und mit Blick auf Innsbruck und das Inntal ragt nun die Schanze mitsamt dem 50 Meter hohen Turm aus dem Wald heraus und in den Himmel hinein. Darin lag laut Hadid die Herausforderung in der Planung: aus der natürlichen Umgebung und der Architektur eine organische Einheit zu formen. Die Schanze ist – finden nicht gerade Sportveranstaltungen statt – für Besucher:innen geöffnet und bietet neben dem 360-Grad-Blick über die Berge auch kulinarischen Hochgenuss im Restaurant Bergisel Sky.
Adresse: Bergiselweg 3, 6020 Innsbruck, Österreich
Besichtigung: Die Panoramaterrasse und das Restaurant sind entweder über eine 455 Stufen zählende Treppe oder per Schrägaufzug zu erreichen. Die Begehung des Turms ist kostenpflichtig.
Nerdpedia
Havenhuis in Antwerpen: Das Juwel
Im Hafen von Antwerpen glitzert und funkelt es. Direkt neben dem Hafenkai der belgischen Hauptstadt steht eine spektakuläre Architektursymbiose aus Alt und Neu – in diesem Fall aus alter Feuerwehrkaserne und aufgesetztem Neubau von Zaha Hadid. Ein (neues) Haus auf einem (alten) Haus – und eine architektonische Meisterinnenleistung.
Das Gebäude als Ganzes ist heute Sitz der Hafengesellschaft Antwerpen und Arbeitsplatz für rund 500 Menschen. Sowohl das Innere als auch das Äußere des Baus symbolisieren somit das Zusammentreffen von Vergangenheit und Zukunft.
Hadids Bau, 2016 realisiert, besticht durch seine Präsenz, ohne dem historischen Bau im hanseatischen Stil den Rang abzulaufen. Er wirkt wie eine futuristische Ergänzung zur bestehenden Geschichte. Wie der Bug eines riesigen Schiffes ragt er in Richtung Wasser, zugleich funkeln die Glasfassaden wie ein geschliffener Diamant. Die Wolken und das nahe liegende Wasser werden durch die Fensterflächen des Baus reflektiert, sodass sich die Grenzen zwischen Himmel und Erde aufzulösen scheinen.
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Adresse: Zaha Hadidplein 1, 2030 Antwerpen, Belgien
Besichtigung: Neugierige können das Gebäude im Rahmen einer Gruppenführung besichtigen.
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Messner Mountain Museum in Südtirol: Aus dem Berg heraus
Auf 2.275 Metern Höhe, auf dem Gipfel des Bergs Kronplatz, hat Zaha Hadid ein Loch in den Berg gegraben und ein Museum hineingebaut. Das klingt kurios, ist aber so passiert. Auftraggeber war kein Geringerer als Reinhold Messner, der dort ein Museum für den traditionellen Alpinismus errichten ließ. Der karge Betonbau liegt größtenteils unter der Bergspitze, sichtbar sind lediglich der Eingang und die drei sternförmig angelegten Auswüchse mit den Glasfronten, durch die du einen imposanten Ausblick auf die Dolomiten und die Zillertaler Alpen hast.
Auf insgesamt 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche, die sich über drei Ebenen immer tiefer in den Berg gräbt, erfahren Naturfreund:innen alles über die Welt des Bergsteigens. Dabei bewegen sie sich in einer für Hadid typischen außergewöhnlichen Architektur: Die Räume im Innern gehen ineinander über, die tunnelartige Bauweise ohne Ecken wirkt fließend. Der verwendete Beton greift symbolisch den Fels am Berg auf und die Aussichtsplattformen an den Klippen des Berges schaffen einen zusätzlichen Bezug zur umgebenden Natur.
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Adresse: Gipfel des Kronplatz, 39030 Enneberg, Italien
Besichtigung: Der Besuch des Museums ist von Anfang Juni bis Mitte Oktober und von Ende November bis Ende April möglich.
Neue Denkwege der Architektur
Zaha Hadids Visionen waren im besten Sinne futuristisch. Sie schuf Bauwerke, die Menschen überraschen, begeistern und über die Zukunft der Architektur nachdenken lassen. So machte sie sich international einen Ruf als visionäre Architektin. Ein Gebäude, das du – neben dem Feuerwehrhaus in Weil am Rhein – in Deutschland besuchen kannst, ist das Wissenschaftsmuseum Phæno in Wolfsburg. Hier trifft Kunst auf Technik: An über 350 Experimentierstationen können Besucher:innen mit allen Sinnen Wissenschaft erleben.