- Heimat ist ein Ort: Teatre-Museu Dalí in Figueres
- Frühes Werk und letzte Ruhe: Dalí und seine Heimat
- Ein Tempel für die Kunst und den Künstler: Dalí wohin das Auge schaut
- Kunst in der Bucht: Das Dalí Haus bei Cadaqués
- Dalí – weltweit verehrter Exzentriker
Heimat ist ein Ort: Teatre-Museu Dalí in Figueres
Ein Museum schon zu Lebzeiten? Das gibt’s nur bei den ganz Großen. Pablo Picasso gehört dazu. Und dessen Zeitgenosse Salvador Dalí (1904 bis 1989). Es war Dalí selbst, der das ehemalige Theater seiner katalanischen Heimatstadt Figueres in das Teatre-Museu Dalí umbauen ließ. Damit wollte Dalí für sich selbst und sein Werk eine Art Tempel schaffen. So ist das Museum auch Ausdruck der Extravaganz dieses besonderen Künstlers. Das erkennst du schon von außen: Das Museum ist mit überdimensionalen Eiern gekrönt – ein Markenzeichen Dalís, das er auch auf seinem Wohnhaus in Portlligat verwendete. Im Innern erwarten dich wichtige Werke aus seinem Frühwerk, der surrealistischen Phase und seiner klassischen Periode. Passend zu dieser Extravaganz auch der Spitzname, den sich der wohl berühmteste Zwirbelbartträger selbst gab und mit dem er seit den 1970er-Jahren angesprochen werden wollte: der Göttliche.
Drei Hoteltipps in Barcelona
Barcelona ist die Hauptstadt Kataloniens. Von hier aus erreichst du auf Tagesausflügen die Dalí-Museen in Cadaqués und Figueres. Nach dem Ausflug kannst du den Abend in dieser spannenden Metropole ausklingen lassen. Hier drei Übernachtungsmöglichkeiten:
- Majestic Hotel & Spa Barcelona: Wer noch nicht genug von Kunst hat, sich aber auch entspannen will, macht mit diesem Hotel nichts falsch. Es liegt mitten in Barcelonas kreativem Zentrum, nach einem Bummel über den Prachtboulevard Passeig de Gràcia kannst du dich im Außenpool auf dem Dach erfrischen oder in der Sauna relaxen.
- Monument Hotel: Mitten drin im Trubel Barcelonas und gleichzeitig auf einer Scholle der Ruhe – das verspricht das Monument Hotel. Im Sommer lockt der Terrassenpool auf dem Dach mit Blick auf die Skyline von Barcelona.
- Cotton House Hotel Autograph Collection: Holzvertäfelte Wände, Treppenaufgänge aus Marmor, Fresken an den Decken – dieses Hotel verbindet moderne Annehmlichkeiten mit historischem Flair.
Frühes Werk und letzte Ruhe: Dalí und seine Heimat
Die Verbundenheit mit seiner Heimatstadt manifestiert sich in jenem Theater, das Dalí zu einem Museum umbauen ließ. Nach der Eröffnung 1974 wurde es in den 1980er-Jahren mehrfach erweitert. Wichtiger als die Arbeiten am Museum aber sind Dalís Werke darin. So umfasst die Sammlung Gemälde mit Titeln wie „Bildnis Galas mit zwei Lammkoteletts im Gleichgewicht auf der Schulter“ von 1933 oder „Weiches Selbstporträt mit gebratenem Speck“ von 1941. Und auch Dalí selbst ist Teil der Ausstellung: Er liegt in der Krypta unter der Glaskuppel des Museums begraben.
Wichtige Lebensdaten:
12. Mai 1904: Geburt in Figueres, Katalonien
1921: Dalí wird auf die Kunsthochschule in Madrid aufgenommen und fünf Jahre später hinausgeworfen
1934: Hochzeit mit Gala
1938: Treffen mit Sigmund Freud
ab 1940: Exil in den USA
1948: Rückkehr nach Portlligat
1971: Eröffnung des Dalí Museums in den USA
1974: Eröffnung des Teatre-Museu in Figueres
1982: Tod Galas
23. Januar 1989: Dalí stirbt in Figueres
Muse und Managerin: Gala Éluard Dalí
Ein Tempel für die Kunst und den Künstler: Dalí wohin das Auge schaut
Das Teatre-Museu ist so etwas wie der rote Faden im Leben von Salvador Dalí. Schon 1918, als 14-Jähriger, hat Dalí dort seine ersten Werke ausgestellt. Als es Anfang der 1970er-Jahre umgebaut wurde, war der Künstler nicht nur für das Deckengemälde verantwortlich. Er plante jedes Detail – von den ikonographischen Eiern auf dem Dach über die Toiletten bis hin zu seiner berühmten Installation im Innenhof, dem sogenannten Regentaxi. Dabei handelt es sich um einen alten Cadillac, ein Geschenk Dalís an seine Muse Gala. Auf dem Dach prangt die Esther, eine Skulptur, die Ernst Fuchs ihm schenkte. Im Innern des Autos beginnt es zu regnen, sobald ein:e Besucher:in eine Münze einwirft.
Dalí stellte nicht nur viele eigene Werke im Museum aus, sondern gab auch befreundeten Künstler wie Ernst Fuchs, Arno Breker oder Wolf Vostell Raum für ihre Exponate.
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Kunst in der Bucht: Das Dalí Haus bei Cadaqués
Knapp 40 Kilometer von Dalís Geburtsort Figueres entfernt liegt Portlligat, eine kleine Bucht in der Nähe von Cadaqués, vom Festland durch einen 30 Meter breiten Kanal getrennt. Dort kaufte Salvador Dalí ab 1930 mehrere in den Hang gebaute Fischerhütten, die er zu einem Anwesen umbauen ließ. Auf den Dächern grüßen schon von weitem die Dalí-typischen Eierskulpturen. Von 1930 bis 1982 lebte und arbeitete Dalí dort.
„Die Zeit vergeht langsamer und jede Stunde hat ihre eigene Dimension“, sagte Dalí einst über Portlligat. Die Bucht taucht in mehreren seiner Bilder auf, etwa im Werk „Die Madonna von Portlligat“. Heute können Besucher:innen im Dalí Haus erleben, wie der Meister einst lebte und arbeitete.
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Drei Restaurant-Tipps rund um Cadaqués und Figueres
Katalonien ist nicht nur bekannt durch Dalís Kunst, auch Feinschmecker:innen kommen hier voll auf ihre Kosten. Drei exklusive Restaurants, in die du einkehren kannst, wenn nach der Kunst der Hunger kommt:
- El Celler de Can Roca: Ein Restaurant ist nie fertig. So blicken die Roca-Brüder auf ihr Restaurant, das sich seit 30 Jahren in stetigem Wandel befindet. Was aber immer gleich hervorragend bleibt: die großartige, in Teilen anarchische Küche. Das Restaurant liegt südlich von Figueres in Girona.
- Restaurante El Trull d'en Baserba: Kleines, feines Restaurant mit typisch katalanischer Küche und selbstgemachtem Öl. Mitten in Figueres gelegen und nur fünf Gehminuten vom Teatre-Museu Dalí entfernt.
- Compartir: Kleine Portionen, großer Geschmack. Das Compartir darf getrost als Restaurant mit gehobener Küche bezeichnet werden. Vor allem Fans von Fisch und Meeresfrüchten kommen auf ihre Kosten. Vom Dalí Haus sind es keine 20 Minuten zu Fuß bis dorthin.
Dalí – weltweit verehrter Exzentriker
Während das Teatre-Museu Dalí in Figueres eine Art Werkschau ist, zeigt das Dalí Haus in der Nähe von Cadaqués neben einigen Bildern auch die private Seite Salvador Dalís – vom Arbeiten und Wohnen bis zu privaten Fotografien. Und auch jenseits seiner katalanischen Heimat kannst du dich auf die Spuren des Ausnahmekünstlers begeben. So solltest du dir beispielsweise unbedingt auch die Burg im spanischen Púbol anschauen, die Dalí für seiner Gattin und Muse Gala erstand und zu einem surrealistischen Palast umbaute: das Castell Gala Dalí de Púbol.
Weitere wichtige Museen finden sich etwa in Berlin oder Paris. Die größte außereuropäische Sammlung seiner Werke ist in St. Petersburg, Florida zu sehen. Das Dalí Museum wurde bereits zu Lebzeiten des Künstlers 1971 eröffnet – und von ihm selbst eingeweiht.