- Lockengelöt: Aus Alltäglichem Überraschendes schaffen
- Piet Hein Eek: Museumsreife Recycelunikate
- Second Life Rugs: Kuschelweiche Bioteppiche aus Handarbeit
- OS2 Designgroup: Upcyclingmöbel mit Persönlichkeit
- Pentatonic: Patentierte und nachhaltige Kollektionen
- Geyersbach: Holzmöbel mit Geschichten
- Ästhetisches und zeitgemäßes Interieur mit Recyclingmöbeln
Lockengelöt: Aus Alltäglichem Überraschendes schaffen
Im Jahr 2004 haben Dennis Schnelting und Carsten Trill den Möbelladen Lockengelöt gegründet. Sie fertigen aus ausgedienten Alltagsgegenständen neue Werke, die nicht nur gut aussehen, sondern auch funktional sind: Schallplatten werden zu Obstschalen oder Lampen, Ölfässer zu Couchtischen oder zu einer Hausbar. Das Credo: Gewöhnliches in einen ungewohnten Kontext setzen und so etwas Neues schaffen, das überrascht. Die Möbel von Lockengelöt werden lokal produziert und weltweit versendet. Und es gibt ein eigenes Geschäft im Hamburger Schanzenviertel.
Nice to know: Zu den ungewöhnlichsten Auftragsarbeiten von Lockengelöt gehört eine Lampe aus Flugzeugteilen für einen Lufthansamitarbeiter.
Einkauf auf Nummer sicher
Nerdpedia
Quelle: Statistisches Bundesamt
Piet Hein Eek: Museumsreife Recycelunikate
Der Niederländer Piet Hein Eek ist ein Vorreiter der Recyclingbewegung. 1990 fertigte er als Abschlussarbeit für die Designakademie in Eindhoven eine Kommode mit Schubladen aus Altholz. Das Holzrecycling war damals etwas ganz Neues. Heute sind seine Patchworkschränke aus bunten Holzplanken, die Kommoden und Tische aus ausgedienten Türen oder die Kronleuchter aus alten Lampen gefragte Designmodelle. Einige davon kannst du im Museum of Modern Art in New York besichtigen. Jedes Stück, das seine Manufaktur verlässt, ist ein Unikat.
Nice to know: Zur Manufaktur in Eindhoven gehört neben einem Showroom und den Verkaufshallen auch das Piet Hein Eek Hotel mit selbstverständlich vom Namensgeber eigens entworfenem Interieur.
Second Life Rugs: Kuschelweiche Bioteppiche aus Handarbeit
Die handgeknüpften Hochflorteppiche von Textildesignerin Ute Ketelhake sind aus GOTS-zertifizierten Produktionsresten aus reiner Schurwolle hergestellt. Bei Second Life Rugs bekommt das, was sonst weggeworfen würde, ein zweites Leben. Die geschnittenen Reste werden gekocht und gefilzt, bis sie ihre wunderbare Geschmeidigkeit erhalten.
Am Webstuhl entstehen die ökologisch einwandfreien Teppichunikate. Sie sind robust, leicht zu reinigen und ebenfalls recycelbar und sollen – so wünscht es sich die Designerin – zu Lieblingsstücken werden, „die schon im eigenen Kinderzimmer lagen und auf denen die Enkel auch noch krabbeln werden“.
Nice to know: Ute Ketelhake wurde mit ihrem Label Second Life Rugs vielfach preisgekrönt, unter anderem mit dem German Design Award 2017 und den Niedersächsischen Staatspreis für das gestaltende Handwerk 2016.
Recyceln vs. Wiederverwertung
Laut Gesetz wird von Recycling gesprochen, wenn der verwendete Rohstoff vorher als Abfall eingestuft wurde, sonst handelt es sich um Wiederverwendung. Umgangssprachlich wird Recycling oft für beide Bedeutungen genutzt. Die effizienteste Abfallwirtschaft der Welt hat Südkorea, gefolgt von Dänemark, Deutschland liegt auf Platz 3.
Quelle: Welt-Abfall-Index 2022 von Sensoneo
OS2 Designgroup: Upcyclingmöbel mit Persönlichkeit
Bei der OS2 Designgroup von Oliver Schübbe entstehen seit dem Jahr 2000 aus weggeworfenen Altmöbeln von Wertstoffhöfen oder Secondhand-Kaufhäusern neue Designmöbel. Die Designer:innen sind stets darauf bedacht, Material in einem ökologischen Kreislauf zu halten. Die Formensprache etwa des Sessels Pixelstar ist funktional, Gebrauchsspuren gehören zur Ästhetik. Bei der Garderobe „drink more champagne“ dienen Champagnerkorken als Aufhänger. Die handgefertigten Upcyclingstücke sind Unikate, haben Persönlichkeit und eine hohe Gestaltungsqualität.
Nice to know: Das Regal Frank aus 100 Prozent Altholz ist der Verkaufsschlager der OS2 Designgroup. Es besteht aus beliebig kombinierbaren Einzelelementen und kann sich somit an wechselnde Zimmergrößen anpassen.
Pentatonic: Patentierte und nachhaltige Kollektionen
Die Designer Jamie Hall und Johann Bödecker verfolgen mit ihrem Label Pentatonic seit 2017 das Ziel, nachhaltige Möbel und Wohnaccessoires herzustellen. Es geht ihnen darum, vermeintlichen Abfallprodukten ein zweites Leben zu geben. Zum Beispiel entstand aus Wollresten von Eileen-Fisher-Kleidung eine neue Kollektion. Zu den Circular-Design-Produkten von Pentatonic zählt die AirTool-Kollektion, ein patentiertes modulares Baukastensystem. Zu ihrer Produktpalette gehören Tische und Stühle sowie eine kleine Kollektion an Geschirr.
Nice to know: Gemeinsam mit dem Kreativkollektiv I Am Other von Pharrell Williams entwickelte Pentatonic das Besteckset Pebble für unterwegs aus nachhaltigen und erneut recycelbaren Materialien.
Good to know
Geyersbach: Holzmöbel mit Geschichten
Aus alten Dielen, Fußleisten und Türfüllungen, viele aus Berliner Gründerzeithäusern, entstehen in der Werkstatt von Geyersbach Tische, Bänke und Hocker aus mehr als hundert Jahre altem Kiefernholz. Ihre Geschichte kannst du den Recyclingmöbeln ansehen, sie haben Schleif- und Farbspuren – das macht sie interessant. Bevor sie ihre neue Funktion finden, wird das Holz bei Geyersbach aufwendig bearbeitet. Die meisten fertigen Möbelstücke verlassen die Werkstatt in Berlin mit einem mehrfach aufgetragenen Überzug aus seidenmattem Hartwachsöl.
Nice to know: Die Berliner RaumErweiterungsHalle REH ist tagsüber Showroom für die Geyersbach-Möbel, abends verwandelt er sich in eine Lese- oder Jazzbühne.
Ästhetisches und zeitgemäßes Interieur mit Recyclingmöbeln
Dank Recyclingmöbel können Materialien in einem ökologischen Kreislauf gehalten werden, das schont die Umwelt. Zudem sind diese sehr nachhaltigen Einrichtungsgegenstände oftmals Designobjekte, die herkömmlich produzierten Möbeln an Funktionalität und Ästhetik in nichts nachstehen. Ob ein Objekt, das bewusst Gebrauchsspuren und damit Charakter zeigt, oder eines, das aussieht wie neu – Recyclingmöbel sind ein Mehrwert für die Umwelt und dein Interieur.