- 212 lebensgroße Skulpturen im Vigeland-Park
- Größter Park der Welt eines einzigen Künstlers
- Vom zornigen Jungen zum imposanten Monolithen
- Vigeland-Park ein Must-see
212 lebensgroße Skulpturen im Vigeland-Park
Früher wurde sie oft milde belächelt. Galt als „hässliche Schwester“ Stockholms und Kopenhagens. Doch wer sich im Jahr 2021 in Oslo aufhält, kann kaum verstehen, wie dieses Urteil einst zustande kam. Denn mittlerweile verfügt die norwegische Hauptstadt über ein geradezu bezauberndes Flair. Viele Künstler:innen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten hier niederließen, haben mit ihren Werken dazu beigetragen.
Dabei ist eine der beeindruckendsten Installationen schon seit 1950 zu bewundern: der Vigeland-Skulpturenpark. 212 lebensgroße Stein-, Gusseisen- und Bronzeskulpturen des norwegischen Bildhauers Gustav Vigeland stehen unweit des Stadtzentrums im heutigen Frognerpark unter freiem Himmel und trotzen Wind und Wetter.
Extra-Tipp
Größter Park der Welt eines einzigen Künstlers
20 Jahre lang hat der Künstler an seinem Gesamtwerk gearbeitet, bis er im Jahr 1943 verstarb. Seine Arbeit beschränkte er allerdings nicht nur auf die Skulpturen – Vigeland entwarf den gesamten Park gleich mit, einschließlich der Gartenarchitektur, mit alten, teils exotischen Bäumen wie Ginkgo und Mammutbaum, Brücken, Brunnen und Umzäunung.
Damit ist der Vigeland-Park der größte Skulpturenpark der Welt, der von einem einzigen Künstler geschaffen wurde. Da die meisten Figuren erst 1950 an ihren heutigen Platz gebracht wurden, konnte Vigeland ihn in seiner Vollendung selbst nicht mehr begutachten.
Vom zornigen Jungen zum imposanten Monolithen
Das Thema des Parks ist eine Ode an das Leben. Vigeland ging es in erster Linie darum, menschliche Beziehungen abzubilden. Plastiken, die vorwiegend nackte Personen verschiedener Geschlechter und Generationen zeigen, posieren für die Besucher:innen: Einige tanzen, spielen und turnen, andere grämen sich. Eine Familie rennt, als ginge es um ihr Leben, die Gesichtszüge entgleiten den Mitgliedern fast. Diverse Paare stehen eng beieinander, ihre Wärme und Geborgenheit wirken auch in Stein gemeißelt noch real.
Der Großteil der Skulpturen ist in fünf Gruppen auf einer 850 Meter langen Achse verteilt:
- das Hauptportal,
- die Brücke mit dem Platz der Kinder,
- der Springbrunnen,
- der Monolithhügel und
- der Zirkel des Lebens.
Am höchsten Punkt des Parks steht das buchstäblich alles überragende Highlight, der Monolith. Das massive Monument wurde aus einem einzigen Granitblock gehauen und wiegt mehrere hundert Tonnen. Aus dem knapp 15 Meter hohen Monolithen wurden 121 menschliche Figuren herausgearbeitet, die ineinander verwoben in Richtung Himmel klettern.
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Der kleine Hitzkopf ist ein Wahrzeichen Oslos
Ein Garant für eine ihn umringende Menschentraube ist zudem der Sinnataggen, ein nur 83 Zentimeter großer und sehr zorniger Junge, der mit seinen Füßen aufstampft. Diese Statue auf der Brücke zählt heute zu den Wahrzeichen Oslos und ist eines der beliebtesten Fotomotive.
Und am Rande des Frognerparks steht ein nicht minder imposantes, längliches Backsteingebäude. Hier arbeitete Vigeland bis zu seinem Tod. Die Stadt Oslo hatte ihm das Haus auf Lebenszeit als Atelier zur Nutzung überlassen. Dafür vermachte der Bildhauer sein Lebenswerk dem Staat Norwegen. Das Atelier wurde im Laufe der Jahre vergrößert und beherbergt heute das Vigeland-Museum.
Vigeland-Skulpturenpark: Wo und wann
Adresse: Nobels gate 32, 0268 Oslo, Norwegen.
Öffnungszeiten: Der Park ist 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr geöffnet und kostet keinen Eintritt.
Vigeland-Park ein Must-see
Gustav Vigeland hat Menschen in so ziemlich jeder vorstellbaren Position in Figuren gegossen und dabei viel Wert darauf gelegt, dass diese ihre Emotionen zur Schau stellen. Wer das Lebenswerk Vigelands selbst durchläuft, wird verstehen, warum der Park zusammen mit dem Schloss des Königs eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Norwegen ist.