- Typisch Industrial: Große Flächen, hohe Decken
- Die Ästhetik: Rau und unverputzt
- Die Farben: Nüchtern mit bunten Akzenten
- Die Einrichtung: Metall trifft auf Holz
- Das Licht: Fabrikleuchten und Stumpenkerzen
- Industrial Style: Perfekt unperfekt
Typisch Industrial: Große Flächen, hohe Decken
Räumlichkeiten, in denen Küche, Wohnzimmer und mitunter auch der Schlafbereich wie selbstverständlich ineinander übergehen, sind für den Industrial Style ideal. Zum Wohnen umgebaute Fabrikhallen, Werkstätten und Lofts bringen damit von vornherein die Eigenschaften mit, die zu diesem Trend gehören: hohe Decken, große Räume und Fenster. Aber auch in kleineren Wohnungen oder Häusern lässt sich der Style realisieren. Es kommt dann auf die typischen Accessoires an.
Im Alltag oder auf Reisen
Die Ästhetik: Rau und unverputzt
Die Ästhetik des Industrial Style ist rau. Unverputzte Wände, Beton, Metall und unbehandeltes Holz kennzeichnen den Look, der besonders Männern gut gefällt. Frei liegende Rohre, nackte Glühlampen, Lichtschalter auf Putz sind typische Details. Um ihn ohne allzu großen Aufwand zu erzeugen, sind auch Tapeten mit Ziegel- oder Betonoptik gut geeignet. Schon eine Wand genügt für den gewünschten Effekt. Als Boden bieten sich Estrich, Beton, Holzdielen oder auch Fliesen aus Naturstein an.
Die Farben: Nüchtern mit bunten Akzenten
Die bestimmenden Farben sind Schwarz, Grau und Weiß. Stahl und Bronze gehören unbedingt dazu. Ziegelrot, Ockergelb oder Grün, Blau und Türkis setzen Akzente und passen gut zu den dunklen Tönen und Metall. Der raue Look soll ja nicht trist wirken, und einige warme Farbtöne lockern die Atmosphäre auf. Farbig sind jedoch vor allem die Wohnaccessoires, Stühle, Vasen, Kissen. Auch braunes, unbehandeltes Holz – etwa Paletten – fügt sich gut in den Stil ein.
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Die Einrichtung: Metall trifft auf Holz
Der Industrial Style lebt von Gegensätzen. Kühles Metall trifft auf warmes Holz, Werkstattmöbel mit Patina auf edle Designerteile, weiche Teppiche liegen auf Industrieböden. So entsteht ein perfekt unperfekter Look, der minimalistisch und zugleich wohnlich ist. Ein Material wie Glas, etwa als Tischplatte auf einem robusten Unterbau aus Metall oder Holz, verleiht ihm sogar eine legere und elegante Note.
Auch im Industrial Style sind „gemütliche“ Akzente erlaubt. Kissen aus Samt sind ein interessanter Kontrast zu rohem Holz und Metall, genauso wie orientalische Teppiche oder ein Flokati auf Industrieböden. Die Wände bleiben eher leer – vielleicht mit Ausnahme einiger großformatiger Bilder, etwa Schwarz-Weiß-Fotografien mit Industriemotiven. Gut passt auch Kunst im Pop-Art-Stil – und es muss kein echter Warhol sein.
Die Möbel
- Industrial Style im Wohnzimmer: Ein altes braunes Ledersofa ist fast ein Must-have. Besonders gut passt das klassische cognacfarbene Chesterfield-Sofa mit typischem Rautenmuster und Nieten; ein Couchtisch aus Metall ist eine gute Ergänzung. Industrieregale, höhenverstellbare Metallhocker, vielleicht eine alte Weinkiste als Behälter für Zeitschriften komplettieren die Einrichtung.
- Industrial Style in der Küche: Als Tisch bietet sich eine Werkbank an, höhenverstellbare Metallhocker stehen um den Küchenblock aus rustikalem Holz. Nudeln, Reis und Gewürze werden in Metalldosen oder Weckgläsern aufbewahrt.
- Industrial Style im Schlafzimmer: Ein Bett aus unbehandeltem Holz, der Metallschrank erinnert an einen Spind. Vielleicht hast du sogar Glück und findest einen alten im Vintagegeschäft oder auf dem Flohmarkt.
- Industrial Style im Bad: Hier gelten die dieselben Regeln wie auch in anderen Räumen – unverputzte Wände, raue Materialien. Ein Spiegel könnte zum Beispiel an einer groben Metallkette hängen, Schalen oder Becher in Betonoptik gestaltet sein. Fast selbstverständlich: Rohre und Leitungen werden nicht verkleidet.
Ein naher Verwandter: Japandi
Das Licht: Fabrikleuchten und Stumpenkerzen
In jedem Einrichtungsstil trägt die Beleuchtung entscheidend zum Charakter der Wohnung bei – und eine klassische Designerlampe kann jedes Zimmer aufwerten. Typisch für den Industrial Style sind von der Decke hängende Fabrikleuchten aus Metall oder ein Arrangement aus Glühbirnen. Wandlampen, die sich ausziehen lassen, und Scheinwerfer aus dem Fotostudio passen ebenfalls gut ins Ambiente. Dekorativ und stimmungsvoll sind alte Leuchtreklamen. Dicke Stumpenkerzen in Laternen geben der schroffen Atmosphäre einen romantischen Touch.
Industrial Style: Perfekt unperfekt
Der Industrial Style ist funktional und rau. Dem Stuck in der Altbauwohnung entsprechen hier die freiliegenden Rohre und unverputzten Ziegelwände. Seine Dekorativität erhält der Stil durch den Charme des nicht Perfekten. Vintagemöbel sollten Gebrauchsspuren aufweisen – damit erzählen sie eine Geschichte, und Authentizität ist zentral. Wer sich im Industrial Style einrichtet, sucht auf dem Flohmarkt nach Wohnaccessoires aus der Arbeitswelt. Exklusive Stahlrohrmöbel im Bauhausstil passen gut zu diesen Vintagestücken. Das Nebeneinander von Neu und Alt gehört zu diesem Wohntrend.