- PH 5 von Poul Henningsen
- Gräshoppa von Greta Grossman
- Kaiser Idell 6631 Luxus von Christian Dell
- Astro-Lavalampe von Edward Craven Walker
- DMB 26 von Marianne Brandt
- Die Reihe AJ von Arne Jacobsen
- Arco von Pier und Achille Castiglioni
- Lampenklassiker sind zeitlos
PH 5 von Poul Henningsen
Einer der berühmtesten Klassiker des Lampendesigns stammt von dem Dänen Poul Henningsen. Nach langjähriger Zusammenarbeit mit dem Beleuchtungsunternehmen Louis Poulsen entwarf Henningsen 1958 die Pendelleuchte PH 5. Ihre Bezeichnung speist sich aus den Initialen ihres Designers und dem Durchmesser des größten ihrer drei Schirmsegmente (50 Zentimeter). Henningsen designte die PH 5 so, dass jegliches damals verfügbare Leuchtmittel, auch Lichterketten, verwendet werden konnte.
Das Besondere an der PH 5 ist ihre Konstruktion: Das aus Aluminium gefertigte Dreischirmsystem wird durch drei vertikal gebogene Streben verbunden. So wird das Licht sowohl horizontal als auch vertikal abgestrahlt, was eine komplett blendfreie Beleuchtung ermöglicht.
Das Design der PH 5 trägt die Züge der 1950er-Jahre, fügt sich durch die zeitlose Linienführung jedoch in jegliche Raumstrukturen ein. Seit dem Jubiläum der Leuchte ist sie in einer Vielzahl von Farbdesigns erhältlich.
Verfügbar: über den Hersteller Louis Poulsen, ab etwa 850 Euro
Nice to know: Henningsens Wunsch, jegliches Leuchtmittel verwenden zu können, ist durch kontinuierliche Weiterentwicklung heute noch möglich: Die PH5 lässt sich mit Glühlampen ebenso nutzen wie mit Halogen- oder LED-Leuchten.
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Gräshoppa von Greta Grossman
Wie ein Lebewesen, das sich nach hinten lehnt: Das Design des Gräshoppa ist ebenso schlicht wie genial. Drei Beine und ein tütenförmiger Schirm reichen aus, um diesen Designklassiker zur Geltung zu bringen.
Die Schwedin Greta Grossman entwarf den „Grasshopper“, wie er häufig genannt wird, 1947. Die Stehleuchte wurde nach den Prinzipien des Bauhauses entworfen: Das Design soll sich den Bedürfnissen der Nutzer:innen anpassen, nicht andersherum. So kannst du dich entspannt in dein Sofa kuscheln, während dir der Gräshoppa Licht zum Lesen spendet.
So nonchalant, wie sich der Gräshoppa selbst gibt, liest sich auch der Werdegang der Designerin: Grossman ließ sich in einer männerdominierten Umgebung zunächst zur Tischlerin ausbilden, bevor sie ein Studium an der Kunstakademie in Stockholm absolvierte. Sie widmete sich sowohl der Keramik, dem Möbel- und Textildesign als auch der Architektur. Ihr bekanntestes Stück erlebt eine Renaissance und wird seit einigen Jahren vom dänischen Hersteller Gubi produziert und verkauft.
Verfügbar: über den Hersteller Gubi, ab etwa 800 Euro
Nice to know: Zu den Kund:innen von Grossmans Designstudio in Los Angeles, das sie nach ihrer Emigration mit ihrem Ehemann Billy Grossman 1940 aufbaute, gehörten prominente Persönlichkeiten wie Ingrid Bergman und Greta Garbo.
Kaiser Idell 6631 Luxus von Christian Dell
Dir kommt die Tischleuchte Kaiser Idell 6631 Luxus bekannt vor? Vermutlich bist du Fan von TV-Krimis! Die auch als „Kommissarleuchte” bekannte Tischlampe des Designers und Silberschmieds Christian Dell zierte seit den 1960er-Jahren etliche Schreibtische von TV-Kommissar:innen. Dabei unterstrich sie, wie auch im realen Leben, vor allem die Positionen ihrer Besitzer:innen: Meist war die Kaiser Idell an den Arbeitsorten gehobener Beamt:innen zu finden.
Zu diesem Klientel passt auch ihre zurückgenommene und unaufgeregte Form: Der asymmetrische Schirm wird von einem schlichten geschwungenen Leuchtenarm gehalten. Kaiser Idell verschreibt sich vorrangig der Idee des Bauhauses: „form follows function“. Das tut jedoch der Detailtreue keinen Abbruch – noch heute werden innerhalb der Produktion des dänischen Herstellers Fritz Hansen Lampenschirm und Lampenfuß von Hand lackiert.
Verfügbar: über den Hersteller Fritz Hansen, ab etwa 640 Euro
Nice to know: Das Modell Kaiser Idell gibt es nicht nur als Klassiker für den Tisch, sondern auch als Pendel-, Scheren- und Stehleuchte.
Der Einfluss des Bauhauses
Astro-Lavalampe von Edward Craven Walker
Mythen ranken sich um die Entstehungsgeschichte der allseits bekannten Lavalampe, im Original „Astro Lamp“ genannt. Bereits 1902 soll die Idee zur physikalischen Funktionsweise in Schriften erwähnt worden sein. Als gesichert gilt: Ihr Schöpfer ist der Brite Edward Craven Walker.
In einem englischen Pub entdeckte er um das Jahr 1950 eine merkwürdige Lampe mit sich darin bewegenden Flüssigkeiten. Sein Interesse war geweckt und Craven Walker entwickelte die Idee mithilfe von Orangensaftflaschen weiter.
Anfang der 1960er-Jahre gründete er seine Firma Crestworth Limited, später Mathmos, um die Lavalampen selbst zu vertreiben. In den 1960ern und 1970ern erreichte die Leuchte Kultstatus, erlebte in den 1990er-Jahren ein Comeback und findet selbst heute wieder ihren Weg in die Kinder- und Erwachsenenzimmer. Jedenfalls bei jenen, die sich für kuriose Geschichten und Designklassiker interessieren.
Verfügbar: im Onlineshop von Hersteller Mathmos, um 100 Euro
Nice to know: Craven Walker war ein Enfant terrible unter den Gründer:innen seiner Zeit. Er bewegte sich entweder mit seinem Jaguar oder seinem Hubschrauber fort, eröffnete einen FKK-Campingplatz und drehte Unterwasser-FKK-Filme.
DMB 26 von Marianne Brandt
Die Designerin der DMB 26, Marianne Brandt, begann mit nicht einmal 20 Jahren ein Studium der bildenden Kunst in Weimar. Sie widmete sich zunächst der Malerei, bevor sie sich nach einem Besuch einer Bauhaus-Ausstellung mit 30 Jahren in der Vorklasse von Josef Albers und László Moholy-Nagy einschrieb.
Nach ihrem Abschluss 1926 wurde sie zur stellvertretenden Leiterin der Metallwerkstatt ernannt und entwarf noch im selben Jahr die DMB 26, mit der das neue Bauhausgebäude in Dessau ausgestattet wurde.
Die Deckenleuchte DMB 26 besteht aus einer Opalglaskugel sowie drei Stäben, die die Kugel mit einer Deckenplatte verbinden. Ihre schlichte Eleganz fügt sich wunderbar in Wohnzimmer, Flur oder Badezimmer ein und verstreut ihr Licht gleichmäßig und unaufdringlich im Raum.
Zu Beginn ihrer serienmäßigen Produktion wurden die Metallteile noch aus Aluminium hergestellt. Heute wird, um eine Oxidation zu verhindern, vernickeltes Metall verwendet. Lampenfans haben die Wahl zwischen vier verschiedenen Größen der DMB 26.
Verfügbar: bei ausgewählten Händler:innen des Herstellers Tecnolumen und in Onlineshops, ab etwa 630 Euro
Nice to know: Marianne Brandt entwarf während ihrer Zeit am Bauhaus eine Vielzahl an Produkten, darunter Teekannen, Aschenbecher und eine Zucker- und Sahnegarnitur.
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Die Reihe AJ von Arne Jacobsen
Ein wenig erinnert die Form des Lampenschirms an den Aufsatz einer klassischen Gießkanne. Wie ein solcher Aufsatz das Wasser verteilt, streut der Lampenschirm der AJ-Reihe das Licht in einem bestimmten Radius. Dabei mutet er deutlich filigraner an als der Gießkannenaufsatz. Das Design der AJ ist geradlinig und schlicht, zugleich extravagant und mondän, was die Lampe zu einem vielseitig einsetzbaren Designklassiker macht.
Der Entwurf der AJ aus dem Jahr 1960 stammt von dem Architekten und Designer Arne Jacobsen und wurde erstmals für den Einsatz im SAS Royal Hotel in Kopenhagen kreiert. Jacobsen arbeitete damals nach dem Matroschka-Prinzip und entwarf nicht nur jegliche Einrichtungsgegenstände, Möbelstücke und Leuchten für das Hotel, sondern auch das Hotelgebäude selbst.
Heute wird die AJ von der Firma Louis Poulsen produziert und vertrieben. Wo und wofür du sie auch einsetzen möchtest: Du hast die Wahl zwischen Ausführungen als Tischleuchte, Steh-, Hänge- oder Wandleuchte.
Verfügbar: über den Hersteller Louis Poulsen, ab etwa 550 Euro
Nice to know: Arne Jacobsen war passionierter Botaniker und sehr naturverbunden. Das erklärt die Namen einiger seiner Möbeldesign-Entwürfe, darunter die Ameise, das Ei und der Schwan.
Arco von Pier und Achille Castiglioni
Die Brüder Pier und Achille Castiglioni haben ihren Entwurf der Bogenleuchte Arco von 1962 einer Straßenlaterne nachempfunden. Sie wollten eine Deckenleuchte kreieren, die keinerlei Beschädigungen an der Zimmerdecke hinterlässt und trotzdem einen großen Radius an Licht in den Raum wirft. So entstand die Arco und mit ihr ein bedeutendes Objekt modernen Produktdesigns, das es bis ins Museum of Modern Art in New York schaffte.
Der halbkugelförmige Lampenschirm aus Aluminium weist an der oberen Seite eine siebartige Öffnung auf. So wird für die Kühlung des Leuchtmittels gesorgt und ein Teil des Lichts an die Decke geworfen. Der Lampenschirm ist mit einem höhenverstellbaren Edelstahlbogen mit dem Standfuß aus Marmor verbunden.
Durch den Standfuß zieht sich ein durchgängiges Loch, um den 65 Kilogramm schweren Marmorfuß mithilfe eines Stabes bewegen zu können. So kannst du aus der Deckenleuchte im Esszimmer im Umdrehen eine Leseleuchte in der Bibliothek machen.
Verfügbar: über den Onlineshop Nedgis, um 2.300 Euro
Nice to know: Die Brüder Castiglioni studierten beide Architektur, bevor sie gemeinsam ein Designbüro leiteten.
Lampenklassiker sind zeitlos
Die Evergreens des Leuchtendesigns lassen sich in nahezu jedes Ambiente einfügen. Zugleich erfüllen sie die Bedürfnisse der Nutzer:innen nach Funktion und Form und passen sich durch technische Weiterentwicklung ebenso wie durch Neuauflagen ihres Designs an den Zeitgeist an. So schaffen es die Designerlampen nicht nur in Lichtkunst- und Designmuseen, sondern auch in dein Wohn-, Ess- oder Arbeitszimmer.