- David Chipperfield: Zum Sir geadelt
- Der Meister des Minimalismus
- Architektur für die Hauptstadt: David Chipperfield in Berlin
- Ein internationaler Architekt: Von New York bis Shanghai
- Ein ambitioniertes Projekt: Der Elbtower in Hamburg
- Nach dem Bau ist vor dem Bau
David Chipperfield: Zum Sir geadelt
David Chipperfield zählt zu den Stars der Architektenzunft: Mehr als 100 große Bauten hat er bereits geschaffen, darunter spektakuläre Wohn- und Geschäftshäuser, Museumsbauten und städtische Projekte. 2009 wurde er von der britischen Königin wegen seiner Verdienste um die Architektur zum Ritter geadelt.
Geboren wurde Sir Chipperfield am 18. Dezember 1953 in London, seine Kindheit verbrachte er auf dem elterlichen Bauernhof in der Grafschaft Devon. Nach einem Architekturstudium in London gründete er dort 1985 sein erstes Architekturbüro. Neben diesem betreibt er heute Büros in Berlin und Mailand und unterhält eine Repräsentanz in Shanghai.
Nice to know: Chipperfield engagiert sich für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Mit seiner 2017 gegründeten Stiftung Fundación RIA in Galicien im Nordwesten Spaniens unterstützt er die örtliche Regierung bei der Bewältigung ökologischer und gesellschaftlicher Probleme.
Der Meister des Minimalismus
Sämtliche Gebäude David Chipperfields strahlen eine ganz besondere Klarheit aus. Geprägt wurde der britische Stararchitekt von illustren Vorgänger:innen wie Le Corbusier (1887–1965) und Mies van der Rohe (1818–1969). Er begeistert sich zudem für den 1941 geborenen Architekten Tadao Ando, einen japanischen Minimalismus-Meister.
Und Chipperfield baut nicht nur neu: Er saniert auch historische Bauten und verleiht ihnen zum Teil neue Akzente. Weltberühmt sind etwa seine Erweiterungen und Renovierungen von Museen in Berlin.
Architektur für die Hauptstadt: David Chipperfield in Berlin
In Deutschland ist Chipperfield vor allem als Museumsarchitekt bekannt, insbesondere in Berlin: Hier entwarf er mit der James-Simon-Galerie ein neues Besucherzentrum, sanierte behutsam die Neue Nationalgalerie des Bauhaus-Direktors Mies van der Rohe und gestaltete den Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten Neuen Museums. Auch David Chipperfields Berliner Büro wurde komplett von ihm designt.
Neues Museum: Mies van der Rohe Award
Als David Chipperfield seine Pläne für den Wiederaufbau des Neuen Museums präsentierte, erhoben sich Proteste – und er überarbeitete einen Teil seines Konzepts. Herausgekommen ist eine faszinierende Mischung aus Alt und Neu: ein Haus, das komplett neu gestaltete Elemente und Rekonstruktionen kombiniert – und Einschusslöcher aus dem Zweiten Weltkrieg bewusst bewahrt.
Die Kontroversen um den 2009 abgeschlossenen Wiederaufbau dauern bis heute an. Doch sie zeigen auch, wie spannend moderne Architektur sein kann. Und 2011 erhielt David Chipperfield für das Museum den Mies Van der Rohe Award for European Architecture.
Chipperfields Architektur in Berlin erleben. Auf den Geschmack gekommen?
Campus Joachimstraße: Die Berliner Büros
Am Sitz von David Chipperfield Architects in Berlin Mitte gruppieren sich vier kubische Betonneubauten mit riesigen Fensterfronten um ein Backsteinhaus von 1835 – und bilden eine beeindruckende neue Struktur im Hinterhof. Übrigens: Die Chipperfield Kantine steht Gäst:innen offen – Möbel und Geschirr sind ebenfalls von Chipperfields Hand.
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Ein internationaler Architekt: Von New York bis Shanghai
David Chipperfields Gebäude prägen eine Reihe von Metropolen: Ob in Paris oder Zürich, New York oder Shanghai – der Architekt hat an vielen Orten markante Bauwerke geschaffen, die in Erinnerung bleiben. Und wie in Berlin stehen Neukreationen ebenso wie originelle Umbauten auf dem Programm.
1014 Fifth Avenue in New York: Vorne alt, hinten neu
Noch ist es ein Projekt, doch die Umbauten sollen 2023 starten: Das ehemalige Goethe-Haus beim Metropolitan Museum of Art soll wieder als Zentrum für den Kulturaustausch dienen – und David Chipperfield hat den Architektur-Wettbewerb für die Neugestaltung gewonnen. Die denkmalgeschützte Fassade des sechsstöckigen Hauses im Beaux-Arts-Stil bleibt dabei unverändert; auf der Rückseite entsteht hingegen ein Raum der Begegnung, der die unteren und oberen Etagen verbindet. Auch einen öffentlichen Garten soll es geben.
Nice to know: Jahrelang stand das Goethe-Haus leer. Besitzer ist der Bund, weshalb es auch gerne „Deutschland teuerste Spukschloss“ genannt wurde.
West Bund Museum Shanghai: Kuben für Kubisten
Ein weiterer markanter Museumsbau des Stararchitekten: Das 2019 eröffnete West Bund Museum im Xuhui District von Shanghai in besteht aus drei jeweils 17 Meter hohen Kuben, die sich um ein zweistöckiges Atrium gruppieren. Die Ausstellungsräume im Obergeschoss werden über Oberlichter erhellt, und falls die Besucher:innen den Blick schweifen lassen möchten, können sie über große Fenster auf den vorbeiziehenden Fluss oder die Stadt schauen.
Nice to know: Seit seiner Eröffnung präsentiert das Museum eine Reihe wechselnder Exponate aus dem Pariser Centre Pompidou – etwa Gemälde von Kandinsky, Picasso oder Fernand Léger.
Unbegrenzt Punkten
Grenzenlos belohnen:
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Ein ambitioniertes Projekt: Der Elbtower in Hamburg
Eines der neuesten Projekte David Chipperfields ist der Elbtower in Hamburg, der am östlichen Ende des neuen Stadtviertels HafenCity entstehen soll. Als Inspiration für das geplante 233 Meter hohe Gebäude diente dem Architekten die Elbphilharmonie. Im Jahr 2025 soll es fertiggestellt sein und die wachsende Hansestadt symbolisieren.
Geplant ist ein Mix aus Geschäften, Gastronomie und Hotel. Auch Co-Working-Spaces und Fitness- und Wellnessbereiche sind vorgesehen, aber keine Wohnungen. Der Lärmpegel an den nahe gelegenen Elbbrücken ist dafür zu hoch.
Nice to know: Die Aussichtsplattform im 55. Stock soll einen spektakulären Blick über Hamburg bieten.
Nach dem Bau ist vor dem Bau
David Chipperfield und seine Architekturbüros sind überaus rege: In Berlin-Marzahn planen sie etwa ein autofreies, preisgünstiges Wohnungsquartier mit Jogging-Laufstrecke auf dem Dach; weitere Projekte entstehen in China, Antwerpen, Mailand oder Edinburgh. Sicher ist: David Chipperfield ist um weitere Ideen nicht verlegen – und das ist auch gut so.