- Wähle die passende Baumart
- Bonsai selbst ziehen oder kaufen?
- So bringst du deinen Bonsai in Form
- So hältst du deinen Bonsai gesund
- Der Weg ist der Bonsai
Wähle die passende Baumart
Ein Bonsai lässt sich aus fast jeder Baumart züchten. Als Zimmerpflanzen eignen sich (sub-)tropische Baumarten, die sich in einer konstant warmen Umgebung wohlfühlen. Heimische Baumarten sind eher für den Garten geeignet, da sie an den Wechsel der Jahreszeiten gewöhnt sind. Für die Ästhetik spielt zudem die Größe der Blätter eine Rolle: Sie sollten klein und filigran sein, um den Miniatur-Charme des Bonsais zu unterstützen.
Der Ficus „Ginseng” (Chinesische Feige) ist ein sehr guter Bonsai für Anfänger:innen. Er wächst schnell, ist pflegeleicht und günstig. Sein dicker, wulstiger Stamm und die kleinen immergrünen Blätter lassen ihn auch im Miniformat alt und mächtig erscheinen.
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Der Fukientee aus Asien ist eine der beliebtesten Baumarten für Bonsais. Er ist nach einer chinesischen Provinz benannt und verfügt über einen dicken Stamm, immergrüne Blätter und weiße Blüten.
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Bonsai selbst ziehen oder kaufen?
Für Einsteiger:innen
Wenn du noch keine Erfahrung mit Bonsais hast, solltest du zunächst einen fertigen Bonsai kaufen. Das hat den Vorteil, dass du nicht mehrere Jahre warten musst, um einen schönen Bonsai in der Wohnung zu haben.
Für Fortgeschrittene
Wenn du einige Monate Erfahrung mit der Pflege eines fertigen Bonsais gesammelt hast, bist du bereit für den nächsten Schritt: einen Bonsai aus einer Jungpflanze selbst zu ziehen. Dabei kaufst du ein kleines Pflänzchen in einem Anzuchttopf, das noch nicht auf seine Bonsai-Zukunft vorbereitet wurde.
Die Pflanze muss in deiner Wohnung für ein bis zwei Jahre wachsen, bis sie einige Zentimeter hoch und stark genug ist. Dann kannst du erste Schnitte vornehmen und unerwünschte Äste und Triebe wegschneiden – dadurch werden der Stamm und die verbliebenen Äste dicker.
Für Profis
Du kannst einen Bonsai auch aus Samen ziehen. Im Fachgeschäft gibt es Samen für verschiedene Baumarten und spezielle Bonsai-Anzuchterde. Zu Hause pflanzt du eine Handvoll Samen – und brauchst anschließend viel Geduld. Erst nach etwa drei bis fünf Jahren sind die Jungpflanzen stark genug für die erste Bonsaibearbeitung.
So bringst du deinen Bonsai in Form
Damit die kleine Pflanze in der Schale wie ein alter Baum in der Landschaft aussieht, musst du regelmäßig in ihr natürliches Wachstum eingreifen. Dafür stehen dir zwei Methoden zur Verfügung: das Beschneiden und das Verformen. Die wichtigsten Werkzeuge sind:
- Bonsaischere (Beschneiden von Blättern und Wurzeln)
- Knospenzange (Entfernen von Ästen und Zweigen)
- Drahtzange (zum Entfernen von Draht)
Beschneiden
Mit der Bonsaischere schneidest du Blätter ab, die aus der von dir gewünschten Baumform herauswachsen. Am besten geht das, wenn du eine klare Vorstellung von der Form der Baumkrone hast, zum Beispiel kugel-, kegel- oder schirmförmig. Mit der Knospenzange entfernst du unerwünschte Äste und Zweige.
Verformen
Aluminiumdraht ist gut geeignet für das Verformen von Ästen. Dabei solltest du für dünne Äste dünnen Draht verwenden und dicke Äste stärkeren Draht. Kupferdraht ist besonders stark und daher für dicke Stämme gut geeignet. Überlege dir, in welche Richtung ein Ast wachsen soll. Versuche, eine geschwungene Biegung zu erreichen, da dies besonders nach einem alten Baum aussieht.
Gehe folgendermaßen vor:
- Wickle ein ausreichend langes Stück Draht zur Verankerung zweimal um den Hauptstamm des Bäumchens.
- Führe den Draht um den Ast, der verformt werden soll. Achte darauf, den Draht im 45-Grad-Winkel und in etwa fingerbreitem Abstand um den Ast zu wickeln.
- Drücke den Draht inklusive Ast vorsichtig in die gewünschte Form.
- Wenn der Ast nach einiger Zeit dicker wird und von allein in die gewünschte Richtung wächst, entferne den Draht mit der Drahtzange, da es ansonsten unschöne Spuren auf der Rinde gibt.
Traditionelle Schnittformen des Bonsais
Viele traditionelle Bonsaischnitttechniken haben japanische Bezeichnungen, hier eine Auswahl:
- „Bunjingi“: Ein langer, weitgehend astfreier Stamm biegt und krümmt sich mit schirmartigen Blätterkronen. Das ist der klassische japanische Bonsai.
- „Moyogi“: Der Hauptstamm wächst senkrecht nach oben und hat an abstehenden Ästen mehrere Blätterkronen.
- „Chokkan“: Ein dicker Stamm wächst mit einer kegelförmigen Blätterkrone gerade nach oben – ein großer, mächtiger Baum als Miniaturausgabe.
So hältst du deinen Bonsai gesund
Die richtige Pflege hängt von der jeweiligen Baumart ab, aber es gibt einige allgemeingültige Tipps:
- Umtopfen: Etwa alle zwei Jahre im Frühjahr solltest du deinen Bonsai aus dem Topf nehmen, die Wurzeln um etwa ein Drittel beschneiden und das Bäumchen dann bei Bedarf in einen größeren Topf umsetzen.
- Viel Licht: Die meisten Bonsais in Wohnräumen brauchen viel Licht. Falls die Pflanze am Fenster steht, drehe sie regelmäßig, damit sie überall etwa dieselbe Lichtmenge erhält.
- Richtig bewässern: (Sub-)tropische Pflanzen brauchen viel Feuchtigkeit. Zu viel Wasser auf einmal kann sich aber in der Schale stauen und zu Fäulnis oder Pilzbefall an den Wurzeln führen. Gieße daher öfter, aber mit geringen Mengen. Mit einer Sprühflasche kannst du den Bonsai täglich feucht halten. Falls möglich, nutze zum Gießen gesammeltes Regenwasser statt Leitungswasser.
- Düngen: Da Bonsais nur wenig Erde oder Substrat in ihrer Schale zur Verfügung haben, müssen regelmäßig Nährstoffe hinzugefügt werden. Wie viel du düngen solltest, hängt von der Baumart ab. Es gibt zudem spezielle Bonsaidünger mit Gebrauchsanweisungen. Kranke Bäumchen sollten nicht gedüngt werden.
Der Weg ist der Bonsai
Wenn dein Bonsai in der gewünschten Form wächst, wird er zu einem echten Highlight im Wohnzimmer. Besonders viel Spaß macht die Dekoration des Unterbaus: Nutze schöne Steine oder Moos, um den Bonsai wie in einer malerischen Landschaft wachsen zu lassen. Wenn du dich gut um das Bäumchen kümmerst, kann es zu einem lebenslangen Begleiter werden. Und wahrscheinlich wird es bald in schöner Gesellschaft stehen – denn ein Bonsai macht oft Lust auf mehr.