- Der richtige Standort
- So gießt du richtig
- Düngen und Erdmischung
- Richtig Beschneiden
- Umtopfen und Wurzelschnitt
- Bonsai-Pflege macht glücklich
Der richtige Standort
Du hast dir einen Bonsai gekauft und fragst dich nun, wo du ihn am besten hinstellen solltest. Um das zu entscheiden, sind einige Aspekte wichtig:
- Was ist es für eine Pflanze? Schließlich bezeichnet der Begriff Bonsai nur die Form und die lässt sich grundsätzlich aus jeder Art von Pflanze ziehen. Hier solltest du dich beim Kauf informieren, welche Bedingungen ideal sind. Die üblichen Arten für Indoor-Bonsais stammen jedoch meistens aus subtropischen oder tropischen Regionen und brauchen viel Licht.
- Welche Jahreszeit? Im warmen Sommer kannst du deinen Bonsai an die frische Luft stellen, zum Beispiel auf den Balkon. Dort wächst er oft schneller und wird widerstandsfähiger gegen Krankheiten. Im Winter können tropische Arten im warmen Wohnzimmer bleiben. Subtropische Pflanzen benötigen jedoch eine Winterruhe, bei der sie in etwas kühleren Räumen (bei ca. 10–15 Grad Celsius) stehen sollten.
- Viel direktes Licht! Die üblichen Indoor-Bonsai-Arten benötigen viel Licht, ein Standort im direkten Fensterlicht ist also ideal. Einige Arten mögen aber nicht zu viel direktes Sonnenlicht, hier kann ein lichtdurchlässiges Rollo helfen. Falls das vorhandene Licht bei dir nicht ausreicht, kannst du zur Not eine Pflanzenlampe verwenden.
Ist der neue Topf für den Bonsai zu klein?
So gießt du richtig
Das richtige Gießen eines Bonsais braucht etwas Übung und Erfahrung. Beim Kauf der Pflanze sind oft kleine Schildchen mit Gieß-Anweisungen dabei, nach denen regelmäßig alle paar Tage gegossen werden soll. Erfahrene Bonsai-Gärtner betonen aber, dass niemals routinemäßig gegossen werden sollte, sondern nur wenn der Baum Wasser braucht. Denn bei zu viel Feuchtigkeit können die Wurzeln von Pilzen befallen werden.
- So findest du heraus, ob dein Bonsai Durst hat: Fühle mit dem Finger in die Erde oder das Substrat (etwa einen Zentimeter tief). Du darfst nur gießen, wenn es trocken ist.
- Wann gießen? Am besten morgens oder abends.
- Wie gießen? Statt mit Leitungswasser solltest du, wenn möglich Regenwasser verwenden, da es weniger Kalk enthält. Verwende eine Gießkanne mit einer feinen Brause, damit keine Erde aus dem Topf gespült wird. Gieße so lange, bis Wasser aus den Löchern am Boden der Schale kommt.
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Düngen und Erdmischung
Da Bonsais in einer kleinen Schale gehalten werden, steht für die Speicherung von Nährstoffen nicht so viel Platz wie bei normalen Zimmerpflanzen zur Verfügung. Daher ist regelmäßiges Düngen und eine nährstoffreiche Erdmischung wichtig. Zwar variieren die genauen Details je nach Pflanzenart, doch es gibt ein paar grundsätzliche Tipps:
- Dünge immer beim Umtopfen im Frühjahr. Danach kommt eine einmonatige Düng-Pause, gefolgt von regelmäßiger Düngung (gemäß der Anleitung des jeweiligen Produkts). Im Winter benötigt ein Zimmer-Bonsai etwas weniger Nährstoffe, weshalb die Düngung hier reduziert werden sollte.
- Als Grunddünger dienen Hornspäne, die für lange Zeit Stickstoff und Phosphat liefern. Für eine kleine Bonsai-Schale reicht pro Düngung ein Teelöffel. Daneben können je nach Pflanzenart andere Dünger verwendet werden, lass dich im Fachhandel beraten.
- Aber Achtung: Zeigt der Bonsai Anzeichen von Krankheit oder verliert Blätter, stelle das Düngen sofort ein und warte einige Wochen, ob er sich bessert. Auch blühende Pflanzen sollten nur wenig gedüngt werden.
Erdmischungen und Substrate
Besser als normale Zimmerpflanzen-Erde sind spezielle Mischungen und Substrate für Bonsais. Es gibt im Fachhandel verschiedene Produkte. Ideal sind die etwas Grobkörnigeren, die Wasser gut speichern können, aber überschüssige Flüssigkeit sofort ablaufen lassen und zudem eine ausreichende Belüftung zulassen. Eine typisches Bonsai-Substrat besteht aus Akadama, Bimskies, Lavagranulat, feinem Kies und Humuserde.
Richtig Beschneiden
Der kreativste Teil der Bonsai-Pflege ist die Beschneidung – schließlich verleihst du dem Bäumchen damit seinen individuellen Look. Hierbei gibt es traditionelle Schnittformen mit japanischen Namen wie „Bunjingi“, „Moyogi“ oder „Chokkan“. Hier können sich Bonsai-Meister:innen mit jahrelanger Erfahrung austoben. Auch wenn du erst damit anfängst, wird dir das Schneiden viel Freude bereiten. Zumal du dich nicht an solche Vorgaben halten musst, sondern nach persönlichem Geschmack vorgehen kannst. Grundsätzlich gilt: Ein Bonsai soll in Miniatur einen alten Baum nachahmen, der von Wind und Wetter geprägt ist.
- Werkzeuge: Zum Schneiden von Blättern und Wurzeln ist eine Bonsaischere praktisch, zum Entfernen von Ästen und Zweigen eine Knospenzange.
- Beim Schnitt ist zu unterscheiden in: Erhaltungsschnitt (ganzjährig möglich, dient zur Erhaltung der gewünschten Form), Gestaltungsschnitt (im Frühjahr oder Herbst, Äste werden bis zur gewünschten Knospe radikal zurückgeschnitten)
- Der radikale Blattschnitt wird nur bei einigen Laubbäumen wie dem Ficus angewendet. Dabei werden im Sommer alle Blätter entfernt, die dann verkleinert neu austreiben und damit mehr nach Bonsai aussehen.
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Pflegeleichte Bonsai-Pflanzen
Zwar lassen sich Bonsais im Prinzip aus allen Pflanzen züchten. Doch es gibt einige Arten, die als Zimmerpflanzen besonders pflegeleicht sind und damit sehr gut geeignet sind, damit zu starten.
Jadebaum (Portulacaria afra)
Diese subtropische Pflanze mit dicken, fleischigen Blättern aus Südafrika mag Temperaturen zwischen zehn und 25 Grad Celsius und verzeiht auch mal Fehler beim Schnitt. Zudem braucht der Jadebaum relativ wenig Wasser.
Geldbaum (Crassula ovata)
Der Geldbaum stammt ebenfalls aus Südafrika. Er mag es nicht zu feucht, hat keinen hohen Nährstoffbedarf und die korpulenten Blätter müssen nicht geschnitten werden.
Birkenfeige (Ficus benjamina)
Dieses tropische Bäumchen dürfte für viele Menschen der Einstieg in die Welt der Bonsais sein. Die Ficus-Art stammt aus Südasien, hat einen stabilen Stamm und glänzende Blätter. Die Birkenfeige benötigt viel Feuchtigkeit, stabile Zimmertemperaturen (ca. 18–25 Grad Celsius), mag aber keine direkte Sonne. Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, musst du dich nicht mehr viel um sie kümmern.
Umtopfen und Wurzelschnitt
Ein wichtiger Bestandteil der Pflege von Bonsais ist das regelmäßige Umtopfen. Ältere Bäumchen sollten alle drei bis fünf Jahre umgetopft werden, jüngere oder besonders schnell wachsende Pflanzen jährlich oder zweijährlich. Der richtige Zeitpunkt dafür ist immer im Frühjahr.
- Löse die Erdmischung mit einer Erdkralle von der Schale und hebe den Bonsai vorsichtig an. Ist die Wurzel noch innerhalb der Erde, muss er nicht umgetopft werden und du kannst ihn zurück in die Schale setzen.
- Wächst die Wurzel aus der Erde heraus oder sogar kreisförmig unterhalb des Ballens, ist es Zeit fürs Umtopfen. Schneide die Wurzel etwa auf die Hälfte ihrer Länge und setze den Bonsai in ein neues Gefäß mit neuer Erdmischung oder Substrat.
Bonsai-Pflege macht glücklich
Einen Bonsai zu pflegen ist aufwendiger als andere Zimmerpflanzen. Doch das ist Teil der Faszination, die so viele Menschen auf der ganzen Welt begeistert. Durch das regelmäßige Sorgen für das Bäumchen wirst du eine besondere Bindung zu ihm aufbauen. Egal ob Gießen, Düngen oder Beschneiden: Wenn es deinem Bonsai gut geht, wird es auch dir gutgehen.