- Alles steht Kopf: Das Upside Down House in Szymbark
- Darf ich bitten? Das Tanzende Haus in Prag
- Architektur im Fluss: Das Bund Finance Centre in Shanghai
- Ab ins Körbchen: Der Big Basket in Newark, Ohio
- Rundum organisch: Das Shark House in Mexico City
- Fassade mit viel dahinter: Das Inntel Hotels Amsterdam Zaandam
- Kein Platz für Langeweile
Alles steht Kopf: Das Upside Down House in Szymbark
Um dieses Haus zu betreten, klettern die Besucher durch ein Dachfenster: In seinem 2007 vollendeten Projekt in Szymbark, etwa 50 Kilometer von Danzig, hat der polnische Künstler und Architekt Daniel Czapiewski alles auf den Kopf gestellt. Anfangs standen Touristen stundenlang an, um das Gebäude zu bestaunen, das mit Möbeln aus den 1970ern eingerichtet ist. Czapiewski wollte damit nicht nur die Absurdität der Welt unterstreichen, sondern auch, in welchem Maße das Leben in Polen unter kommunistischer Herrschaft auf den Kopf gestellt wurde.
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Nice to know: Ein ähnliches Haus entwarfen polnische Architekten 2008 für das Projekt „Die Welt steht Kopf“ in Trassenheide auf Usedom.
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Darf ich bitten? Das Tanzende Haus in Prag
Mit etwas Fantasie lässt sich hier eine Tänzerin mit gläsernem Faltenkleid erkennen, die sich an einen Herrn mit Hut lehnt. Deshalb trägt das Bürogebäude auch den Spitznamen „Ginger und Fred“, wie das legendäre Hollywood-Tanzpaar. Das Tanzende Haus wurde zwischen 1994 und 1996 nach dem Entwurf der Architekten Vlado Milunić und Frank Gehry direkt an der Moldau errichtet. Nach anfänglichen Protesten gilt das Gebäude im dekonstruktivistischen Stil heute längst als modernes Wahrzeichen der Stadt.
Nice to know: Im gesamten Haus gibt es keine rechten Winkel. Sämtliche Wände sind abgerundet und gekrümmt.
Architektur im Fluss: Das Bund Finance Centre in Shanghai
Mit dieser Konstruktion haben sich die Architekten Norman Foster und Thomas Heatherwick 2017 ein Denkmal gesetzt. Drei Vorhänge aus vertikal montierten, sich überlagernden und unterschiedlich langen Stahlrohren wandern motorgetrieben um das Gebäude herum. Deshalb erscheint die Fassade des Bund Finance Centre an Shanghais Uferpromenade niemals gleich und zieht somit die Blicke auf sich. Zu den Rohren inspiriert wurden die Architekten durch Quasten, die beim traditionellen chinesischen Brautschmuck von der Stirn hängen.
Nice to know: Wie ein überdimensionales Glockenspiel erzeugen die Stahlrohre durch ihre Bewegungen auch einen sanften Klangmix.
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Ab ins Körbchen: Der Big Basket in Newark, Ohio
Sieben Stockwerke, 180.000 Quadratmeter Bürofläche: Das 1997 für 30 Millionen Dollar von der Longaberger Company entworfene Gebäude in Form eines Einkaufskorbs war zunächst der Firmensitz des Unternehmens in Newark bei Columbus. Bis heute stellt es unter anderem handgefertigte Körbe her… Inzwischen ist die Firmenzentrale ausgezogen, im Gebäude sollte stattdessen ein Luxushotel Platz finden. Doch die Pläne scheiterten, aktuell ist eine erneute Büronutzung im Gespräch.
Nice to know: Die überdimensionalen Korbgriffe wiegen rund 150 Tonnen und können im Winter beheizt werden, um Eisschäden zu vermeiden.
Rundum organisch: Das Shark House in Mexico City
Die Gebäude des mexikanischen Architekten Javier Senosiain Aguilar sind vor allem von seiner Liebe zur Natur inspiriert. Auch das Shark House, das er 1990 in der Hauptstadt Mexikos für sich und seine Familie baute, konzipierte der heute 73-Jährige nach den Prinzipien der organischen Architektur. In dem haiförmigen, in einen Hang hineingebauten Haus ist alles kurvig und fließend. Die Möbel sind so in die Konstruktion eingebunden, als wären sie mit dem Gebäude verwachsen.
Nice to know: Ein weiteres Haus Senosiains hat die Form eines Walfischs – das 1992 vollendete Mexican Whale House.
Fassade mit viel dahinter: Das Inntel Hotels Amsterdam Zaandam
Für den Fassadenentwurf des Designhotels in der Stadt Zaandam nördlich von Amsterdam ließ sich die Architektengruppe WAM vom traditionellen niederländischen Häuserstil inspirieren. Der besondere Clou dieser baulichen Extravaganz: Die bunte Hinguckerfassade setzt sich aus rund 70 verschiedenen Häuschen zusammen, die wie aufeinandergestapelt wirken. Das Vier-Sterne-Hotel verfügt über 160 Zimmer, einen Wellnessbereich und ein türkisches Bad.
Nice to know: Der typische niederländische Stilmix reicht vom herrschaftlichen Notarhaus bis zum Arbeiterhäuschen.
Kein Platz für Langeweile
Architektur hat schon immer beeindruckt – egal, ob bei Opernhäusern, Kathedralen und Kaufhäusern wie der Pariser Samaritaine oder bei außergewöhnlichen Konstruktionen wie dem Upside Down House. Und auch wenn solche Gebäude meist nicht den Idealen klassischer Schönheit entsprechen: Gleichgültig lassen die kreativen Innovationen wohl nur die wenigsten. Dabei ist Kreativität nicht auf gewagte Formen beschränkt: Auch das immer stärker verbreitete ökologisch orientierte Bauen, das etwa auf traditionelle Materialien wie Holz setzt, gibt genug Anlass zum Staunen.