Apnoetauchen: Infos, Disziplinen, Rekorde

Apnoetauchen: So tief wie möglich ohne Sauerstoffgerät
Apnoetauchen fordert körperlich und mental
Deutschlands beste Apnoetaucher:innen und Weltrekorde
Apnoetauchen: Ein faszinierender, aber risikoreicher Sport
 FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Apnoetauchen: So tief wie möglich ohne Sauerstoffgerät

Beim Apnoetauchen, auch Freitauchen genannt, tauchst du ohne Luftzufuhr mit nur einem Atemzug so tief wie möglich. Die Zeit des Luftanhaltens wird als „Apnoe“ bezeichnet. Ein Sauerstoffgerät ist nicht erlaubt, auch nicht während der Auftauchphase.

Die einzigen Hilfsmittel sind je nach Disziplin spezielle Schwimmflossen, eine Tauchbrille, ein Neoprenanzug und Gewichte, um schneller nach unten zu kommen. Zusätzlich können sich Taucher:innen im Regelfall an einem Seil orientieren, das senkrecht im Wasser hängt und den Weg aufzeigt.

Nur bei der Disziplin „No Limit“ darfst du dich technischer Hilfsmittel wie eines Tauchschlittens bedienen, der dich in die Tiefe zieht und wieder an die Oberfläche.

Alternative Wettbewerbe sind zudem das Streckentauchen, auch dynamisches Apnoetauchen genannt, und das Zeittauchen, auch Statik genannt.

Ganz wichtig: Einen Freitauchgang führst du niemals allein durch, da immer ein:e Sicherungstaucher:in zur Stelle sein muss, um im Fall einer Sauerstoff-Unterversorgung eingreifen zu können.

Zwei Freitaucher in Neoprenanzügen kommunizieren durch Handzeichen an einer Boje im Wasser. — Ein Freitauchgang ist anspruchsvoll und wird immer im Team unternommen.

©mihtiander/iStock

Apnoetauchen fordert körperlich und mental

Beim Apnoetauchen kommen die Taucher:innen nicht nur körperlich, sondern oft auch mental an ihre Grenzen, weshalb beide Bereiche gleichermaßen trainiert werden müssen. Ein wichtiger Bestandteil der Übungseinheiten sind Atemtechniken, die helfen, den Atemreflex über einen längeren Zeitraum zu unterdrücken. Diese Übungen tragen zudem zur inneren Ausgeglichenheit bei und bringen Körper und Geist in Einklang.

Zudem müssen das Lungenvolumen und die Belastbarkeit trainiert werden, beispielsweise durch Schwimm- und Taucheinheiten oder auch anderes Cardio-Training. Hochtrainierte Freitaucher:innen haben einen Ruhepuls von sechs bis acht Schlägen pro Minute, wodurch der Sauerstoffverbrauch auf ein absolutes Minimum reduziert wird.

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Schon gewusst?

Sängerin Sarah Connor ist bekennende Apnoetaucherin. Rund 24 Meter glitt die Deutsche mit nur einem Atemzug bereits in die Tiefe. Der Sport sei so etwas wie Meditation für sie, beruhigend und euphorisierend.

Deutschlands beste Apnoetaucher:innen und Weltrekorde

Beim Apnoetauchen gibt es diverse Disziplinen unter verschiedenen Bedingungen, daher existieren auch zahlreiche Rekorde. Einige Beispiele für Bestleistungen (Stand Oktober 2024):

Tolga Taskin ist Deutscher Meister und Guinness-Weltrekordhalter im Apnoetauchen für den tiefsten Tauchgang mit einem Atemzug unter einer Eisoberfläche. In viereinhalb Minuten schaffte der Student 74,8 Meter.
Die erfolgreichste deutsche Apnoetaucherin heißt Anna von Boetticher. Sie stellte dutzendweise Rekorde auf und holte mehrfach Edelmetall bei Weltmeisterschaften. In der Disziplin „Tandem No Limits“ stellte sie zusammen mit ihrem Tauchpartner mit einer Tiefe von 125 Metern den Weltrekord auf.
Beim Tieftauchen in der Disziplin „Free Immersion“, bei der du dich ohne Flossen am Seil in die Tiefe ziehst, werden die Weltrekorde von dem Kroaten Petar Klovar (135 Meter) und der der Ungarin Fatima Koro (102 Meter) gehalten.
Der Österreicher Herbert Nitsch tauchte im Jahr 2007 in der Disziplin „No Limit“ mit 214 Metern tiefer als jede andere Person in dieser Sportart. Der Weltrekord wurde bisher nicht gebrochen.

Ein Apnoetaucher hält sich unter Wasser an einem Seil fest. — Apnoetaucher:innen dürfen sich im Wasser an einem Seil orientieren.

©mihtiander/iStock

Unterwassereishockey und andere eisige Aktivitäten

Es hört sich an wie eine Spinnerei, doch diesen Extremsport gibt es wirklich: Beim Unterwassereishockey duellieren sich Apnoetaucher:innen kopfüber mit Schläger und Puck. Das Spielfeld befindet sich an der Unterseite der Eisfläche. Zwischendurch müssen die Sportler:innen immer wieder Luft holen, denn Sauerstoff gibt es nicht aus der Flasche.

Auch ohne Puck ist Eistauchen eine extreme Erfahrung. Bei dieser Sportart bist du allerdings vollständig ausgerüstet und kannst die Unterwasserwelt mit Druckluft erkunden. Es gibt jedoch nur einen Weg zurück, durch das zuvor gesägte Loch in derEisdecke.

Eisbaden hingegen ist eine Form der Kältetherapie, bei der du deinen nackten oder nur durch Badekleidung umhüllten Körper kurzzeitig einer sehr niedrigen Temperatur aussetzt. Für wenige Minuten oder sogar nur Sekunden in eiskaltes Wasser abzutauchen, kann positive gesundheitliche Effekte haben.

Apnoetauchen: Ein faszinierender, aber risikoreicher Sport

Kein Geräusch, keine Angst und kein Wunsch, je wieder zu atmen – so formulierte einst der italienische Apnoetaucher Umberto Pelizzari seine Leidenschaft. Das wird sicherlich nicht jeder so sehen, aber auf zahlreiche Taucher:innen übt diese Disziplin eine hohe Faszination aus.

Allerdings ist dieser Extremsport nicht ungefährlich: Fällt der Sauerstoffgehalt im Blut unter eine bestimmte Grenze, wirst du ohnmächtig. Und auch der Druckausgleich muss in regelmäßigen Intervallen vorgenommen werden, sonst kann es zur Taucherkrankheit kommen, bei der die Struktur des Gewebes nachhaltig geschädigt wird.

Apnoetauchen kannst du in Gewässern wie dem Bodensee oder während deines Tauchurlaubs in vielen verschiedenen Ländern, beispielsweise in Thailand, in Griechenland oder auf Bali.

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 FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Was ist Apnoetauchen?

Beim Apnoetauchen gleiten die Sportler:innen mit nur einem Atemzug ohne weitere Luftzufuhr in Tiefen von bis zu 200 Metern und wieder zurück an die Oberfläche.

Ist Apnoetauchen gefährlich?

Beim Apnoetauchen kann es zu Ohnmacht kommen und zur Taucherkrankheit, wenn die eigenen Fähigkeiten überschätzt werden. Daher muss immer eine Begleitperson mit Sauerstoffgerät dabei sein.

Wo kann ich Apnoetauchen?

Apnoetauchen kannst du im Meer oder in Seen, die tief genug sind. Der Bodensee ist beispielsweise ein beliebtes Revier.

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